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Vertrag ohne Extras

Vertrag ohne Extras

Titel: Vertrag ohne Extras
Autoren: Marina Schuster
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damit nichts zu tun habe.« Eindringlich schaute er sie an, und fügte dann lakonisch hinzu: »Ryan hätte ich das ja wohl schlecht erklären können.«
    In Kims Kopf überschlugen sich die Gedanken. Antony wirkte vollkommen aufrichtig, und sie war sich sicher, dass er tatsächlich nichts mit den Briefen zu tun hatte. Sie fragte sich, wer sonst dafür in Frage kam, immerhin war er der Einzige, der einen direkten Nutzen davon gehabt hätte, wenn sie und Ryan sich wieder getrennt hätten.
    »Ich danke dir für deine Ehrlichkeit«, sagte sie dann leise, »und ich verspreche dir, dass dieses Gespräch unter uns bleibt. Aber jetzt lass uns besser gehen.«
    Antony nickte. »Ja, und sei mir bitte nicht böse, ich versichere dir, dass ich zu keinem Zeitpunkt irgendwelche schlechten Absichten hatte. Auch wenn es manchmal nicht danach aussieht, ich liebe meinen Bruder, und ich würde nie etwas tun, was ihn verletzt.«
    Er griff nach der Babywiege. »So, dann werde ich das jetzt nach unten tragen, und hole gleich noch die Kisten.«
    In diesem Moment knarrte es leise aus Richtung der Treppe, und Alfred tauchte am Eingang zum Dachboden auf.
    »Stell das wieder hin Antony«, sagte er ruhig. »Das wird nicht mehr gebraucht – zumindest nicht in der nächsten Zeit.«
    Ryan saß an seinem Schreibtisch und brütete über einem kniffligen Auftrag, als sein Telefon klingelte. Zuerst wollte er sich nicht stören lassen, aber nach einem kurzen, ungehaltenen Blick auf das Display stellte er fest, dass es Betsy war, und besorgt nahm er den Hörer ab.
    »Betsy? Ist etwas mit Kim passiert?«, sprudelte er besorgt heraus.
    »Das wollte ich dich gerade fragen«, erwiderte Betsy trocken, »der Möbelwagen ist da und ich stehe hier mutterseelenallein herum.«
    »Das verstehe ich nicht, Kim wollte direkt zum Haus fahren«, sagte Ryan überrascht.
    »Ich weiß, aber sie ist noch nicht da, und ich dachte, vielleicht ist sie ja doch mit dir in die Firma gefahren.«
    Ein banges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus, und er sprang auf.
    »Ich fahre nach Hause und sehe nach, wo sie steckt, bleib du da, und falls sie inzwischen eintrifft, ruf mich bitte auf dem Handy an.«
    »Okay, mache ich«, versprach Betsy, »Und was soll mit den Möbeln passieren?«
    »Betsy, das ist mir im Moment herzlich egal, ich will nur wissen, wo Kim ist.«
    Ohne noch eine Antwort abzuwarten, legte er den Hörer auf und stürmte zur Tür hinaus.
    Erstaunt schaute Antony den Butler an, der jetzt ein Stück auf sie zugegangen war.
    »Alfred, was soll das heißen?«
    »Oh, genau das was ich gesagt habe: Die Wiege bleibt hier, sie wird jetzt nicht gebraucht«, wiederholte er, und irgendetwas in seinem Tonfall jagte Kim einen kalten Schauer über den Rücken.
    »Es ist schon in Ordnung«, sagte sie hastig, und legte Antony kurz die Hand auf den Arm. »Ich brauche sie ja auch nicht wirklich, ich hatte ja keine Ahnung, dass es sie überhaupt gibt, und habe schon eine andere bestellt.«
    »Das ist doch Unsinn, natürlich nimmst du sie mit«, beharrte Antony, »Ich weiß gar nicht, was das soll.« Er wandte sich wieder an Alfred. »Ist das etwa so ein dummer Einfall von meinem Vater? Hat er sich immer noch nicht damit abgefunden, dass Ryan ausziehen will?«
    »Falls du mit deinem ‚Vater‘ Steward Summer meinst – nein, das ist kein Einfall von ihm«, sagte Alfred, und betonte das Wort Vater auf eine eigenartige Weise.
    Antony runzelte die Stirn. »Also ich habe keine Ahnung, was das ganze Theater hier soll, aber es reicht jetzt.« Er griff wieder nach der Wiege, die er vor sich abgestellt hatte, und machte eine auffordernde Kopfbewegung in Kims Richtung. »Lass uns gehen, scheinbar fangen hier alle langsam an durchzudrehen.«
    Er machte einen Schritt in Richtung der Treppe, und Kim wollte ihm gerade folgen, als sie plötzlich einen Revolver in Alfreds Hand aufblitzen sah.
    »Oh mein Gott«, entfuhr es ihr entsetzt, »Antony, er hat eine Waffe.«
    Der Kies auf dem Boden flog in alle Himmelsrichtungen, als Ryan die Auffahrt hinauf preschte. Er stellte den Motor aus und stürmte ins Haus.
    »Kim?«, rief er laut, und wollte gerade die Treppe hochstürmen, als sein Vater und Elaine aus dem Esszimmer traten.
    »Ryan, was ist denn los?«, fragte Steward verwundert, als er das aufgeregte Gesicht seines Sohnes sah.
    »Wo ist Kim?«
    »Oben auf dem Dachboden, sie wollte zusammen mit Antony nach der alten …«, setzte Steward an, doch weiter kam er nicht.
    »Mit Antony«, entfuhr
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