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Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond
Autoren: Kristina Cole Wright
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helfen.
    „Sie sehen besser aus.”
    „Ja, wie eine Schönheitskönigin, wette ich.” Um seinem Blick auszuweichen, täuschte sie ein brennendes Interesse an dem Salzstreuer vor.
    „Und wohin wollen Sie jetzt?”
    „Wie gesagt, nach Key West.”
    „Ich nehme an, Sie brauchen einen Urlaub?”
    „Dort ist der Film.”
    Er erwiderte nichts, und sie war ihm dankbar dafür. Er schien ihr fast glauben zu
    wollen. Das Schweigen lastete auf ihnen. Sam schaute aus dem Fenster, während sie Jakes Blick auf sich spürte. Sie wollte irgendetwas sagen, ihm für seine Hilfe danken. Aber sie brachte kein Wort heraus.
    Dann kam die Kellnerin auf quietschenden Sohlen und stellte zwei Teller mit Pommes
    und Hamburgern auf den Tisch. Das viele Fett wird mich wahrscheinlich umbringen, dachte Sam, doch das hielt sie nicht davon ab, heißhungrig zuzugreifen.
    „Sieht so aus, als seien Sie hungrig”, bemerkte Jake, der seinen eigenen Hamburger wesentlich langsamer aufaß.
    „Kurz vorm Verhungern.” Sam blickte auf und sah, dass er aus dem Fenster schaute.
    Von seinem Platz aus konnte er die andere Straßenseite erkennen. Sie runzelte besorgt die Stirn. „Was ist da drüben?”
    Jake versuchte sie anzulächeln, aber er kam sich vor wie ein Mistkerl. Dabei brauchte er sich wahrscheinlich nicht schlecht zu fühlen. Immerhin war sie eine Mörderin und wahrscheinlich völlig übergeschnappt. Es war seine Pflicht, sie der Polizei auszuliefern.
    „Nichts. Nur ein weiteres Lokal.”
    „Aha”, murmelte Sam, während sie einen Bissen kaute und schluckte. Jake beobachtete, wie sie sich über ihren Teller beugte. Dann schaute er wieder aus dem Fenster.
    Zwei Autos fuhren auf den Parkplatz. Aus einem hellen Ford stieg ein Mann aus,
    während zwei weitere einer dunklen Limousine entstiegen. Der erste Mann war Greg Tilton.
    Jake hatte Greg angerufen, während Sam auf der Toilette war. Die beiden anderen Typen kannte er nicht, und das gefiel ihm gar nicht.
    Sie trugen keine Uniform, und wie FBI-Agenten sahen sie auch nicht aus. Er hatte Greg gewarnt, dass Sam wahrscheinlich versuchen würde zu fliehen, aber er hatte ihm auch gesagt, dass er sie nicht verletzt sehen wollte, egal was sie getan hatte. Er warf ihr einen Blick zu, doch sie war damit beschäftigt, Ketchup mit ihren Pommes aufzutunken.
    Als er sich wieder dem Fenster zuwandte, erkannte er, dass irgendetwas faul sein musste.
    Oberfaul. Greg war mit einem der Männer in einen Ringkampf verstrickt. Jakes Hand zuckte automatisch zu seiner Seite, aber sein Holster war nicht da. Noch bevor er Greg zu Hilfe kommen konnte, sackte dieser in sich zusammen. Der Mann, mit dem Greg gerungen hatte, trat einen Schritt beiseite, und Jake sah die schwarze Silhouette einer Pistole in seiner Hand.
    Die Waffe musste einen Schalldämpfer haben, denn Jake hatte keinen Schuss gehört. Greg fiel zu Boden, und die beiden Männer kamen auf den Diner zu.
    Jakes Gedanken wirbelten wild durcheinander. Ein Schalldämpfer auf einer
    Polizeiwaffe? Höchst unwahrscheinlich. Sein Instinkt schrie ihm zu, sofort zu fliehen, ehe es zu spät war, obwohl sein Verstand ihm sagte, dass er Greg nicht einfach da draußen liegen lassen konnte. Der Instinkt gewann die Oberhand.
    „Wir gehen.” Jake stand auf und griff nach Sams Arm.
    „Jetzt? Warum?”
    „Ich sagte, wir gehen.” Jake zerrte sie hoch und zog sie hinter sich her zum Tresen, während er mit der anderen Hand einen zerknitterten Zehndollarschein aus der Tasche holte und der Kellnerin hinhielt. „Gibt es hier einen Hinterausgang?”
    Die schläfrig dreinschauende Kellnerin bedachte ihn mit einem misstrauischen Blick.
    „Durch die Küche. Aber warum …”
    Jake ließ sie nicht ausreden. Er zerrte seine protestierende Begleiterin hinter sich her, während sich in seinem Kopf die Fragen überschlugen. In was, zum Teufel, war er da reingeraten?
    Zwei Minuten später riss er die Beifahrertür auf und schob Sam auf den Sitz. Jake
    klemmte sich hinters Steuer und startete den Wagen. Die beiden Killer in Anzügen mussten mittlerweile im Restaurant sein und würden jeden Augenblick merken, dass sie ihr anvisiertes Ziel verloren hatten.
    Beim Wegfahren ließ er den Rückspiegel nicht aus den Augen. Die Autos standen noch
    auf dem Parkplatz, und Greg lag immer noch am Boden. Jake sah an seiner Haltung, dass er wohl nie wieder aufstehen würde. Er wünschte sich, er hätte Polizeifunk gehabt. Er trat das Gaspedal durch, während sein Adrenalinspiegel anstieg. Sie
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