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Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
Autoren: Kresley Cole
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sich gar nicht bewusst zu sein, dass sein Daumen genüsslich über die Strähne strich. „Warum ein solches Gesicht unter einem Umhang verstecken?“, murmelte er. Er legte den Kopf zur Seite, ohne den Blick von ihr abzuwenden. „Soweit ich sehen kann, ist mit dir alles in Ordnung. Aber du siehst feenhaft aus. Das erklärt den Namen.“
    „Wie könnte ich solch süßen Komplimenten widerstehen?“ Mit dem Namen hatte er allerdings recht. Viele Angehörige des Feenvolkes hatten Namen, die mit Mari oder Kari begannen.
    Sie warf einen ostentativen Blick auf seine Hand, die immer noch ihre Haarsträhne festhielt, woraufhin er sie wie einen glühend heißen Gegenstand fallen ließ und sie finster anstarrte, als ob das Ganze ihre Schuld sei.
    „Du veranstaltest gerade irgendeinen Hokuspokus, stimmt’s?“
    Jetzt beugte er sich doch tatsächlich vor, um an ihr zu schnuppern.
    „Nein, keineswegs. Glaub mir, das würdest du merken.“
    Er fuhr fort, als ob er sie gar nicht gehört hätte. „Aye, genau das tust du.“ Mit jeder Sekunde, die verflog, wurde seine Miene wilder. „Das ist es, wofür du geboren wurdest.“
    Aber aus irgendeinem Grund verspürte sie keine Angst. Sie wa r … erregt. Er musste wohl etwas in ihren Augen gesehen haben, das ihm missfiel, denn er drehte sich abrupt von ihr weg.
    Während er jetzt ihre Umgebung absuchte, musterte sie ihn eingehend, suchte nach irgendetwas, einer Kleinigkeit an seinem Äußeren, das ihr nicht gefie l – und scheiterte.
    Alle Unsterblichen „erstarrten“ in dem Moment im Zustand der Unsterblichkeit, wenn sie den Gipfel ihrer Stärke erreicht hatten und so am besten zum Überleben gerüstet waren. Bei MacRieve jedoch hatte sich dieser Wandel eindeutig später vollzogen als bei anderen männlichen Wesen der Mythenwelt, die sie gesehen hatte. Es schien, als habe er mindestens ein Alter von fünfunddreißig erreicht. Und das war ein verdammt gut aussehendes Alter bei ihm.
    Seine Kleidung war von guter Qualität, wirkte aber eher verwegen. Ein kleines, sehr alt wirkendes Medaillon hing an einer kurzen Lederschnur um seinen Hals, und ein großes Jagdmesser war an seinem Gürtel befestigt. Neben ihm hätte Indiana Jones wie ein angeberischer Schönling ausgesehen.
    Außerdem trug MacRieve eine Peitsche an seiner Seite, zweifellos um auf einen Zusammenstoß mit dem Vampir, der seine Teilnahme an der Tour angekündigt hatte, vorbereitet zu sein. Wie auch viele Dämonen konnten Vampire sich teleportiere n – diese Fähigkeit wurde Translozieren genann t – , was es nahezu unmöglich machte, sie zu besiegen. Mari wusste, dass einige der jüngeren Vampire noch mit einer Peitsche eingefangen werden konnten, was sie daran hinderte, sich zu translozieren, und es erleichterte, sie zu töten.
    In jener Nacht der Versammlung hatte MacRieve sich auf einen blutigen, barbarischen Kampf mit dem Vampir eingelassen, doch noch nie hatte Mari etwas so Schönes gesehen wie seine Art, sich zu bewegen. Der Kampf war von einer Walküre unterbrochen worden, aber Mari hätte noch stundenlang zuschauen können.
    Als MacRieve plötzlich erstarrte, folgte sie seinem Blick. Dort, an der hinteren Wand, befand sich ein Sarkophag, der erste, den sie zu Gesicht bekam. Dort drin musste sich eine der Kopfbedeckungen befinden!
    Beide rasten nach vorne, nur um kurz vor dem Sarkophag zusammenzustoßen.
    Mit einem Knurren packte er ihre Arme, um sie beiseitezuschieben, während sein Blick schon wieder auf das Behältnis vor ihm geheftet war, aber dann schien ihm plötzlich etwas aufzufallen, und er sah sie finster an. Er wandte sich ihr zu, sodass sie einander direkt gegenüberstanden, und lockerte unterdessen seinen Griff. „Du hast also tatsächlich vor, dich mit mir anzulegen?“ Seine Hände glitten ihre Arme hinunter und blieben schließlich auf ihren Hüften liegen.
    Zitternd atmete sie aus. „Warum bildest du dir ein, dass ich Magie anwende?“ Inzwischen mochte wohl ausreichend Adrenalin in ihr fließen, aber sie wusste genau, dass ihr die nötige Konzentration fehlte. Vor allem da sie die Hitze seiner rauen Hände durch den Stoff ihrer Shorts spüren konnte.
    „Einhundertundachtzig Jahre lang habe ich keine andere Frau angerührt.“ Er beugte sich zu ihr vor. „Habe keiner auch nur einen zweiten Blick gegönnt. Und jetzt scheine ich auf einmal meine Finger nicht mehr von einer kleinen Hexe lassen zu können“, raunte er ihr mit heiserer Stimme ins Ohr. „Einer Hexe, die mir das Gefühl
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