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Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
Autoren: Kresley Cole
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Ihre Lunge hörte auf zu funktionieren und ihre schmerzverzerrten Gesichtszüge entspannten sich.
    Die Präsenz verschwand und wurde durch eine andere ersetzt. Das Letzte, was Mariah sah, war die Bestie, die in ihrer Qual zum Mond emporbrüllte und sich die Brust vor wildem Schmerz mit den eigenen Klauen zerfetzte.

1
    Gegenwart
    Grab der Inkubi im Dschungel von Guatemala
    Tag 3 der Talisman-Tour
    Preis: ritueller Kopfschmuck der Maya in vierfacher Ausfertigung, jeder davon im Wert von sieben Punkten
    „Verfolgen Sie mich etwa, Mr. MacRieve?“, fragte Mariketa die Langersehnte den Lykae hinter ihr, ohne sich umzudrehen. Bowen MacRieve war ihr geräuschlos durch das Dunkel eines Korridors gefolgt, der zu einer Grabkammer führte. Aber sie hatte gefühlt , dass er sie angestarrt hatt e – genau wie auf der Versammlung der Talisman-Tour vor drei Tagen.
    „Wohl kaum, Hexe.“
    Wie schaffte er es bloß, dass seine tiefe Stimme mit diesem anheimelnden schottischen Akzent so bedrohlich klang?
    „Ich verfolge nur, was ich auch fangen will.“
    Auf diese Worte hin wandte Mari sich um und warf ihm einen Blick zu, auch wenn sie wusste, dass er ihr Gesicht unter der Kapuze des scharlachroten Umhangs, den sie immer trug, nicht sehen konnte. Aber im Licht der Laterne, die sie über der Schulter hängen hatte, konnte sie das seine sehen, und sie nutzte die Deckung, um ihren langen, abschätzenden Blick zu verbergen.
    Innerlich stieß sie einen Seufzer aus. Männliche Lykae waren für ihr gutes Aussehen bekannt, und die wenigen, die sie bisher mit eigenen Augen gesehen hatte, waren ihrem Ruf durchaus gerecht geworden, aber dieser hier war geradezu umwerfend sexy.
    Er hatte schwarzes Haar, glatt und dicht, das ihm bis zum Kragen seines offensichtlich teuren Hemdes reichte. Sein Körper, über den sie in den vergangenen Tagen zu ihrer eigenen Überraschung immer wieder nachgedacht hatte, war göttlich. Er war gut zwei Meter groß, und obwohl der Korridor breit genug war, dass zwei normal gebaute Menschen aneinander vorbeigehen konnten, füllten seine breiten Schultern und seine riesige Gestalt den Raum vollkommen aus.
    Doch selbst bei all seinen zahlreichen anziehenden Eigenschaften waren es vor allem seine Augen, die ihn so einzigartig erscheinen ließen. Sie hatten die satte Farbe warmen Bernsteins, aber zugleich lag in ihnen eine Art bedrohliches Licht, von dem sie sich angezogen fühlte. Denn dies war eine Eigenschaft, die auch ihr zu eigen war.
    „Genug geglotzt?“, fragte er in schneidendem Tonfall.
    Ja, er war sexy, aber unglücklicherweise war seine Abneigung Hexen gegenüber wohlbekannt.
    „Ich bin fertig mit dir“, antwortete sie, und das meinte sie auch so. Sie hatte keine Zeit, unfreundliche Werwolfkrieger anzuschmachten, wenn sie weiterhin vorhatte, als Erste ihrer Art die Tou r – eine Schatzsuche für Unsterblich e – zu gewinnen.
    Mit einem innerlichen Schulterzucken setzte sie ihren Weg zur nächsten Grabkammer fort. Das war nun schon die zehnte, die sie untersuchte in all den Stunden, die sie und diverse andere Wettkampfteilnehmer tief im Inneren dieser nicht enden wollenden Maya-Grabstätte verbracht hatten.
    Möglicherweise hatte sie ihn mit ihrer schroffen Erwiderung überrascht, denn es vergingen einige Sekunden, bevor er ihr folgte. Die einzigen Geräusche in dem widerhallenden Gang waren seine schweren Schritte, die zu dämpfen er sich jetzt nicht mehr die Mühe machte. Das Schweigen zwischen ihnen war zermürbend.
    „Wer hat die Steinplatte zum Grab geöffnet?“, fragte er schließlich.
    Für ihren Geschmack war er ihr viel zu dicht auf den Fersen.
    „Die drei elbischen Bogenschützen und ein paar Dämonen.“ Die Elben, zwei Männer und eine Frau, verwendeten ihre Waffen mit blitzartiger Geschwindigkeit und tödlicher Präzision, und die männlichen Wutdämonen waren unglaublich star k – die Einzigen, die ihnen in puncto Kraft noch überlegen waren, waren die Lykae. Doch selbst für sie war es nahezu unmöglich gewesen, die Platte aus Stein zu bewegen, die den Eingang zum Grab wie ein Fallgitter versiegelte.
    Schließlich hatten sie bemerkt, dass sich die Struktur der Pyramide im Laufe der Zeit und durch mehrere Erdbeben verschoben hatte und jetzt auf dieser Platte lastete, wodurch sie Tonnen zu wiegen schien. Um sie zu heben, hatten sie alle zusammenarbeiten müsse n – die zwei Dämonen hatten sie angehoben und die Bogenschützen einen gewaltigen Felsbrocken daruntergeschoben, um die Platte
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