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verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr
Autoren: Eileen Janket
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unter keinen U m ständen betreten wollte. Auch nicht für ihre beste Freundin, und ich konnte das gut verstehen. Also sagte ich: »Na, da we r de ich furchtbar ungeduldig auf deine detaillierte Berichte r stattung warten! Und ich bin mir sicher, dein Date wird gaa-anz romantisch!«
    Sie lachte verlegen. Dann sprang sie aus der Hängematte und folgte mir auf den Flur.
    Ich verabschiedete mich von Jelena, die in der Küche in einer Pfanne rührte, aus der es heiß dampfte. Sie hielt inne und sah mich verwundert an. »Du bleibst nicht zum Essen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Weiß Sergio Bescheid?«
    »Er schläft.«
    »Bis bald, Lexi.«
    »Tschau, Jelena.«
    Adriana lehnte im Flur gegen die Wand und beobachtete mich beim Anziehen meiner Schuhe. Ich umarmte sie zum Abschied und hob mahnend den Zeigefinger. »Sei nicht so gemein zu ihm!«
    »Wenn‘s sein muss«, lächelte sie augenrollend.
    »Brav!«
    »Tschau, Lexi.«
    »Tschau, Janna.«

Nachholbedarf!
     
    Als ich zuhause meinen Rucksack auspackte, dachte ich darüber nach, mit welchen Vorsätzen ich das neue Schuljahr begonnen hatte. Sie hatten viel mit der Zukunft zu tun, die ich mir wünschte, oder besser gesagt ... der Zukunft, die ich mir nicht wünschte und weshalb mir so viel an einem guten Schulabschluss lag. Ich hatte einen wichtigen Grund gehabt, den heutigen Unterricht zu versäumen, aber sollte ich irgen d wann vor den Abschlussprüfungen stehen, würden diese oder andere Gründe für schulische Versäumnisse keine Rolle spi e len. Ich musste also aufpassen, dass ich meine Ziele im Auge behielt, auch wenn meine kleine Welt sich am liebsten nur noch um Sergio drehen wollte.
    Nachdem ich geduscht, mich angezogen und meine Haare geföhnt hatte, legte ich mich aufs Bett und hing meinen G e danken nach.
    Bis mir der Ring wieder einfiel: Mein schöner Ring, den ich im Zorn vom Finger genommen und in Sergios Richtung geschmissen und danach nicht mehr wiedergefunden hatte.
    Ich sprang plötzlich auf und begann eine überhastete S u che in allen Ecken und Winkeln meines Zimmers.
    Als hätte er sich in Luft aufgelöst, blieb er unauffindbar. Für einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, ob dies ein schlechtes Omen war, verscheuchte den Gedanken aber schnell aus meinem Kopf. Dummer Aberglaube war absolut nicht mein Ding. Nicht mal mein Sternzeichen hatte mich je besonders interessiert.
    Ich kramte meine Schulhefter hervor und versuchte zu lernen . Wirklich, ich gab mir Mühe! Doch meine Konzentrat i on war einfach nur miserabel. Also ging ich ins Wohnzimmer, fläzte mich auf die Couch und begann eines der Bücher zu lesen, die auf meinem neuen E-Reader gespeichert waren. Nach einer halben Stunde gab ich auch das auf.
    Gerade als ich mir ein Brot machen wollte, klingelte Se y da an der Wohnungstür und fragte, ob ich zum Tee hochko m men wolle. Ich zögerte zuerst, doch dann sagte ich einfach zu.
    »Ich hab Börek, ganz frisch aus dem Ofen«, erzählte sie, während wir die Treppe zu ihrer Wohnung hochliefen. »Ge s tern hatte ich auch schon mal bei euch geklingelt, aber keiner hat aufgemacht. Ihr seid nicht leicht anzutreffen, Alexa, da hatte ich ja richtig Glück heute.«
    »Meine Mutter hat diese Woche Spätschicht«, sagte ich.
    »Leyla ist auch da. Das macht sie oft, wenn sie lange shoppen war, kommt sie rum und lässt sich von ihrer Abla verwöhnen.« Seyda lachte herzhaft. » Abla heißt übrigens gr o ße Schwester auf Türkisch.«
    Ihre Wohnung hatte denselben Schnitt wie unsere, sah aber trotzdem vollkommen anders aus. Es standen viel mehr Möbel herum, besonders im Wohnzimmer, und es roch nach Flieder. Auf den Armlehnen der Couchgarnitur lagen weiße Häke l deckchen. Der Tisch in der Mitte war groß und mit verschi e denen Leckereien gedeckt. Ich setzte mich in einen Sessel und ließ den Blick über die eingerahmten Porträts an den Wänden wandern. »Sind das alle Familienangehörige?«, fragte ich e r staunt.
    »Die meisten schon.« Seyda stöhnte schmunzelnd.
    Bevor sie sich auf die Couch setzte, zog sie ihren langen Rock ein wenig höher. Anschließend streckte sie die Beine von sich, als wäre sie erschöpft und atmete laut aus. Zu meiner Überraschung nahm sie ihr Kopftuch ab und stopfte es neben sich. Ihre dunkelbraunen Haare waren zu einem Dutt zusa m mengebunden.
    »Ihr seid eine große Familie«, sagte ich mit Blick auf die Bilder an den Wänden.
    »Kann man wohl sagen. Aber glaub ja nicht, das sei immer nur toll«, sagte sie.
    Ich
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