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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin
Autoren: Barbara Monajem
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unterdrückte einen spitzen Schrei, klopfte Ophelia auf den Rücken und jammerte theatralisch: »Du bist ja vollkommen durcheinander, mein armes Engelchen. Kein Wunder, wenn man bedenkt … Ha-
l-lo!
« Sie musterte Gideon mit einem Schlafzimmerblick. »Wen sehe ich denn da? Sie müssen der Polizist sein, den Jeanie losgeschickt hat.
Sehr
erfreut, Sie kennenzulernen, Officer.«
    Gideon musterte die Fremde und reagierte prompt so, wie alle Männer auf weibliche Vampire reagierten. Er lachte geschmeichelt. »Die Freude ist ganz meinerseits«, sagte er. »Ms. …«
    »Violet Dupree. Ich bin Ophelias Schwester.« Sie lächelte und drehte ihre Anziehungskraft bis zum Anschlag auf.
    »Charme scheint in der Familie zu liegen«, merkte der Detective augenzwinkernd an. »Ich bin Gideon O’Toole.« Er nahm Violets ausgestreckte Hand und neigte den Kopf, um ihr einen Handkuss zu geben.
    Mit einem breiten Grinsen hielt Zelda ihm ebenfalls ihre Hand hin. »Ich bin Zelda. Violet ist meine Mutter.«
    Gideon beugte sich über Zeldas Hand und drückte sie sanft an seine Lippen.
    Violet legte den Kopf schief und musterte ihn ein weiteres Mal, ehe sie sich Ophelia zuwandte. »Was hast du denn? Ist doch ein echter Leckerbissen.«
    Jetzt geht das wieder los,
dachte Ophelia entnervt, der das Gerede ihrer Schwester allmählich zum Hals heraushing. Um das Schlimmste abzuwenden, zuckte sie gleichgültig mit den Achseln. »Er gehört dir. Krall ihn dir, wenn du magst. Ich muss jetzt zurück an die Arbeit.« Damit lief sie die Auffahrt wieder hoch.
    Violet zupfte sich das vom Fahrtwind zerzauste, orangefarbene Haar zurecht. »Bist du sicher, Ophelia? Der ist doch süß.«
    Ophelia drehte sich um und zog ein Gesicht. »Eher der Typ Mann, der tut, als müsste er eine Frau beschützen, damit er sie stundenlang anglotzen kann, während er eine andere, die mit echten Problemen zu kämpfen hat, links liegenlässt.«
    »Wow«, sagte Zelda. »Das war ja mal eine Abfuhr.«
    Gideons Gesicht verfinsterte sich. »Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden, Ms. Beliveau. Was wissen Sie schon über Polizeiarbeit?«
    »Schlimm genug, dass ich so viel über Korruption unter Polizisten weiß«, entgegnete Ophelia. Einen nicht enden wollenden Moment hielten ihre Augen seinen Blick fest, ehe sie sich wegdrehte. Sie musste sich wieder an die Arbeit machen.
Ignorier den Kerl,
sagte sie sich, als sie den Garten betrat.
    »Da kommt Donnie Donaldson«, sagte Zelda, den Blick auf die Veranda des Nachbarn gerichtet. »Wie aufs Stichwort. Donnie steht nämlich auf meine Mom«, erklärte sie Gideon. »Willkommen in unserer ganz privaten Seifenoper. Es ist nicht Ihr Fehler, dass Sie ein Mann sind. Seien Sie froh, dass Sie nur eine winzige Rolle spielen. Wir machen es euch Männern nämlich nicht einfach.«
    Zelda holte ein abgegriffenes Döschen aus ihrer Tasche und bot Gideon ein Bonbon an. »Danke, Zelda«, sagte er, nahm einen Himbeerdrops und beobachtete, wie der Nachbar die Stufen der vorderen Treppe herunterschlenderte. »Vielleicht hat er etwas gesehen. Ich werde ihn mal fragen.«
    Ophelia fuhr herum. »Haben Sie’s immer noch nicht kapiert? Ich will nicht, dass Sie in meinem Leben herumwühlen.«
    »Dann hätten Sie mich nicht rufen dürfen.« Während Gideon über den Graben zum Nachbargrundstück sprang, zückte er seinen Dienstausweis.
    »Siehst du, was ich meine?«, zischte Ophelia ihrer Schwester zu. »Violet, ich muss dringend mit dir reden. Zelda, sei so lieb, geh in die Küche und hol uns drei Dosen Cola. Oder Eistee. Zitrone steht im Kühlschrank.«
    »Er tut doch nur seine Pflicht«, protestierte Violet. »Im Übrigen ist es ziemlich nett von ihm, dass er sich so in die Sache reinhängt, wenn man bedenkt, wie ruppig du mit ihm umspringst.«
    »Ich will aber nicht, dass er seine Pflicht tut«, fauchte Ophelia. »Das, was ich von ihm wollte, habe ich bekommen. Jetzt will ich, dass er Leine zieht.« Warum hatte sie das mit der Katze nicht für sich behalten? Ihre Blicke folgten Gideon.
    »Aber Engelchen«, sagte Violet, »wieso machst du nicht das Beste aus der Situation? Ich war vollkommen aus dem Häuschen, als ich gehört habe, dass du ihn gerufen hast. Jeanie hat wirklich nicht übertrieben. Ein Hammerkerl, der echt einen Flirt wert ist. Irgendwann musst du ja wieder damit anfangen. Man soll die Feste schließlich feiern, wie sie fallen.«
    Ophelia holte sechs Töpfe mit Wandelröschen, die am nächsten Morgen eingepflanzt werden sollten, und stellte
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