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Verlobung auf Italienisch

Verlobung auf Italienisch

Titel: Verlobung auf Italienisch
Autoren: Sarah Morgan
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Und warum hatte Rio Zaccarelli mitten in der Nacht in London eintreffen müssen?
    „Zwei Sekunden …“
    Evie zuckte zusammen und schaute hilflos zur Tür. Sie musste sich etwas einfallen lassen, und zwar schnell.
    Hier drinnen war sie sicher. Er würde wohl kaum die Tür eintreten, oder?
    Im nächsten Moment hörte sie ein ohrenbetäubendes Geräusch, und die Badezimmertür schlug mit aller Wucht gegen die Wand.
    Rio Zaccarelli stand auf der Schwelle und rieb sich die Schulter. „Was ist bloß mit den Angestellten hier los?“, fuhr er sie an. „Ich erwarte, dass meine Anweisungen befolgt werden. Und ich habe keine Lust, mein Hotel zu demolieren, um mit einer meiner Mitarbeiterinnen sprechen zu können.“
    Evie schluckte. „Ich … Alles in Ordnung mit Ihnen? Dass jemand eine Tür eintritt, habe ich bis jetzt nur in Filmen gesehen. Es muss doch wehtun.“ Besorgt betrachtete sie ihn.
    „Das tut es auch.“ Vorsichtig bewegte er die Schulter. „Und deswegen würde ich es begrüßen, wenn Sie mir das nächste Mal öffnen würden.“
    Sie lachte unsicher, während sie das Plaid weiter festhielt. „Warum? Damit Sie mich persönlich feuern können?“
    „Wer sagt, dass ich das vorhabe?“
    „Sie haben den Tyrannosaurus entlassen.“
    „Den was?“ Er schaute sie finster an. „Ich nehme an, Sie reden von der übereifrigen Frau in dem seltsamen Aufzug. So nennen Sie sie also?“
    Erschrocken erstarrte sie. „Nein, natürlich nicht“, schwindelte sie. „Wir nennen sie Tina.“ Oder Fleischfresser, weil sie ihre Mitarbeiter zum Frühstück vertilgt.
    „Sie schien nicht sehr beeindruckt von Ihnen.“
    „Nein“, räumte sie deprimiert ein. Was hatte es für einen Sinn, sich zu verteidigen? Es war vorbei. „Ich habe hier von den leitenden Angestellten leider nicht viel Unterstützung erfahren.“
    Dann dachte sie an ihren Großvater und überlegte, ob sie Rio Zaccarelli bitten sollte, ihr noch eine Chance zu geben. Ein Blick in seine dunklen Augen überzeugte sie jedoch davon, dass es Zeitverschwendung war. Vermutlich besaß er nicht einen Funken Mitgefühl.
    „Ich habe ein großes Problem …“
    Der Klang seiner tiefen Stimme ließ sie erschauern und erinnerte sie daran, dass sie unter dem Plaid nackt war. Sie fühlte sich ihm hoffnungslos unterlegen.
    Alles an ihm verriet ungezügelte Männlichkeit – von der winzigen Narbe über seinem rechten Auge bis zu seinen unrasierten Wangen.
    Plötzlich sah sie Jeffs glattes, jungenhaftes Gesicht vor sich. Allerdings wäre es lächerlich gewesen, die beiden Männer miteinander zu vergleichen, denn sie hatten überhaupt nichts gemeinsam.
    Der elegante Anzug, den er trug, täuschte sie nicht darüber hinweg, dass Rio Zaccarelli ein ungezähmter Mann war, der alles tun würde, um seinen Willen durchzusetzen.
    Ein richtiger Mann.
    Die Atmosphäre war schlagartig so spannungsgeladen, dass die Beine ihr den Dienst zu versagen drohten und ihr Herz wild zu pochen begann. Am liebsten hätte Evie die Flucht ergriffen, aber sie konnte sich nicht von der Stelle rühren.
    Als sie sich wieder Jeffs Bild ins Gedächtnis zu rufen versuchte, tauchte jemand anders vor ihrem inneren Auge auf, ein Mann mit gebräunter Haut und dunklen Augen, die ungezügeltes Verlangen verrieten …
    Zu allem Überfluss waren zwei Wände im Bad auch noch verspiegelt, sodass sie ihn unzählige Male sah.
    „Wenn Sie mich fünf Minuten allein lassen, ziehe ich mich an“, sagte sie nervös.
    „Ihre eigenen Sachen?“
    „Natürlich. Sie hängen auf der …“ Sie wandte den Kopf und erschrak. „Ich hatte sie über die Heizung gehängt. Sie sind weg.“ Dafür konnte es nur einen Grund geben. In einem erneuten Anflug von Panik schaute sie Rio an, woraufhin dieser spöttisch eine Braue hochzog.
    „Haben sie sich in Luft aufgelöst?“
    „Vergessen Sie es.“ Evie hob die Hand. „Ich sage jetzt gar nichts mehr. Sie glauben mir ja ohnehin kein Wort.“
    „Sie irren sich“, widersprach er mit grimmiger Stimme. „Ich schätze, Carlos hat etwas mit dem mysteriösen Verschwinden Ihrer Sachen zu tun. Habe ich recht?“
    Langsam ließ sie die Hand wieder sinken. „Woher … wissen Sie das?“
    „Weil er Ihnen vorgeschlagen hat, hier zu übernachten, und es bestimmt nicht aus Selbstlosigkeit getan hat. Es passt alles zusammen …“ Ein Muskel zuckte an seiner Wange, und Rio murmelte etwas auf Italienisch.
    „Ich habe immer noch keine Ahnung, was hier vorgeht, aber es spielt auch keine Rolle. Ich
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