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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten
Autoren: Lucy Robinson
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lange genug befreundet.«
    Wieder eine Pause. »Bist du jetzt fertig?«, fragte Sam.
    Ich dachte über seine Frage nach, zuckte die Achseln und nickte. Ja, das war alles, was ich hatte sagen wollen.
    Â»Ã„hm – Chas, würdest du mich bitte mal ansehen, du Verrückte?«
    Ich sah ihn an.
    Â»Außerdem könntest du aufhören, so zu tun, als interessiere es dich nicht, was ich zu sagen habe.«
    Unwillkürlich musste ich grinsen.
    Â»Deine E-Mails haben mir bewusst gemacht, dass ich mein Leben vergeude. Was meinen Job anbelangt, meine ich natürlich«, fügte er hastig hinzu. »Mein geliebtes Nutella werde ich mir von dir ganz bestimmt nicht ausreden lassen.«
    Ich wedelte abschätzig mit der Hand.
    Â»Aber alles andere«, fuhr er fort, »alles andere musste sich ändern. Deinetwegen. Als ich herausfand, dass du hinter den Mails steckst, habe ich versucht, mich gegen meine Gefühle zu wehren. Nichts für ungut, Chas, aber es ist nicht gerade einfach, sich in jemanden wie dich zu verlieben.«
    Bevor ich auch nur ansatzweise begriff, was er gerade gesagt hatte, musste ich an den Brief von Granddad Jack an Granny Helen denken, den ich heute Morgen gelesen hatte: Es ist nicht gerade einfach, dich zu lieben, das kann ich nicht leugnen. Würde ich mir meine Traumfrau ausmalen, wäre sie bestimmt nicht wie du. Sie wäre zum Beispiel ein bisschen respektvoller!
    Und dann wurde mir klar, was Sams Worte bedeuteten, und mir klappte der Unterkiefer herab. Ich suchte seinen Blick und stellte fest, dass der Ausdruck auf seinem Gesicht plötzlich verletzlich war.
    Ich musste ganz sicher sein. »Entschuldige, Sam. Hast du gerade gesagt, es wäre nicht gerade einfach …«
    Â»â€¦Â wenn man sich in dich verliebt«, vervollständigte Sam den Satz. »Ja, du Dummerchen. Das habe ich gesagt.«
    Tief im Innern verspürte ich ein wunderbares Kribbeln. Nichts Unanständiges, etwas Reines, Wonnevolles, als würden die Engelein singen. Sam merkte, dass ich mich entspannte, und entspannte sich ebenfalls. Er drückte meine Hand.
    Â»Könntest du mir noch einmal erklären, worauf du hinauswillst?«, bat ich ihn. Mein Lächeln geriet ein wenig außer Kontrolle.
    Sam seufzte. »Ach, du bist wirklich eine Irre«, stellte er resigniert fest. »Aber eine lustige. Eine herausfordernde, eine clevere. Die Art, die die Leute nicht mehr loslässt. Du hast keine Ahnung, wie viel Fröhlichkeit du verbreitest, Chas.«
    Außer Freude hörte ich auch Erleichterung aus seinen Worten heraus. Natürlich konnten Sam und ich von Angesicht zu Angesicht miteinander reden. Natürlich war es nicht nötig, dass wir ausschließlich via E-Mail kommunizierten. Wir mussten einfach nur ehrlich miteinander sein.
    Sam lehnte sich auf seinem Stuhl vor und beugte sich dann wieder zu mir. Seine Hände glitten zu meinen Unterarmen, die wie verrückt zu kribbeln begannen. »Noch einmal zum Mitschreiben, Chas: Ich habe mich in dich verliebt. Du hast mir mein armes, unschuldiges Herz gestohlen, du verrückte Nuss!«
    Irgendwo in der Ferne ertönte großer Jubel, gefolgt von Gläserklirren und aufgeregtem Gelächter.
    Â»Du verpasst deine Party«, hörte ich mich selbst sagen. Ich war so happy, dass ich fast platzte. Sam ging über meine Worte hinweg.
    Â»Ich finde, wir sollten unser drittes wissenschaftliches Experiment starten«, schlug er vor. »Wir haben uns schon zweimal geküsst, wie wär’s mit einem dritten Mal?«
    Mein Herz schlug Purzelbäume. »Gute Idee. Obwohl ich mir bereits nach Experiment Nummer eins ziemlich sicher war«, gab ich zu.
    Â»Ich auch. Was ist nur los mit uns? Warum zur Hölle haben wir nichts gesagt?«
    Aus der Bar unten drang weiterer Jubel zu uns herauf, gefolgt von dem unerwarteten Geräusch eiliger Schritte. Nervös blickte ich in den noch immer leeren Zuschauerraum, doch Sam streckte die Hand aus und drehte mein Gesicht zu seinem. »Hier kann uns niemand finden«, sagte er voller Überzeugung. »Das hier ist unser geheimes wissenschaftliches Labor. Wo wir wichtige Experimente durchführen können.«
    Ich schauderte, als er meinen Hals berührte.
    Eine Pause trat ein, während derer ich mich fühlte wie ein überschäumendes Champagnerglas.
    Â»Ist das eine weitere Pattsituation?«, fragte ich schließlich.
    Sam grinste. »Nein.« Und
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