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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten
Autoren: Lucy Robinson
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mich zur Kündigung zu bewegen?«
    Ein merkwürdiger Ausdruck trat auf sein Gesicht. Dann schüttelte er den Kopf. »Lambert«, sagte er leise und sah mir direkt in die Augen. »Vertrau mir, wenn ich dir sage, dass mich absolut nichts dazu bringen könnte, dich aus meinem Team zu werfen.« Er strich mit seinem Daumen sanft über meine Handfläche.
    Der Teufel sollte ihn holen! Ihn und seine tiefe, samtige Stimme. Und seine Augen. Nicht zu vergessen seinen warmen, liebevoll streichelnden Daumen!
    Zum millionsten, nein, zum billionsten Male binnen der vergangenen sieben Jahre entzündete sich ein Funke der Hoffnung in meiner Brust. Männer in glücklichen Beziehungen sprachen nicht so mit Frauen, es sei denn … Sie besuchten nicht die Leiterin der Presse-und-Kommunikations-Abteilung im Krankenhaus, und sie hielten schon gar nicht mit ihr Händchen, es sei denn … Er hielt mit mir Händchen! Er flirtete mit mir! Seine Affäre mit der verheirateten Frau musste vorbei sein. Er wollte mich.
    Â»Nun, John MacAllister«, wandte ich zögernd ein. Jetzt, da mir klar war, dass John mit mir flirtete, fing ich an, mich zu entspannen, denn jetzt wusste ich genau, wie ich mit ihm umzugehen hatte. »Ich würde sagen, mir geht’s ziemlich gut, gebrochenes Bein hin oder her. Mit Sicherheit hüpfe ich bald schon wieder durchs Büro.« John grinste. »Oder zumindest durch die Altstadt, auf dem Weg ins Restaurant. Vorausgesetzt die Einladung zum Essen steht noch.«
    Â»Das sind ja wunderbare Neuigkeiten, Lambert. Der Arzt geht also davon aus, dass du bald schon wieder hüpfen kannst?«
    Ich versuchte, die Achseln zu zucken, doch ich war zu schwach, deshalb zog ich lediglich ein belämmertes Gesicht. »Keine Ahnung. Du bist der Erste, den ich zu Gesicht bekomme, seit ich zu mir gekommen bin.«
    Johns Augen blitzten. »Das ist nicht ganz richtig. Du bist operiert worden und vor etwa acht Stunden zu Bewusstsein gekommen«, teilte er mir mit. »Deine Zwillingsschwester war hier. Vanessa, stimmt’s? Sie hat mir erzählt, deine Eltern seien auf dem Weg von Indien hierher, und deine jüngere Schwester reist von London an.«
    Â»Ja, Katy wohnt in London …« Ich starrte ihn an. »Moment mal. Ich bin aus der Narkose erwacht, und dann habe ich acht Stunden geschlafen? Im Ernst?«
    Â»Ja, im Ernst. Du hast Vanessa angeblich angestarrt und ihren Ellbogen umklammert, dann bist du in Tiefschlaf gefallen. Du bist süß, Lambert. Die Schwestern sagten, sie hätten noch nie jemanden gesehen, der sich so verzweifelt nach einem Nickerchen gesehnt hätte.«
    Wieder strich er mir mit seinem Daumen über die Handfläche. Plötzlich war ich dankbar für mein gebrochenes Bein. Es hatte mir John MacAllister beschert, endlich.
    Â»Woher wusstest du, dass ich hier bin?«, fragte ich ihn.
    Â»Fraser Cassidy hat mich angerufen. Er sagte, du hättest eine größere OP hinter dir. Da ich ohnehin in der Nähe des Krankenhauses war, dachte ich, ich könnte schnell mal vorbeischauen. Du weißt schon, gutes Verhältnis zu den Angestellten und so weiter.«
    Â»Wenn Fraser Cassidy dir das mitgeteilt hat, ist er ein ziemlich schlechter Arzt«, sagte ich. »Seit wann hat er das Recht, vertrauliche Patienteninformationen an den Chef des ortsansässigen Pharmaunternehmens weiterzuleiten?«
    Johns Röntgenaugen starrten direkt auf das glimmende Fünkchen der Hoffnung in meiner Brust. »In Anbetracht dessen, dass er einer unserer geschätztesten Konsiliarärzte ist, während du einer unserer geschätztesten Mitarbeiter bist, halte ich das für durchaus vertretbar. Außerdem weiß er um unsere spezielle Beziehung.«
    Verflixt. Das Fünkchen der Hoffnung hatte sich zu einem gewaltigen Flächenbrand ausgewachsen. »Wir haben keine spezielle Beziehung«, widersprach ich. »Es sei denn, du hättest es schamlos ausgenutzt, dass ich unter Narkose stand.«
    John lachte leise. »Ach, Lambert«, murmelte er, ohne den Blick von mir zu wenden. »Was sollen wir bloß mit dir machen? Acht Stunden weg vom Fenster, und schon fängst du an, von sexueller Belästigung zu fantasieren.«
    Ich fingerte an meiner grässlichen gelben Decke herum und erwiderte nichts. War viel zu verwirrt, um zu sprechen. Seit unserem unglückseligen Geknutsche, das ich nun seit drei Jahren vergeblich zu
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