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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife
Autoren: Bridget Asher
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kleines, spitzes Gesicht und ihren dünnen Oberkörper aus dem Fenster und winkte mir zu. Sie hatte mich entdeckt! Mein Herz flog ihr entgegen. Bib! Vor lauter Freude, sie zu sehen, wäre ich am liebsten ihren Namen rufend aus dem Haus gestürmt.
    Der Mann drehte sich wieder um, und mir wurde klar, dass er Sonny sein musste, Jennifers Mann, der Schlagzeuger. Warum fuhr er ein Cello spazieren? Ich dachte nicht länger darüber nach, denn meine Aufmerksamkeit wurde von Bib gefangen genommen, die die Autotür geöffnet hatte und mit ausgestreckten Armen auf das Haus zugelaufen kam. Ihre Körperhaltung weckte in mir die Assoziation mit den Adlern, die sie so fürchtete. Vielleicht würde sie mich auch hochheben und mit sich nehmen wie ein zwanzig Pfund schweres Lamm – aber nicht, um mich zu verspeisen. Vielleicht würde sie mich hochheben und mit sich nehmen, um mich zu retten! Einfach so!
    Ich lief zur Tür, riss sie auf und trat mit bloßen Füßen auf die kalte Veranda hinaus. Die Sonne blendete mich. Bib stürmte auf mich zu und umarmte mich so fest, dass ich mich an dem schmiedeeisernen Geländer festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Nachdem sie mich ausführlich gedrückt hatte, sagte sie: »Wir bringen eine Einladung für dich! Du musst kommen! Es ist alles eingeschlafen!«
    »Was ist eingeschlafen? Wovon redest du, Bib?«
    »Das Schlimme ist eingeschlafen!«
    »Sie versucht, Ihnen zu erklären, dass Vivian keine Symptome mehr hat«, sagte der Mann.
    »Das ist ja phantastisch!« Im Geist sah ich Vivian mit rosigen Wangen und erwachten Lebensgeistern in ihrem Bett sitzen. Aß sie wieder? Las sie die Bücher, die sie so liebte, jetzt selbst? Es war keine Welle der Erleichterung, die mich ergriff – es war eine Woge. »Wie sieht sie aus? Ist sie noch schwach?«
    »Sie gewinnt ihre Kräfte zurück, langsam, aber stetig. Die Ärzte sind völlig fassungslos. Sie wissen nicht, was sie dazu sagen sollen.«
    Sprachlos schüttelte ich den Kopf. Mir fiel ein, dass sie an Wunder glaubte – weil sie, wie sie es ausdrückte, keine Wahl hatte. Ich stellte sie mir auf einem Feld vor, mit einem riesigen Rechen in der Hand – ihr Symbol für Mut.
    »Die Ärzte schämen sich, weil sie sich geirrt haben«, sagte Bib.
    Sonny kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu. Er war untersetzt, kräftiger, als ich ihn mir vorgestellt hatte, aber nicht unattraktiv – und sympathisch.
    Wir begrüßten uns. »Ich dachte mir, dass Sie es sind«, sagte ich. »Ich bin Gwen.«
    »Ich weiß. Ich habe den Auftrag bekommen, Sie ausfindig zu machen.«
    »Und wir haben es geschafft!«, strahlte Bib. »Wir haben dich gefunden!«
    »Genau genommen hat Bib Sie gefunden«, korrigierte Sonny. »Elliot meinte, Sie wären vielleicht bei Ihrem Vater, aber er wusste nur, dass der in der Stadt wohnt, und er steht nicht im Telefonbuch.« Er schaute angelegentlich zur Straße hinunter, als sei ihm gerade bewusst geworden, dass er verraten hatte, mehr zu wissen, als er sollte – dass ich meinen Mann verlassen und mich bei meinem Vater verkrochen hatte. Es überraschte mich, dass er Elliot erwähnte, obwohl es eigentlich nahelag – und ich genoss es, den Namen zu hören. »Bib wusste noch alles, was Sie ihr über Ihre Kindheit erzählt hatten – wie die Straße hieß, in der Sie aufwuchsen, die Farbe des Hauses und den Namen der Nachbarn, der auf dem Briefkasten stand, was sehr hilfreich war. Fogelman.«
    »Das habe ich dir alles erzählt?«, staunte ich.
    »Als ich geweint habe. Du wolltest mich ablenken.«
    »Hübsches Haus«, meinte Sonny.
    »Möchten Sie hereinkommen?« Ich trat von einem eiskalten Fuß auf den anderen.
    »Nein, nein, ist schon okay«, winkte Sonny ab. »Wir wollen nicht stören …«
    »Wir bringen dir eine Einladung!«, fiel Bib ihm ins Wort. »Ins Haus am See! Wir feiern ein Nicht-Begräbnis.«
    »Ein Nicht-Begräbnis?«
    »Vivians Idee«, erklärte Sonny. Er zog eine weiße Karte aus der Jackentasche. »Sie wollte ganz sichergehen, dass Sie die hier bekommen.«
    »Dann stammt der Auftrag, mich zu finden, also von Vivian?« Ich hatte angenommen, dass Elliot die beiden losgeschickt hatte.
    »Ja«, bestätigte Sonny, doch er hatte offenbar den Anflug von Enttäuschung in meiner Stimme gehört, denn er setzte hinzu: »Aber ich weiß, dass Elliot Sie sehr gerne dort sehen würde.«
    »Bitte komm! Du musst kommen! Wir schmücken alles mit Nicht-Lilien, und es gibt Nicht-Kuchen, und lauter Leute halten Nicht-Reden! Es
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