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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife
Autoren: Bridget Asher
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geliebt«, sagte Faith. »Es war so lustig, euch miteinander zu erleben.«
    »Aber es endete damit, dass wir nur noch nebeneinander- her lebten. Das machte seine Affäre möglich.«
    Faith stopfte ein paar Bommelmützen in den Karton. Ich würde alles wieder herausnehmen, wenn sie weg wäre, aber für den Moment ließ ich ihr das Gefühl, sich nützlich zu machen. »Ich hatte ja keine Ahnung. Wahrscheinlich kennt niemand die Beziehung eines anderen Paares wirklich.«
    »Wenn dir das ein Trost ist – ich hatte auch keine Ahnung und Peter ebenfalls nicht, denke ich.«
    Sie hatte den Karton bis obenhin vollgestopft und ging zu ihrer Handtasche, holte etwas heraus und reichte es mir. »Hier.«
    Ich legte das Strickzeug auf meinen Schoß und streckte die Hände aus. Es war das gerahmte Foto, das Vivian mir geschenkt hatte – von Elliot, Jennifer und Vivian im Garten, mit der zarten Gardine am Rand. Ich hatte vergessen, dass ich ihr davon erzählt hatte. Jetzt fiel es mir wieder ein. Es war in der Milchbar gewesen, als ich vergeblich versucht hatte, ihr zu erklären, was passiert war.
    »Du sagtest, es würde dir Kraft geben und das Gefühl, beschützt zu werden, und da dachte ich, das wäre jetzt genau das Richtige.«
    Ich war gerührt. »Danke«, brachte ich mühsam hervor. »Dass du dich daran erinnert hast …«
    »Ich hoffe, es hilft.« Sie machte ihre Tasche zu. »Liebst du Elliot?«, fragte sie und hob im nächsten Moment die Hand. »Du musst nicht antworten. Peter hat das behauptet, aber ich wollte dich eigentlich gar nicht fragen. Vergiss es.«
    »Bist du noch aus einem anderen Grund gekommen, als um mir meine Sachen zu bringen?«, fragte ich.
    »Ich wollte sehen, ob so weit alles in Ordnung mit dir ist.«
    »Und – ist alles in Ordnung mit mir?«
    Sie setzte den Deckel auf den Karton. »Ich weiß es nicht.«
    »Ich auch nicht.«

29

    D er Schnee kam und ging, hinterließ schmuddelige Harschflecken auf dem Rasen vor dem Haus. Ich saß im flackernden Schein des Fernsehers, aber ich verfolgte nicht, was auf dem Bildschirm vorging. Ich strickte. Und während ich strickte, verschwamm die Wolle manchmal vor meinen Augen, eine Träne lief an meiner Nase entlang und tropfte auf meine geschäftigen Finger, und ich weinte eine Weile, arbeitete jedoch weiter.
    Warum strickte ich? Es gab mir das seltsame Gefühl, nützlich zu sein, wie eine kleine Maschine, und im Gegensatz zu meinem Herzen waren meine Hände noch lebendig. Sie erschufen unermüdlich Dinge, Wollknäuel für Wollknäuel verwandelte sich Masche für Masche in immer neue Formen.
    Und am Ende des Tisches stand das gerahmte Foto. Manchmal warf ich verstohlen einen Blick darauf. Manchmal nahm ich es in die Hand und betrachtete es in allen Einzelheiten – die kabbelige Wasseroberfläche, Jennifers pausbäckiges Babygesicht, Vivians lange, wohlgeformte Beine, Elliots gebeugte Knie und die unförmige Badehose, die Angelruten – doch die meiste Zeit genügte mir das Wissen, dass es da war und über mich wachte. Das Foto gehörte jetzt mir. Nicht nur dank Vivian und ihrer Großzügigkeit sowie Faith, die sich Gedanken über Liebe und Freundschaft gemacht hatte – es schien auch heimgekommen zu sein.
    Mein Vater kochte für mich – seine üblichen schnörkellosen Gerichte. Oft saß er neben mir auf dem Sofa und sah fern. Einmal sagte er, ich sei ganz rot im Gesicht. »Willst du nicht mal Fieber messen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Ein andermal deutete er auf den Fernseher und sagte: »Schau! Das musst du dir ansehen.«
    Ich hob den Blick und nickte, nahm jedoch nicht wirklich zur Kenntnis, was ich sah. Meistens war ich müde, todmüde, als hätte ich seit Jahren nicht geschlafen.
    Eines Nachmittags schlief ich auf dem Sofa ein und wachte davon auf, dass jemand an die Haustür klopfte. Ich rief nach meinem Vater, aber er antwortete nicht. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass sein Auto weg war. Stattdessen stand ein blauer Pick-up am Straßenrand und ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte, auf der Veranda. Mein Blick wanderte zu dem Truck zurück. Auf dem Beifahrersitz bewegte sich etwas, doch ich konnte nichts Genaues erkennen. Hinten auf der Ladefläche stand ein Cellokasten.
    Der Fremde klopfte noch einmal, trat dann zurück und schaute, die Händen in den Taschen, zu der oberen Fensterreihe hinauf. Als er sich auf den Rückweg zu seinem Pick-up machte, wurde das Beifahrerfenster geöffnet, und ich sah, wer dort saß.
    Es war Bib.
    Sie streckte ihr
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