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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife
Autoren: Bridget Asher
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Schuhspitze in den Kies am Straßenrand. »Liebst du Peter?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Er hat mich betrogen, und ich hasse ihn dafür, aber bei ihm war es immer Liebe in kleinen Dosen. Von Anfang an.«
    »Liebst du einen anderen?« Unter normalen Umständen wäre es unvorstellbar für ihn gewesen, eine so indiskrete Frage zu stellen. Es wäre ihm vorgekommen, als breche er eine Tür auf und richte einen Suchscheinwerfer auf die Privatsphäre eines anderen Menschen. Aber es war ihm offensichtlich bewusst, dass sich unsere Beziehung verändert hatte und wir einander schonungslose Fragen stellen mussten. In diesem Augenblick wurde mir klar, wie sehnlich ich mir gewünscht hatte, dass er mir eine so intime und direkte Frage stellen würde.
    »Ich liebe Elliot Hull«, sagte ich.
    »Den Philosophieprofessor? Den Denker?«
    Ich nickte.
    Er lächelte. »Das Leben ist verwickelt.«
    »Sieht so aus.«
    »Ich rate dir, nicht auf Nummer sicher zu gehen.«

30

    E s stand eine Bedingung auf der Einladung zu dem Nicht-Begräbnis: Kleidung: informell, nicht-schwarz . An jenem Samstag wachte ich früh auf und wählte ein blassblaues Kleid für den Anlass. Als ich nach unten kam, war mein Vater am Esstisch bei der Arbeit.
    »Sind die Bodenfische gesprächig heute Morgen?«, erkundigte ich mich.
    »Du bist ja so elegant. Gehst du weg?«
    »Ja.«
    »Du siehst wunderschön aus.«
    »Danke.«
    »Wirst du mit deinem Denker sprechen?«
    »Ich werde es versuchen.«
    Er stand auf und nahm mich in die Arme, so stürmisch, dass ich nur noch mit den Zehenspitzen den Boden berührte. Ich kam mir federleicht vor, als wäre ich wieder ein kleines Mädchen. Das war nicht die Umarmung eines Menschen, der Liebe in kleinen Dosen gab – eher die eines Menschen, der beschlossen hatte, so nicht mehr weiterzuleben. Mir war, als bekäme ich etwas zurück, das ich vor so langer Zeit verloren hatte, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnerte, aber plötzlich wusste ich es wieder, und es fühlte sich gut und richtig an, und es stand mir zu.
    Das Nicht-Begräbnis sollte eine Party mit Büfett sein und um zwölf Uhr mittags beginnen. Nach ein paar Stunden Fahrt Richtung Osten kurvte ich die Landstraßen entlang wie damals mit Elliot in seinem Cabrio. Ich wusste nicht, was ich von dem Nicht-Begräbnis erwarten sollte, von Elliot, von mir. Ich wusste nicht einmal, ob ich, am Ziel angelangt, in der Lage sein würde, aus dem Wagen zu steigen und zur Haustür zu gehen. Wie sollte ich ihm etwas erklären, von dem ich selbst nicht genau wusste, was es war? War ich bereit für Elliot Hull, bereit, ihn zu lieben und von ihm geliebt zu werden?
    Vor der Einmündung zu der langen Zufahrt bremste ich ab. Es überraschte mich, wie viele Autos hier bereits parkten, aber schließlich fand eine Party statt. Was hatte ich erwartet? Ungestörte Momente mit Elliot in dem Ruderboot? Ich kam unvorbereitet. Ohne einen symbolischen Rechen, der mir auf einer symbolischen Wiese Halt gab. Ich konnte es nicht erwarten, Vivian gesund und bei Kräften zu sehen, doch ich konnte es mir nicht vorstellen.
    Ich gab Gas und fuhr an der Einmündung vorbei und immer weiter bis zu einer Tankstelle. Dort bog ich in eine Parklücke ein, ließ meine Hände auf dem Lenkrad liegen und atmete mehrmals tief durch. Leute kamen und gingen – drei Kids auf Mountainbikes, eine gestresste junge Mutter mit einem Baby, das sie an den Haaren zog, ein paar Bauarbeiter –, und währenddessen verfolgte der Mann hinter dem Ladentisch fasziniert das Geschehen auf dem Bildschirm des auf den Gerichtskanal eingestellten, von der Decke herabhängenden Fernsehers.
    Mir wurde klar, dass ich erst reinen Tisch machen musste. Ich konnte nicht mit Elliot reden, bevor ich mit Peter geredet hatte. Aber warum? Ich musste nicht seine Erlaubnis einholen, um Elliot zu sehen – Erlaubnis war kein Faktor mehr in unserer Ehe. Ich musste mich auch nicht von der Ehe an sich lösen – das zu erreichen würde Zeit kosten. Emotional gesehen sicherlich Jahre. Was also wollte ich? Vielleicht Peters Stimme hören – ein nüchternes Eingeständnis der Wahrheit?
    Ich klappte mein Handy auf und wählte. Er nahm schon nach dem ersten Klingeln an. »Hallo?«
    »Hi.«
    »Gwen. Reden wir jetzt miteinander?« Er klang zerknirscht.
    »Ich war eine Weile nicht fähig zuzuhören. Du hättest sagen können, was du wolltest – es wäre nicht zu mir durchgedrungen.«
    »Und jetzt?«
    »Stell mich auf die Probe.«
    Nach einer Pause sagte er:
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