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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt
Autoren: Mary Scott
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Behalt ihn zu Hause und paß auf, daß er den Gips nicht frißt.«
    Beim wohlverdienten Frühstück erzählte dann Matthew, wie weit der struppige Patient mit dem Gipsbein zu seinem Herrn nach Hause gehoppelt war, und schloß: »Wie ich immer gesagt habe, es gibt kein stärkeres Band als das zwischen einem einsamen Mann und einem klugen Hund.«
    »Wenn diese Freundschaft bloß nicht immer so schnell enden würde«, bedauerte Jill.
    Matthew streichelte ihre Schulter und meinte, ein Tierarzt könnte sich keine Sentimentalität leisten. Auf diese Gelegenheit hatte Jill gelauert. Sie drehte sich um und lächelte ihn an. »Nie, Matthew?«
    Er lachte, spielte mit ihren Haaren und begriff gar nichts. »Keine Zeit, am hellichten Tag mit meiner attraktiven Frau zu flirten. Auf dieses Thema kommen wir heute abend zurück. Jetzt muß ich fort.« Und bevor ihn Jill umarmen und ihm etwas ins Ohr flüstern konnte, saß er schon in seinem Auto und fuhr los.
    >Macht nichts — dann eben heute abend<, dachte Jill und versuchte zu lächeln, als Robert Henderson hereinkam und fragte, ob Matthew schon wieder in Eile sei.
    »Ja, so ist es immer. Dieser Frühling ist fürchterlich. Ich würde so gerne einmal mit ihm sprechen, aber ich habe überhaupt keine Gelegenheit, nicht einmal im Bett.«
    Aber heute nacht werde ich Gelegenheit haben, dachte sie.
    Robert Henderson sah sie einen Moment ganz ruhig an, dann sagte er: »Wenn er auch viel Arbeit hat, so würde er sich doch immer Zeit für dich nehmen. Es wäre schade, wenn du Heimlichkeiten vor ihm hättest. Matthew dürfte als Ehemann erwarten, daß er alles erfährt, was für dich wichtig ist.«
    Er sah seine Enkelin nachdenklich an und ging dann zurück zu seinem Häuschen.
     
     
     

13
     
    Als Jill allein war, überkam sie panische Angst. Sollten seine Worte bedeuten, daß er ihr Geheimnis erraten hatte und sie warnen wollte, etwas so Wichtiges ihrem Mann zu verheimlichen? >Der Himmel weiß<, dachte Jill verzweifelt, >wie oft ich es versucht habe. Vielleicht hätte ich einfach den Wecker eine halbe Stunde vorstellen sollen.<
    Der Gedanke, ihr Geheimnis zu so unromantischer Stunde preiszugeben, amüsierte sie, und ihre Sorge wich fröhlicher Heiterkeit. >Ganz egal, bei so vielen kranken Kühen und Hunden mit gebrochenen Beinen ist Matthew ausgelastet und braucht keine anderen Probleme.<
    Nicht, daß sie wirklich Probleme gehabt hätte, das einzige war das verflixte Geheimnis. Der Arzt hatte ihr versichert, daß sie sich bester Gesundheit erfreute, und die lästigen Begleiterscheinungen der ersten Zeit waren einem allgemeinen Wohlbefinden gewichen. Sie betrachtete sich kritisch in ihrem großen Spiegel und stellte fest, daß ihre Taille auch scharfsinnigeren Blicken als Matthews standhielt. Großvater war mit seiner Intuition wieder allen voraus, auch ihrem Ehemann, und das durfte nicht sein. Sie mußte Matthew sofort einweihen.
    Sie tat es schließlich doch unvermittelt, am selben Abend noch, vor dem Abendessen, als sie einträchtig die abendliche Stille genossen. Sie wollte jetzt keine Zeit mehr verlieren, denn jeden Augenblick konnte das Telefon läuten, und Matthew würde, wenn auch fluchend, zu irgendwelchen Ställen entschwinden. Sie saß am offenen Fenster, freute sich über den Frühlingsabend und sagte liebevoll: »Darling, wir werden ein Baby haben.«
    Matthew sprang auf und ließ seine Pfeife fallen. Dann benahm er sich wie jeder freudig überraschte werdende Vater und sagte all die lieben Worte, nach denen sie sich schon lange gesehnt hatte. Das Glück war vollkommen, bis Jill ihn neckte. »Und ist es nicht ein Segen, daß unser Baby ausgerechnet im Februar kommt? Dann wirst du sogar Zeit haben, es anzusehen.«
    Er ließ sie los, trat zurück und starrte sie überrascht an. »Februar? Soll das heißen, daß du das schon so lange weißt und mir nichts gesagt hast?«
    Unklugerweise lachte Jill. »Warum nicht?« fragte sie belustigt.
    »Weil ich verdammt noch mal ein Recht habe, es zu wissen.«
    Sein Zorn erschreckte Jill. »Oh, Matthew, ich habe oft versucht, es dir zu sagen, aber immer, wenn ich beginnen wollte, läutete das Telefon oder jemand stand mit einem kranken Tier vor der Tür. Es ist weiß Gott nicht meine Schuld.«
    »Es hätte nicht einmal eine Minute gedauert.«
    »Das stimmt, nur gab es, wie mir schien, nie eine geeignete Minute. «
    Er dachte darüber nach und schwieg gekränkt. »Warst du schon in Wardston beim Arzt?« fragte er
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