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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt
Autoren: Mary Scott
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sagen.
    Leider gab es am nächsten Morgen kein gemütliches Frühstück. Matthew fuhr in aller Herrgottsfrühe zur Praxis, um nach Dark zu sehen. »Tom hängt sehr an dem Tier«, erklärte er kurz.
    Gegen neun Uhr, als Jill sich zum Gehen vorbereitete, kam er zurück. Etwas Unglaubliches war geschehen. Dark war in den frühen Morgenstunden wachgeworden, hatte die Tür seiner Box aufgebissen und humpelte gerade zum äußeren Tor, als Matthew ihn fand.
    »Ich habe den Ausreißer jetzt in eine besser gesicherte Box gesperrt. Später werde ich Tom anrufen und ihn bitten, Dark zu beruhigen. Der Hund ist zwar ein mutiger kleiner Teufel, aber wie er das angestellt hat, ist mir ein Rätsel.«
    Jill wünschte, Dark hätte weniger Mut bewiesen, als Matthew sagte: »Ein Ei und einen Kaffee, Jill, dann muß ich weiter. Es ist schon spät.«
    Wie konnte sie ihn da noch mit ihren Neuigkeiten aufhalten? Achselzuckend stellte sie fest: >Nun ja, ich habe ihn geheiratet, obwohl ich wußte, wie zeitfüllend sein Job ist. Das Murren nutzt auch nichts.<
    Es war einfach lächerlich, daß sie so lange gewartet hatte und daß jetzt ein widriges Schicksal all ihre Versuche vereitelte. Alles in allem hatte sich Matthew kaum zehn Minuten zu Hause aufgehalten, und er hatte einen anstrengenden Tag vor sich. In seinem Terminkalender standen zwei Ställe und drei Milchfarmen. Das Mittagessen mußte ausfallen. Jill hatte in die Praxis ein paar Sandwiches mitgenommen, die Matthew hastig verschlang. »Mein Gott, ist das ein Jahr! Die Weiden sind zu fett für die Tiere. So viel Arbeit hatte ich in den zehn Jahren, die ich hier bin, noch in keinem Frühjahr. Eine schwere Zeit für dich, mein Schatz.«
    Endlich schien der Moment gekommen zu sein. Jill wollte zumindest darauf zusteuern, als sie sagte: »Oh, aber es macht mir doch Spaß. Damit meine ich nicht, daß du soviel Arbeit hast, sondern daß ich daran teilhaben darf, und manchmal wünsche ich mir...«
    Matthew unterbrach sie. »Ich könnte mir gar nicht vorstellen, wie ich ohne dich auskäme. Du bist eine riesige Hilfe, und ich habe dich noch nie klagen hören. Mit Marilyn war das anders — von neun bis fünf, mit dem Gongschlag, und wenn sie im Notfall einmal zehn Minuten länger bleiben sollte, war sie sofort beleidigt. Auf dich kann ich mich wenigstens verlassen.«
    Während er sprach, schlang er seine Arme um sie. Jill zögerte. Auf diesen romantischen Augenblick hatte sie gewartet. Doch Matthew redete weiter. »Während der Grippewelle habe ich Ängste ausgestanden, daß du dich anstecken könntest. Nicht nur aus Egoismus, gewiß — ich würde mir große Sorgen machen, wenn du krank wärst — , aber ich muß auch gestehen, daß ich ohne deine Hilfe in der Praxis nicht mehr auskommen würde.«
    Jill lächelte sanft. Nein, das war gewiß nicht der Moment, um zu sagen: >Aber ich bin schwanger. Oft fühle ich mich morgens speiübel und muß mich zum Aufstehen zwingen. Aber ich will trotzdem weiterarbeiten.< Wenn sie ihm das sagte, würde er sich Sorgen machen und denken: >Ich muß Jill schonen. Sie darf mir keine Flaschen mehr vom Regal herunterholen oder schwere Hunde heben.< Matthew hatte im Augenblick genügend Sorgen am Hals, und Jill wollte diesen nicht noch ein Baby hinzufügen.
    Am nächsten Morgen war die Hölle los, und Jill war froh, daß sie Matthew nicht über ihren Zustand aufgeklärt hatte.
    In aller Frühe war Matthew in die Praxis gefahren, um zu sehen, wie es dem Freund mit dem Gipsbein ginge.
    Nach zehn Minuten rief er aufgeregt an. »Jill, der kleine Teufel ist wieder fort. Diesmal ist es nicht meine Schuld. Irgendwelche Rowdys sind heute nacht in unsere Praxis eingebrochen und haben die Tür von Darks Box herausgerissen. Bevor die Kerle auf ihren Motorrädern wieder verschwunden sind, sollen sie noch zwei Schaufensterscheiben eingeschlagen haben, wie mir ein Nachbar erzählte. Bitte, Jill, kannst du Tom benachrichtigen? Ich rufe inzwischen die Polizei an und begebe mich auf die Suche. Weit kann der arme Teufel mit seinem Gipsbein wohl nicht gekommen sein.
    Er konnte. Genau vierzehn Meilen hatte er auf seinen drei Beinen zurückgelegt, als Tom Wilde ihn fand — eine Meile von seinem Haus entfernt. Tom hob den erschöpften Hund auf und legte ihn behutsam auf den Rücksitz seines Wagens. Dann fuhr er ihn nach Hause und bereitete ihm ein gemütliches Lager vor dem Kaminfeuer.
    Matthew war erleichtert, als er erfuhr, daß Dark gefunden war. »Du hast gewonnen, alter Knabe.
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