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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt
Autoren: Mary Scott
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Gehirnerschütterung. Ein heftiger Schlag vor den Schädel hat ihn betäubt. Er kommt jetzt wieder zu sich. Am besten schläfern wir ihn ein.«
    Jill starrte Matthew Webster entsetzt an. »Einschläfern? Aber Sie sagten doch, daß er nur leicht verletzt ist.«
    »Richtig. Aber was soll dann mit ihm geschehen? Jackson will ihn nicht. Das hat er mir klar und deutlich gesagt. Und schließlich wird ihn wieder ein Auto überfahren, weil er das Herumstrolchen nicht aufgibt. Um ganz sicher zu gehen, werde ich Jackson anrufen.«
    Daraufhin ging er zum Telefon, und sie hörten, wie er sagte: »Es ist ein Jammer, aber ich stimme zu. Das arme Tier ist elend dran. Ich würde ihn nehmen, doch wie Sie wissen, habe ich bereits zwei Hunde. Und die würden ihn vielleicht nicht willkommen heißen. Geht in Ordnung, ich erledige das.« Mit langen Schritten kam er zurück.
    Jill und ihr Großvater standen schweigend da und schauten auf den Hund. Und während sie ihn beobachteten, öffnete er die Augen und machte einen zaghaften Versuch, die Hand des alten Mannes zu lecken. Da redeten sie plötzlich gleichzeitig.
    Robert Henderson sagte: »Es ist ein hübscher Hund. Wir könnten ihm ein Heim geben.«
    Im gleichen Augenblick sprudelte Jill hervor: »Wir behalten ihn, Großvater. Genau das brauchen wir.« Dann wandte sie sich an den schweigenden Webster und erklärte ihm: »Sehen Sie, ich bin die neue Bibliothekarin, und Linda meinte, daß genug Platz vorhanden sei, um einen Hund zu halten. Und da wir erst vor kurzem unseren verloren haben... Aber es geht ihm doch gut? Leidet er nicht zu sehr?«
    »Er ist bald wieder völlig hergestellt und wird es Ihnen vergelten, daß Sie ihm ein Heim gegeben haben. Es ist ihm übel ergangen; ich muß mich jetzt um die Wunde kümmern. Er muß örtlich betäubt werden, weil er schon fast wieder bei Bewußtsein ist.«
    Als er den Hund ärztlich versorgt hatte, trug er ihn hinaus und legte ihn auf den Rücksitz von Jills Wagen. Natürlich hatte sie mittlerweile dem jungen Mann in allen Einzelheiten erklärt, warum sie aufs Land gekommen sind, daß sie die Bücherei leiten wird und daß sie von ganzem Herzen hofften, Tiere halten zu können. »Dies ist ein Anfang. Wird der Hund auch wieder richtig auf die Höhe kommen?«
    »Mit Sicherheit. Aber er braucht in der ersten Zeit besondere Pflege. Haben Sie eine Leine?«
    Sie gestanden, daß sie es nicht über das Herz gebracht hätten, das Halsband und die Leine von Jake wegzuwerfen. Fürs erste würde das genügen. »Kann ich jetzt bitte zahlen?«
    »Für was denn? Es ist ja nicht Ihr Hund. Sie sind nur der barmherzige Samariter. Und den barmherzigen Samariter darf man nicht zur Kasse bitten.«
    »Aber das hat man getan. Er hat den Wirt bezahlt.«
    »Damit er sich um den Verwundeten kümmerte. Genau das machen Sie jetzt. Nein, ich bin froh, daß ich helfen konnte. Es ist erfreulich, jemanden zu treffen, der sich um überfahrene Hunde kümmert.«
    »Er ist nett«, bemerkte Jill, als sie fortfuhren. »Wenn er nur nicht so große Füße hätte und so seltsam gekleidet wäre.«
    »Das muß ein Tierarzt auf dem Land. Er muß sich immer in schlammigem Gelände bewegen, um sich um die Kühe und Pferde zu kümmern. Ja, er ist ein netter Kerl. Und Tierärzte habe ich schon immer gut leiden können.«
    »Ich auch. Der Umgang mit Tieren macht sie so menschlich.«
    Er nickte, obwohl er in keiner Weise diese unlogische Feststellung begriff. Jill lenkte den Wagen in die Straße, die ihnen Webster genannt hatte. »Alle Himmel! Die Bücherei liegt fast am Strand!« rief Jill entzückt aus und bremste vor einem alten Haus, das mitten in einem großen, verwilderten Garten stand. Ein Schild am Gartentor kündete an, daß dies die öffentliche Leihbücherei von Shepherd’s Crossing war.
     
     
     

2
     
    Linda begegnete ihnen mit bezauberndem Lächeln an der Tür. Jill stürzte sich aus dem Wagen und rief aus: »Reizend, dich wiederzusehen. Du bist immer noch die alte. Das Landleben hat dich nicht verändert.«
    »Warum auch? Und du bist so entzückend wie immer. Wie geht es Ihnen, Mr. Henderson? Es ist wunderbar für Jill, daß Sie zugestimmt haben, in dieser Wildnis zu leben. Aber was haben Sie da auf dem Rücksitz Ihres Wagens. Ist das nicht ein anderer Hund? Oh, Jill, ist er tot?«
    »Nein, er ist nur benommen. Wir haben ihn überfahren auf der Straße gefunden. Ich werde es dir gleich erzählen. Halt! Rühr ihn nicht an. Wir lassen ihn am besten in Ruhe, bis er von selbst
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