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Verlangen das wie Feuer brennt

Verlangen das wie Feuer brennt

Titel: Verlangen das wie Feuer brennt
Autoren: Catherine Mann
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die missbilligenden Kommentare ihrer Eltern vorstellen, wenn sie von alldem hörten. Nur von Jason würden sie gewiss begeistert sein, denn er entsprach genau dem Schwiegersohntyp, den ihre standesbewusste Mutter sich vorstellte: Er stammte aus gutem Hause, verfügte über ein dickes Finanzpolster und sah auch noch gut aus.
    Im Grunde dachten vermutlich alle Mütter so. Aber wenn Jason auch unbestritten über all diese Vorzüge verfügte, so war er trotzdem ziemlich stur und gab gerne den Ton an. Lauren hatte zu lange um ihre Unabhängigkeit gekämpft, um sich auf eine Beziehung mit einem Mann wie ihn einzulassen. Nur aus diesem Grund hatte sie es in den vergangenen Monaten geschafft, die Anziehung zwischen ihnen zu ignorieren.
    Sie drückte die Gartentasche aus Leinen an ihre Brust und fragte: „Was machst du hier? Du hättest mich doch anrufen können!“
    „Und du hättest mich anrufen können!“, entgegnete er, betrachtete kurz ihr Bäuchlein und sah sie dann an. „Als ich letzte Nacht mit einem Freund telefoniert habe, hat er mir erzählt, dass du zurzeit von zu Hause aus arbeitest, weil dir nicht gut ist. Ich hoffe, dir fehlt nichts! Ist mit dem Baby alles in Ordnung?“
    Einfach so, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, redete er von ihrer Schwangerschaft. Keine Vorwürfe, kein Streit – ganz anders, als Lauren es von ihren Eltern kannte, egal ob vor oder nach deren Scheidung.
    Dennoch zitterten ihr die Finger, als sie die Tasche über die Schulter hängte.
    „Mir ist nur morgens schlecht“, antwortete Lauren und steckte die Hände in die Manteltaschen. „Der Arzt sagt, alles im grünen Bereich. Ich schaffe einfach mehr, wenn ich von daheim aus arbeite. So wie es aussieht, habe ich das Schlimmste hinter mir.“
    „Da bin ich aber froh.“
    Ein paar Monate lang hatte Lauren die Übelkeit schlimm zugesetzt. Obwohl es ihr schwergefallen war, die täglichen Geschäfte anderen anzuvertrauen, war ihr schlichtweg keine Wahl geblieben … Nur leider hatte sie das eine halbe Million Dollar gekostet. „Seit letzter Woche gehe ich immerhin wieder halbtags in die Firma.“
    „Sicher, dass das nicht zu früh ist? Du bist dünn geworden“, bemerkte Jason fürsorglich, zog einen Metallstuhl heran und bot ihn Lauren an.
    Sie setzte sich – nicht ohne ihn misstrauisch zu mustern. „Was weißt du eigentlich über meine Schwangerschaft?“
    „Spielt das eine Rolle?“ Er zog seinen Trenchcoat aus und legte ihn Lauren um die Schultern.
    Sofort nahm sie den vertrauten Duft seines Aftershaves und die angenehme Wärme wahr. Die Verlockung war zu groß! Lauren, die entschlossen war, ihr Leben nicht noch mit weiteren Problemen zu belasten, gab den Mantel zurück. „Nein. Nicht wirklich. Hauptsache ist, dass du überhaupt Bescheid weißt.“
    Als er näher kam, lag in seinen dunklen Augen ein Glanz, der Lauren erbeben ließ. An diesem Tag ebenso wie damals vor vier Monaten, als sie es nicht hatte erwarten können, Jason nahe zu sein.
    Da sie sich nur zu genau an diese leidenschaftliche Nacht erinnerte, zwang sie sich, zur Seite zu sehen. „Danke, dass du keine Zweifel an deiner Vaterschaft hast.“
    „Jetzt würde ich gerne erwidern: Danke, dass du mir von unserem Baby erzählt hast. Aber hast du ja leider nicht!“ Zum ersten Mal klang seine Stimme leicht vorwurfsvoll.
    „Hätte ich schon noch.“ Vielleicht kurz bevor das Kind volljährig wurde … „Es ist ja erst in fünf Monaten soweit.“
    „Ich möchte am Leben meines Kindes teilhaben und keinen Moment verpassen“, sagte Jason. „Ab jetzt ziehen wir an einem Strang.“
    „Heißt das, dass du wieder nach New York ziehen willst?“, fragte sie.
    „Nein, das nicht“, antwortete er und klappte den Mantelkragen hoch. Jasons sonnengebräuntem Gesicht war deutlich anzusehen, dass er nun schon eine Zeit lang im angenehmen kalifornischen Klima lebte. „Reden wir lieber in deiner Wohnung weiter, da ist es wärmer.“
    Lauren beschlich ein Verdacht. „Du ziehst nicht nach New York, aber möchtest dich mit mir zusammen um das Baby kümmern. Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ich nach San Francisco komme?“
    Er schwieg. Es war tatsächlich genau das, was er sich vorstellte.
    Wütend stellte Lauren klar: „Ich gehe mit dir nirgendwohin. Nicht in mein Apartment und schon gar nicht nach Kalifornien! Weder gebe ich meinen Betrieb auf, in den ich all mein Herzblut investiert habe, noch mein Leben hier in New York.“ Auch wenn von der Firma nicht
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