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Verlangen, das für immer brennt

Verlangen, das für immer brennt

Titel: Verlangen, das für immer brennt
Autoren: J Maynard
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Lokalzeitung gelesen.
    Zweifellos war es genau dieser Artikel gewesen, der Hattie dazu gebracht hatte, sich Luc jetzt auf Gedeih und Verderb auszuliefern. Denn als er ihr aus der Zeitung entgegengelächelt hatte, waren all die Gefühle wieder zum Leben erwacht, die sie seit Jahren für abgestorben gehalten hatte.
    Die Villa war unglaublich. In dem riesigen Garten blühten Azaleen und Forsythien. Eine lange, gepflasterte Auffahrt wand sich bis zu einem Wendeplatz direkt vor der imposanten Eingangstür. Als die Limousine anhielt, war Luc schon aus dem Haus getreten. Seine dunklen Augen blitzten in der Abendsonne auf.
    Er reichte ihr die Hand. „Willkommen, Hattie.“
    Als er seine Finger um ihre schloss, begann ihre Haut zu prickeln. „Dein Haus ist wirklich wunderschön.“
    Er wich einen Schritt zurück und wartete, bis sie Deedee aus dem Kindersitz befreit hatte. „Die Renovierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Ich bin froh, wenn das hier endlich keine Baustelle mehr ist.“
    Tatsächlich war an der Seitenwand noch ein kleines Gerüst zu sehen, doch das war auch schon der einzige Makel, den Hattie an dem Anwesen entdecken konnte. Das Innere des Hauses war einfach atemberaubend. Eine bogenförmige Treppe führte in den ersten Stock, der Boden der Eingangshalle war mit schimmerndem italienischem Marmor ausgelegt, und die Wände waren mit einer meergrünen Seidentapete tapeziert. Ein mit Sicherheit unbezahlbarer Kronleuchter verbreitete weiches, warmes Licht, und auf einer Konsole unter einem antiken Spiegel verbreitete ein riesiges Blumenbouquet einen angenehmen Duft.
    Hattie drehte sich im Kreis. Selbst Deedee schien beeindruckt zu sein, denn sie quäkte ausnahmsweise einmal nicht herum. „Beeindruckend, Luc, wirklich!“
    In seinem Lächeln spiegelte sich eine stille Zufriedenheit wider. „Langsam fängt es an, sich wie ein Zuhause anzufühlen. Das Paar, das vor mir hier gelebt hat, hat das Haus in den zwanziger Jahren gekauft. Mittlerweile sind sie beide verstorben, aber sie haben mir Ana und Sherman mit vererbt. Sherman kennst du ja schon. Er ist nicht nur Chauffeur, sondern auch Gärtner, Hausmeister und, und, und.“
    „Er war ganz reizend. Und Ana?“
    „Seine Frau. Sie macht den Haushalt, kocht und so weiter. Ich versuche schon die ganze Zeit, die beiden in Rente zu schicken, aber ich glaube, sie lieben das Haus noch mehr als ich.“
    Wie versprochen, kümmerte sich Ana während des Abendessens um Deedee. Währenddessen genossen Luc und Hattie die Kochkünste der Haushälterin. Es gab gedünstete Regenbogenforelle, Babyspargel und zum Dessert Obstsalat mit Gebäck, das so luftig war, dass es einem förmlich auf der Zunge schmolz.
    Obwohl sie allein waren, vergaß Hattie ihre anfängliche Unsicherheit innerhalb kürzester Zeit. Luc war ein faszinierender Mann: hochintelligent, belesen und humorvoll. Je weiter der Abend fortschritt, desto schmerzhafter wurde ihr Bedauern. Erst jetzt begriff sie, was sie damals aus Unreife und Feigheit eigentlich aufgegeben hatte.
    Als Luc ihr zum wiederholten Mal Wein nachschenkte, bemerkte er: „Ich nehme mal an, dass du das Baby nicht stillst.“
    Sie verschluckte sich fast an ihrem Chardonnay. Unwissentlich hatte er ihr gerade eine Möglichkeit auf dem Silbertablett serviert, das Thema anzusprechen, dessentwegen sie eigentlich hier war.
    „Deedee ist nicht mein leibliches Kind“, sagte sie leise. „Meine Schwester Angela war ihre Mutter.“
    „War?“
    Hattie schluckte schwer. Die Trauer war noch frisch, saß dicht unter der Oberfläche. „Sie ist vor sechs Wochen bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Mein Schwager Eddie ist gefahren. Er war sturzbetrunken und mit Drogen vollgepumpt und ist frontal in ein anderes Auto gerast. Die Insassen waren beide sofort tot. Eddie ist aus dem Wagen getorkelt und von der Unfallstelle geflohen. Angela hat noch ein paar Stunden durchgehalten … lange genug, um mir zu sagen, dass Deedee bei mir aufwachsen soll. Ich war an jenem Abend der Babysitter, und seitdem ist das Baby bei mir.“
    „Und was ist mit diesem Eddie geschehen?“
    „Er saß ein paar Tage hinter Gittern. Im Augenblick ist er gegen Kaution auf freiem Fuß und wartet auf seine Verhandlung. Aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass er ungestraft davonkommt. Seine Familie hat eine Menge Beziehungen. Das sind harte, kaltherzige Menschen. Ich weiß ja nicht, ob die Mafia auch hier in Georgia unterwegs ist. Aber wenn, dann hat Eddies Familie ganz
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