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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht!
Autoren: Kasie West
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haben. Als du mit Bobby im Haus verschwunden bist, hat er sich dazu entschlossen, das Amt über seinen Verdacht zu verständigen.«
    »Vermisste Teenager?«, frage ich.
    Sie erzählt uns von den anderen Mädchen, die Bobby in seiner Gewalt hatte. Genau wie bei Laila hatte er sie gezwungen, sich ein Messer an die eigene Kehle zu halten. Nur anders als bei Laila hatte er tatsächlich Gebrauch von seiner neu erworbenen Fähigkeit gemacht. Mit der Kontrolle über ihre Handlungen hatte er sie dazu gezwungen, sich ihre eigene Kehle durchzuschneiden.
    »Warum hat er sie nicht einfach laufen lassen? Er hat gesagt, wenn er mich davon überzeugen könne, meinen Mund zu halten, würde er mich gehen lassen.«
    »Damals hatte er noch nicht das Talent, sein Gegenüber überzeugen zu können. Das letzte Mädchen hatte dieses Talent. Gott sei Dank ist es ihm nicht gelungen, sich eure Fähigkeiten anzueignen. Das hätte wesentlich tragischer enden können.« Mom küsst mich auf die Stirn und umarmt dann Laila. »Hat die Polizei schon eure Aussage aufgenommen?«
    »Ja«, sagt Laila seufzend. Sie wirft einen Blick aus der Tür und schaut dann wieder meine Mom an. »Sie haben da draußen nicht irgendwo meine Eltern gesehen, oder?«
    »Ich hab mit deiner Mom gesprochen. Sie ist noch bei der Arbeit, hofft aber, dass sie bald gehen kann. Deinen Vater konnte ich nicht erreichen.«
    Laila nickt, ihr Gesicht zeigt keine Regung.
    Meine Mom sieht wieder zu mir und ihr Blick wandert zu meinen Haaren. »Ich kann mich an diese blaue Strähne einfach nicht gewöhnen. Ich glaube, ich gehe morgen mit dir zum Friseur und schaue mal, ob die was machen können. Vielleicht kann ich gleich anrufen.«
    »Mom, es ist nach Mitternacht. Du kannst jetzt bei niemandem mehr anrufen.«
    »Ach ja, richtig. Ich brauche Koffein. Soll ich euch irgendetwas mitbringen?«
    »Nein, danke.«
    Als sie weg ist, setzt Laila sich neben mich und legt ihren Kopf an meine Schulter. »Es tut mir leid.«
    »Hör auf, dich zu entschuldigen.«
    Es klopft an der offenen Tür und Duke tritt zögernd ein. »Kann ich mit dir reden, Addie?«
    »Nein!«, brüllt Laila und springt auf. »Auf gar keinen Fall. Raus!«
    »Laila«, sage ich, »ist schon in Ordnung. Gib mir eine Minute.« Ich fühle mich ruhiger, als ich es sein sollte. Das ist sein Einfluss. Offensichtlich konzentriert er sich dabei nur auf mich, denn auf dem Weg zur Tür dreht Laila sich noch einmal um, als hätte sie etwas vergessen, macht vor ihm halt und schlägt ihm ins Gesicht. Ich zucke zusammen.
    Blut tropft auf sein Kinn und er wischt es mit seinem Handrücken ab. »Hab ich verdient.«
    Sie antwortet nicht und geht einfach.
    »Wenn du mit mir sprechen willst, hör damit auf, meine Stimmung zu kontrollieren«, sage ich, bevor er anfangen kann.
    »Tut mir leid, Gewohnheit. Es gehört mittlerweile irgendwie zu meiner Ausstrahlung.«
    »Ich lag also gar nicht so falsch damit, als ich gesagt habe, dass dein Charme angeboren sein muss.« Ich frage mich, wer der echte Duke ist. Was für ein Mensch er wohl ohne sein Talent wäre. Das Blut auf seiner Lippe ist wie ein Riss in seiner glänzenden Rüstung, ein Kratzer auf seiner Vollkommenheit. Vielleicht, das schießt mir durch den Kopf, existiert hinter dieser Fassade doch noch etwas, das real ist.
    Er lächelt und ich senke meinen Blick.
    »Ich hatte nicht vor, dir wehzutun, Addie.«
    »Was hattest du vor?«
    »Erst wollte ich einfach nur deine Gefühle ein bisschen beeinflussen, damit du dich in meiner Nähe wohlfühlst. Ich dachte, dass du mich dann ganz von selbst mögen würdest und ich damit aufhören könnte, deine Stimmungen zu kontrollieren. Du würdest uns zusammen in der Zukunft sehen und mir so sagen können, für welches College ich mich entscheiden sollte. Diese eine Entscheidung wird mein ganzes Leben bestimmen. Wenn ich damit falschliege, könnte ich am Ende vor einem Scherbenhaufen stehen. Aber ...«
    »Aber ...« Ich warte darauf, dass er weiterspricht.
    »Aber jedes Mal, wenn ich deine Gefühle nicht mehr kontrolliert habe, hast du dich zurückgezogen oder angefangen, uns oder mich infrage zu stellen ...«
    Ich setze mich um und das Papier auf dem Untersuchungstisch unter mir raschelt. »Mit anderen Worten, sobald du mich nicht mehr positiv beeinflusst hast, mochte ich dich nicht mehr?«
    »Ganz genau.«
    »Weil ich dich nicht mag, Duke! Du bist nicht mein Typ. Ich habe dich vorher nicht gemocht und ich mag dich ganz besonders jetzt nicht.« Ich will nicht,
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