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PR 2689 – Kristall-Labyrinth

PR 2689 – Kristall-Labyrinth

Titel: PR 2689 – Kristall-Labyrinth
Autoren: Christian Montillon
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1.
    Phase 1 beginnt
     
    Es war heiß, laut und eng.
    Und es war kalt, still und ewig weit.
    Der Mann schaute auf zwei Welten, die einander überlappten, und er fragte sich, welche die echte sein mochte.
    Wo kam er her? Wie war er an diesen Ort gelangt? Er erinnerte sich daran, wie er mit ... mit den anderen ... mit Gucky und ...
    Gucky?
    Wer war ... Gucky?
    Der Mann, der völlig weder in dieser noch in jener Welt existierte, wusste mit diesem Namen nichts anzufangen. Zugleich kam es ihm aber vor, als hätte er ein ganzes Leben und mehr mit dem Mausbiber verbracht. Mit dem Multimutanten. Dem Retter des Universums. Er kannte ihn nicht, doch er fühlte sich ihm vertraut und eng verbunden wie einem guten Freund.
    Natürlich!
    »Gucky!«, sagte der Mann ... sagte Perry Rhodan, dem es schwerfiel, sich an seinen eigenen Namen zu erinnern. Das Wort kam glatt und wohlvertraut über seine Lippen. Der Klang öffnete ihm die Augen.
    Wie hatte er den Kleinen nur vergessen können?
    Die Erinnerung kehrte zurück, plötzlich und mit elementarer Wucht. Bilder erfüllten ihn, so stark und vollkommen, dass alles andere in Scherben zerbrach. Die Splitter der Welt rundum setzten sich zu einem Universum aus Kristallen zusammen. Zu einem ewigen Labyrinth. Zu dem Ort, an den ihn seine bisherige Odyssee geführt hatte.
    Er erinnerte sich. Mit Gucky, Alaska Saedelaere und Nemo Partijan war er unterwegs gewesen. Ein Peaner hatte sie hierher gebracht – ein Bewohner jenes Planeten, der der Superintelligenz TANEDRAR als Anker im Standarduniversum diente. Immer tiefer waren sie unter die Erde in das System aus Höhlengängen vorgedrungen. Howalgoniumadern durchzogen die Wände der subplanetaren Gänge.
    Der Peaner hatte behauptet, dass die höherdimensionale Ausstrahlung der Kristalle Rhodan und seine Begleiter vor QIN SHI abschirmen würde; vor ihrem unfassbaren Gegner, der sich TANEDRAR bereits näherte, um den Kampf auf radikale Weise zu beenden.
    Es hatte logisch geklungen, und nach wie vor glaubte der Terraner daran. Dabei war freilich ein wichtiger Fakt in Vergessenheit geraten: Exakt diese auf hyperphysikalischer Ebene schützende Ausstrahlung belastete sie zugleich physisch wie psychisch in einem extremen Maß.
    Die Gefährten konnten die höherdimensionalen Strahlenschauer der Kristalle nur schwer ertragen – besonders einer: Für Nemo Partijan erreichte es ein unerträgliches Maß.
    Rhodan sah, wie bereits Nemo Partijans Körper reagierte: mit einer spontanen Mutation. Oder was bedeutete es, dass offenbar das Fleisch an seinen Beinen wucherte? Am Unterschenkel wölbte sich der Stoff seiner Hose; es bot einen unheimlichen Anblick. Rhodan wollte zu ihm, wollte ihm helfen, aber jede Bewegung fiel ihm unendlich schwer.
    Es gab keinen Zweifel: Der Quintadim-Topologe lag im Sterben. Lang ausgestreckt auf dem Boden, rührte er sich nicht mehr.
    Rhodans Gedanken drifteten weg aus der ätherischen Weite des Labyrinths, dessen mehrdimensionale Strahlenschauer seine Sinne in fremde Gefilde rissen – hinein in eine Welt, die nicht die seine und doch auf ihre Art real war.
    Jede klare Überlegung kostete unendliche Mühe. Dennoch begriff er, dass sich dort, in dieser anderen Ebene, der Kampf zwischen QIN SHI und TANEDRAR spiegelte. Dort spielte sie sich ab, die Schlacht der Truppen, die im Auftrag der Superintelligenz gegeneinander kämpften und den Konflikt der beiden unfassbaren Wesen auf der Ebene der normalen Lebewesen entschieden.
    Aber noch sträubte sich der Terraner dagegen, dem Sog nachzugeben und dorthin zu gehen, wohin irgendeine unbegreifliche Macht ihn versetzen wollte. Wer oder was steckte dahinter? TANEDRAR? Oder handelte es sich um einen natürlichen Vorgang? Zog das Geflecht aus Hyperkristallen ihre Sinne in eine andere Realität? In die Superintelligenz hinein?
    Wie auch immer – Rhodan durfte nicht nachgeben. Nicht, solange unklar blieb, was mit ihm und seinen Freunden in diesem Kristall-Labyrinth vor sich ging!
    Wie könnte er seine Begleiter einem ungewissen Schicksal überlassen und Nemo Partijan dem unausweichlichen Tod? Der Quintadim-Topologe brauchte Hilfe. Rhodan musste ihm beistehen. Ihn aus diesem ...
    »Pass auf!«, hörte er, doch die Worte stammten aus der anderen Welt. Von dort flammte etwas herüber. »Die Bombe!«
    ... aus diesem Labyrinth bringen. Der Terraner kniff die Augen zusammen und versuchte sich abzuschotten. Er konzentrierte sich auf seinen Zellaktivator, von dem ein starkes Pochen ausging. Das
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