Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2689 – Kristall-Labyrinth

PR 2689 – Kristall-Labyrinth

Titel: PR 2689 – Kristall-Labyrinth
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
lebenserhaltende Gerät sandte kräftigende Impulse aus, die ihn vor der Auswirkung der Hyperkristallstrahlung bewahrten.
    Das Blut rauschte überlaut in seinen Ohren. Er glaubte, die Augen würden ihm brennen. Imaginäre Lichter flackerten vor ihm, und scharfer Schmerz raste durch seinen Kopf, als wühlten sich glühende Nadeln erbarmungslos vorwärts.
    Auch rund um den Zellaktivator schien sein Körper in Flammen zu stehen. Genau wie Alaskas Gesicht ... Unter der Maske des Freundes zuckte und irrlichterte das Cappinfragment. Der fremdartige Gewebeklumpen, der auf hyperdimensionaler Ebene mit Saedelaere verschmolzen war, reagierte immer stärker auf die Ausstrahlung der Kristalle.
    Oder näherte sich QIN SHIS Präsenz? Kroch die geistige Essenz der Superintelligenz bereits durch die Gänge des Labyrinths? Vielleicht schob sie sich näher und näher auf der Suche nach TANEDRAR und bereite sich darauf vor, sämtliches Leben in ihrem Umfeld zu verschlingen.
    Perry Rhodan zwang alle Gedanken beiseite. Nur die Gegenwart zählte. Die echte Welt. Er atmete tief ein. Die Luft schmeckte fad und trocken.
    Mit einem Mal glaubte er, QIN SHI zu sehen, ein Monstrum aus schnappenden und fressenden Mäulern, das ganze Planetenbevölkerungen in sich hineinschlang. Die Superintelligenz hungerte und ...
    Irgendwo hallte ein Scharren in der allgegenwärtigen, ewigen Stille. Ein Geräusch aus der Wirklichkeit. Keines, das von drüben zu ihm drang. Keines, das seiner Einbildung entsprang oder den düsteren Albträumen aus der Tiefe seiner Seele.
    Als er die Augen öffnete, sah er sofort, woher es kam: Alaskas Hand schabte über die Maske. Die Fingernägel kratzten auf dem elfenbeinern schimmernden Material. Blitze schossen darunter hervor und tanzten vor den Augenschlitzen.
    Die Adern auf Saedelaeres Handrücken pulsierten und traten dunkelblau aus der angespannten, blassen Haut heraus. Es sah aus, als wolle er sich die Maske vom Gesicht zerren. Wenn er es tat, würde jeder, der das ungeschützte Cappinfragment sah, augenblicklich den Verstand verlieren. Ein solches Tun bedeutete höchste Gefahr für seine Begleiter.
    »Alaska!«, schrie Rhodan. »Reiß dich zusammen! Wir müssen hier raus!«
    »Nein!« Saedelaeres Hand erstarrte, die Finger um den unteren Rand des Gesichtsschutzes gekrallt. Die Nägel bohrten sich dicht unter dem Kinn in die Haut. Auf einem einzelnen Blutstropfen spiegelten sich die Blitze und das Leuchten. »QIN SHI! Ich ... Er ist da!«
    »Nemo stirbt, wenn wir nichts unternehmen!«
    »Wir dürfen die Höhle nicht verlassen, sonst sind wir der Superintelligenz ausgeliefert!« Saedelaeres Stimme klang voller Qual.
    »QIN SHI kann uns an diesem Ort nicht finden.« Gucky ächzte, wühlte die Finger ins Fell seines Hinterkopfs. »Die Kristalle schützen und verbergen uns. Aber die Tiere? Was ist mit den Tieren?«
    Die Tiere?, dachte Perry Rhodan. Wovon sprach der Kleine? Nichts lebte im Labyrinth dieser Höhlen, wahrscheinlich nicht einmal Insekten oder irgendwelche Kleinstlebewesen. Die hyperphysikalischen Strahlenwerte hätten jegliches Leben längst abgetötet. Dies war absolut totes Land ...
    »Der Shador!«, schrie Gucky. »Er ist doch normalerweise lammfromm!« Dabei riss er die Arme hoch – und teleportierte. Er verschwand, nur um im gleichen Moment keinen Meter von seiner ursprünglichen Position weg wieder zu erscheinen, ein wenig über dem Boden.
    Für einen Augenblick schwebte er; vielleicht hielt er sich selbst telekinetisch. Dann stürzte er ab und schlug auf, blieb rücklings liegen. Er stöhnte und hob das Bein. Die Spitze eines Kristalls hatte sich in sein Fleisch gebohrt. Etwas Blut und Fellhaare klebten auf dem glitzernden Stein.
    Guckys Oberkörper ruckte nach rechts, nach links, der Mund formte lautlose Silben. Er wälzte sich zur Seite, stützte sich auf die Arme, legte sich flach hin und schützte den Kopf mit beiden Händen, als würde er angegriffen. Er glich mehr einem verängstigten, in die Enge getriebenen Tier, als Rhodan es jemals zuvor gesehen hatte.
    Der Terraner begriff, was mit dem Freund geschah: Der Multimutant sah genau wie er selbst in fremde Gefilde, wo immer diese liegen mochten. Vielleicht sprach er schon in die andere Welt hinein.
    »Du bist im Kristall-Labyrinth!«, schrie er den Mausbiber an. Der Klang seiner Stimme verlor sich im Kristallgeflecht, und es kam ihm vor, als breche und spiegele er sich tausendfach. »Lass dich nicht von hier wegreißen! Dein Name lautet Gucky! Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher