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PR 2689 – Kristall-Labyrinth

PR 2689 – Kristall-Labyrinth

Titel: PR 2689 – Kristall-Labyrinth
Autoren: Christian Montillon
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ein eigenes Schiff explodierte und dadurch die Besatzung in den Untergang riss. Eine unhaltbar hohe Quote in einer umfassenden Raumschlacht wie dieser, in der Hunderte, Tausende Raumer unablässig feuerten.
    Der Tod wütete seit Tagen zwischen den Sternen, und die Armaden, die aufeinandertrafen, bekriegten sich an vielen Fronten im Reich der Harmonie.
    Also brauchte es Leute wie ihn, Perry Rhodan, die ganz unten standen und die Schlacht am Laufen hielten. Die die Torpedo-Sprengkörper in die Abschussrampen beförderten. Die dafür sorgten, dass QIN SHIS angreifende Truppen erhielten, was sie verdienten!
    Aber ... war das tatsächlich alles? Gab es da nicht viel mehr? Eine völlig andere Sicht der Dinge, gerade für ihn?
    »Was ist los?«, herrschte Sando Lokam ihn an. »Du hältst alles auf!«
    Der unsinnige Gedanke an ein anderes Leben, einen anderen Blickwinkel verblasste und verschwand ebenso schnell, wie er in ihm aufgeblitzt war.
    Er war Perry Rhodan.
    Er musste seine ihm gestellte Aufgabe erfüllen.
     
    *
     
    Wunderbar. Endlich lief es wieder reibungslos und präzise. Perry Rhodan leitete mit dem Steuergerät den nächsten Schweber zu dessen Position. Darauf lag ein torpedoförmiger Sprengkörper – eine der durchschlagenden Raumbomben, die für den finalen Schuss dienten. Sie kamen zum Einsatz, sobald der Schutzschirm einer gegnerischen Einheit kurz vor dem Versagen stand.
    Eine gezielte Explosion dieses Kalibers konnte eines von QIN SHIS Schiffen in den Untergang reißen. Ein neuer Erfolg. Zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ... aber letztlich würde er sich mit all den anderen zu einem Meer aus Blut vereinen, das von den Feinden des Reiches der Harmonie am Ende dieses Krieges blieb.
    Perry Rhodan lenkte den Schweber zu einem offenen Geschützeinlass in der Metallwand. Aus dem Bombenschacht fuhr ein Greifarm, der den Sprengkörper entlud und in Position brachte.
    Der Schacht schloss sich und meldete Bereitschaft. Rhodan überprüfte rasch die angezeigten Werte und gab den Einlass frei. Eine Klappe schob sich herunter, die Öffnung verschwand fugenlos dahinter. Ein energetisches Schutzfeld flirrte davor.
    Längst griff wieder die Routine: eine letzte Überprüfung der Sicherheitsnormen; wunderbar – alles innerhalb normaler Parameter – endgültige Freigabe – Abschluss des Vorgangs.
    Perry Rhodan wandte sich dem nächsten Schweber zu.
    Es begann von Neuem.
    Das Schiff feuerte ständig, und er war nur einer von vielen, die diese Arbeit verrichteten.
    Alles funktionierte reibungslos. Ein Rädchen griff ins andere. Jeder erfüllte seine Aufgabe. Eine Besatzung von mehreren Hundert arbeitete in diesem Raumer. Zahllose Einheiten kämpften allein an dieser Front, er kannte die genaue Verteilung der Streitmacht nicht. Sie war nicht wichtig für ihn und seinen Dienst.
    Ein neuer Schweber.
    Ein weiterer Sprengkörper.
    Ein frisches, tödliches Geschenk für die Feinde des Reiches.
    Rhodan studierte die aktuellen Belegungslisten der Abschussrampen, und ...
    ... und etwas unterbrach die Routine.
    Denn mit einem Mal waren sie nicht mehr diejenigen, die den Tod säten. Stattdessen empfingen sie ihn. Die Welt explodierte und mit ihr der Brustkorb seines Freundes Sando Lokam.
     
    *
     
    Der Tote stand seltsam lange aufrecht.
    Wahrscheinlich hielt ihn ein bizarres Gleichgewicht von Druckwellen in dieser Position. Denn dass er tot war, bezweifelte Rhodan nicht. Keiner, dem ein derart großer Metallsplitter wie ein dritter Arm aus dem Brustkorb ragte, konnte leben. Da half auch ein Schutzanzug nichts. Die Wucht der Explosion hatte den automatisch aktivierten Schutzschirm einfach hinweggefegt.
    Endlich fiel Lokam in sich zusammen. Gleichzeitig brach ein Teil der Decke herab und begrub ihn unter sich.
    Das alles geschah irritierend lautlos. Perry Rhodan lag am Boden und hörte nichts außer einem fernen Wummern. Es klang dumpf und tackerte in schnellem Rhythmus, als hämmere jemand wie besessen auf eine Trommel ein.
    Mein Herzschlag!, erkannte er schließlich, im selben Moment, als er begriff, dass er seit der Explosion nicht mehr atmete. Und wieso schloss sich sein eigener Raumanzug nicht? Warum stand der Helm offen?
    Die Luft rauschte durch den Mund – ein Laut wie das Schleifen eines schweren Körpers über eine raue Oberfläche. Mit ihr drang ihm Hitze in die Lungen und wollte ihn verbrennen.
    Er schrie, aber sogar das wusste er nur und hörte es nicht. Es brannte, überall. Vor ihm. Hinter ihm. Unter ihm. Er
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