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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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einen tödlichen Schuss auf Richter Thorne abgegeben hatte …
    In einem kurzen Intervall der Stille, in dem er eigentlich an gar nichts dachte, hatte er plötzlich das Bild wieder vor Augen.
    Das Bild auf dem Computerschirm in John Robeys Wohnung.
    Catherine Sheridan.
    Leg das weg, verdammt noch mal.
    Das Bild der in die Kamera winkenden Catherine Sheridan. Es standen Bäume im Hintergrund. Sie trug eine türkisfarbene Baskenmütze, die Haare darunter hochgesteckt.

    Eine lachende Catherine Sheridan …
    John, verflucht … Tu die Kamera weg.
    Mit weichen Knien ließ er sich auf einer der beiden schmiedeeisernen Bänke nieder, die dort im Garten unter Richter Thornes Büro standen, und sah dem Sicherheitschef in seinem Bemühen zu, wenigstens den Anschein einer Ordnung zu wahren. Irgendwann hörte er, dass Marilyn Hemmings eingetroffen war. Er verspürte keinerlei Lust, ihr zu begegnen … Nicht schon wieder neben einer Leiche, nicht schon wieder so ein flüchtig dahingewischtes Lächeln im Vorübergehen, wieder in einer Situation, die ihnen beiden nur belastend in Erinnerung bleiben konnte, als seien sie dazu verdammt, sich lediglich im Schatten schrecklicher Ereignisse über den Weg zu laufen - an Schauplätzen des Bösen, der mörderischen Gewalt, des Verrats.
    Miller klärte mit dem Sicherheitschef, von dem er nicht einmal den Namen wusste, dass er ins Zweite Revier fahren und seinen Bericht schreiben würde, um dann schnellstmöglich mit der Staatsanwaltschaft Kontakt aufzunehmen, damit sichergestellt war, dass alle verfügbaren Kräfte für die Aufklärung des Mordes an Richter Thorne eingesetzt würden …
    Der Sicherheitschef wollte von Miller wissen, was er mit dem Richter zu besprechen gehabt hatte; er benötige diese Information für seinen eigenen Bericht. Miller behauptete, es hätte sich um einen ausstehenden Durchsuchungsbeschluss gehandelt, nichts von Belang. Der Sicherheitschef gab sich mit der Antwort zufrieden.
    Miller kehrte zurück ins Empfangsgebäude. Ein Angestellter führte ihn zu dem Aufbewahrungsort seiner Dienstwaffe, deren Empfang Miller quittierte, bevor er das Gebäude eilig verließ. An seinem Auto angekommen, fuhr er einfach nur noch weg von allem, weg vom Judiciary Square, weg von dem toten Walter Thorne und allem, was Thorne ihm erzählt hatte.

    Er steuerte jedoch nicht das Zweite Revier an, sondern fuhr auf kürzestem Wege zur Eislaufbahn im Brentwood Park.
     
    Eine Dreiviertelstunde später stand Robert Miller schweigend im Eingangsbereich der Eisbahn im Brentwood Park. Offiziell war sie geschlossen, aber sein Dienstausweis hatte genügt, um vom Hausmeister hineingelassen zu werden. Er marschierte direkt zur Eisfläche, umrundete sie hinter der Bande und suchte die Zuschauerränge ab.
    John Robey hob grüßend die Hand und lächelte.
    Miller sagte nichts, bis er fast einmal um die Eisfläche herum war. Er blieb gute fünf Meter unterhalb von Robeys Sitzplatz am Aufgang stehen.
    »Professor Robey.«
    »Detective Miller.«
    »Ich bin gekommen, um Sie in der Mordsache Walter Thorne zu befragen.«
    »Die Mordsache Thorne wird schon morgen in einem ganz neuen Licht erscheinen.«
    »Soll heißen?« Miller ging ein paar Stufen weiter nach oben. Er war innerlich auf jede plötzliche Bewegung vonseiten Robeys gefasst, vorbereitet auf den Fall, dass Robey eine Waffe zog.
    »Das überlasse ich Ihrer Phantasie«, gab Robey zur Antwort. »Wie etwas ist und wie es zu sein scheint, muss nicht immer dasselbe sein … und in meinem Metier ist es das fast nie.«
    Miller nahm noch eine Stufe. »Ach, jetzt hören Sie auf …«, sagte er leise, und ihm fiel selbst die Mattigkeit seiner Stimme auf. Er klang wie einer, dessen Leben in Scherben vor ihm lag. »Ich weiß so einiges darüber, was tatsächlich passiert ist … Ich habe nämlich gerade eben noch ein ziemlich langes Gespräch mit Walter Thorne geführt, und der hat mir erzählt …«

    »Was hat er Ihnen erzählt? Hat er seine Vorlesung gehalten? Ihnen seine Sicht auf die Welt dargelegt, und dass es Leute geben muss, die Verantwortung für die Sicherheit des ganzen Landes übernehmen?« Robey lächelte milde. »Sie müssen es mir nicht erzählen … Ich habe alles mit angehört.«
    »Was?«
    »Schon seit Monaten habe ich eine Wanze in seinem Büro … Ich bin also seit geraumer Zeit auf dem Laufenden …«
    »Dann wissen Sie ja auch, wo es für mich noch großen Erklärungsbedarf gibt«, sagte Miller.
    »Das war nicht Walter Thorne«, sagte
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