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Verführung über den Wolken

Verführung über den Wolken

Titel: Verführung über den Wolken
Autoren: EMILIE ROSE
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missverstehst mich. Ich möchte doch nur, dass du mich berätst, wie ich Falcon Air aus den roten Zahlen herausholen kann. Ich habe dich bei der Arbeit gesehen. Ich weiß, du könntest es schaffen.“
    „Du willst mich engagieren?“
    „Ich bin nicht sicher, ob ich es mir leisten kann. Aber ich hoffe, dass wir uns irgendwie einigen können.“
    „Worauf denn zum Beispiel? Auf Sex als Bezahlung?“
    Sie zuckte zusammen, als hätte er ihr einen Dolch ins Herz gestoßen, fasste sich dann aber und hob kämpferisch das Kinn. „Wie kannst du so etwas sagen?“
    „Das ist doch ganz offensichtlich. Du willst etwas von mir, und da du kein Geld hast, gehst du mit mir ins Bett.“
    Empört sah Lauren ihn an. „Ich hatte eher an eine Art Tausch gedacht, der uns beiden Vorteile bringt. Du musst viel reisen. Ich habe ein Flugzeug. Ich möchte Falcon Air wieder auf die Beine bringen und die Arbeitsplätze meiner Angestellten erhalten. Ich will dein Geld nicht, Gage, das musst du mir glauben. Ich … liebe dich.“
    Gage presste die Lippen aufeinander. Das kam ihm alles nur zu bekannt vor. Sie hatte wieder einmal bewiesen, dass Frauen zu allem fähig waren, um das zu erreichen, was sie wollten. Wie oft hatte seine Ex ihm geschworen, ihn zu lieben? Wie oft hatte er in ihre großen Augen gesehen und ihren Lügen geglaubt? Wie oft hatte er sich zum Narren halten lassen?
    Und dann hatten Angela und ihre Scheidungsanwälte ihn beinahe ruiniert. Schlimm genug, dass sie ihm sein ganzes Kapital abgenommen hatte. Er hatte wieder ganz von vorn beginnen müssen.
    Und doch wollte er Lauren glauben und hoffte sehnlichst, dass sie die Wahrheit sprach. Seine Schwäche ekelte ihn an. „Nein.“
    „Nein? Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Nein?“
    „Ich will damit nichts zu tun haben. Ich brauche keine Pilotin, und ich brauche dich nicht. Adieu, Lauren. Du findest sicher allein hinaus.“
    Volle zehn Sekunden starrte sie ihn an, als habe sie einen Geist vor sich, drehte sich dann um und stolperte aus dem Zimmer. Seltsam, dass sie nicht versuchte, sich zu verteidigen. Seine Ex hätte das getan. Er hörte, wie sie die Stufen hinauflief und etwas später die große Treppe hinunter zum Eingang. Die Haustür wurde geöffnet und geschlossen. Dann heulte der Motor von Laurens Pick-up auf.
    Es folgte Stille.
    Gage hatte erwartet, Genugtuung darüber zu verspüren, dass er gerade noch eine Katastrophe hatte abwenden können. Aber er empfand nur tiefe Trauer.
    Lauren starrte auf den Scheck der Lebensversicherung und zählte zum dritten Mal die Nullen. Mit leuchtenden Augen sah sie ihren Onkel Lou an. „Das ist ja genug, um die Kredite zurückzuzahlen, die Dad aufgenommen hat, und dann bleibt immer noch etwas übrig. Unsere finanziellen Probleme sind gelöst.“
    Warum konnte sie sich trotzdem nicht richtig freuen?
    „Das ist ja wunderbar. Wenn wir nun noch deine privaten Probleme lösen könnten, dann wäre alles gut.“
    Verblüfft runzelte Lauren die Stirn. Wie kam Lou denn darauf? Sie hatte sich fest vorgenommen, sich nichts anmerken zu lassen, und war überzeugt, dass ihr das auch gelungen war. „Was denn für Probleme? Ich habe keine Probleme.“
    „Unsinn. Drei Wochen lang läufst du hier jetzt schon mit einer Leidensmiene herum.“
    „Ich habe doch alles erledigt, was zu tun war.“
    „Ja, mein Mädchen, das hast du. Aber wie schon auf dem Schild hinter dir steht: ‚Seinen Lebensunterhalt zu verdienen ist nicht dasselbe, wie das Leben zu leben‘.“ Er wies auf das Schild, das über dem Schreibtisch an der Wand hing. „Du machst alles ganz mechanisch und arbeitest viel zu viel. Ich vermute, dass du einen wichtigen Menschen in Knoxville zurückgelassen hast, und damit meine ich nicht deine Mutter.“
    „Du irrst dich. Ich habe nichts Wichtiges in Knoxville zurückgelassen.“ Nur schlecht, dass ihr Herz nicht genauso fühlte. Energisch drückte sie einen Stempel auf die Rückseite des Schecks. „Ich muss gleich eine Stunde geben. Schicke Joey raus zu der Cirrus, wenn er kommt.“ Sie hielt Lou den Scheck hin. „Und bring den zur Bank, wenn du zum Essen gehst.“
    „Lauren, es tut mir weh, dich so zu sehen.“ Bei Lous tiefer Stimme, aus der so viel Liebe sprach, blieb Lauren stehen. Er und Falcon Air waren alles, was ihr geblieben war. Sie hing an diesem Mann wie an einem zweiten Vater. „Mach dir keine Sorgen, Lou. Es ist wie eine Erkältung. Ich werde darüber hinwegkommen.“
    Schnell wandte sie sich um und ging zur
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