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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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Binghams Personalakte. Bis zehn Uhr hatte sie bereits zahlreiche Telefongespräche geführt, viel zu viel Kaffee getrunken und sich einen Plan zurechtgelegt.
    Sie hatte Mikhail gebeten, die erforderlichen Handwerker zu beauftragen, und sich persönlich mit dem Gutachter der Versicherung in Verbindung gesetzt. Nun wollte sie einen kleinen psychologischen Trick ausprobieren.
    Entschlossen wählte sie Lloyd Binghams Telefonnummer. Es läutete dreimal, bevor er abhob.
    „Hallo?“
    „Hallo, Lloyd, Sydney Hayward hier.“ Sie hörte das Klicken eines Feuerzeugs.
    „Gibt es irgendwelche Probleme?“
    „Keine, die nicht gelöst werden könnten. Das war eine ziemlich armselige Vorstellung, Lloyd.“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.“
    „Natürlich haben Sie das nicht“, antwortete Sydney spöttisch. „Das nächste Mal sollten Sie sich vorher besser informieren.“
    „Würden Sie bitte zur Sache kommen?“ forderte Lloyd sie verärgert auf.
    „Es geht um mein Mietshaus, meine Mieter und Ihre Machenschaften.“
    „Für Rätsel ist es noch ziemlich früh am Tag.“ Seine Selbstgefälligkeit war unüberhörbar.
    „Die Lösung dieses Rätsels ist ganz einfach. Ich nehme an, Sie wussten nicht, wie viele Menschen in dem Gebäude wohnen, die sehr früh zur Arbeit müssen. Manche von ihnen stehen sehr früh auf, trinken eine Tasse Kaffee und sehen dabei aus dem Fenster. Und sie geben ihre Beobachtungen bereitwillig an die Polizei weiter.“
    „Es ist Ihr Problem, wenn etwas in dem Haus passiertist.“ Lloyd zog heftig an seiner Zigarette. „Ich war nicht mal in der Nähe.“
    „Das dachte ich mir“, erklärte Sydney sofort. „Sie konnten schon immer gut delegieren. Doch sobald die Polizei alle Aussagen aufgenommen hat, werden Sie feststellen, wie unangenehm es ist, keine zuverlässigen Mitarbeiter zu haben.“ Sie konnte sich gut vorstellen, wie Lloyd jetzt schwitzte.
    „Ich brauche mir so etwas nicht anzuhören. Das habe ich nicht nötig.“
    „Nein, natürlich nicht. Ich möchte Sie auch nicht länger aufhalten.“ Sydney machte eine kleine Pause. „Übrigens, falls ich Ihnen einen Rat geben darf: Lassen Sie sich nicht zu einer Extraprämie überreden, Lloyd. Ihre Leute haben nicht besonders gut gearbeitet. Ciao.“
    Befriedigt legte Sydney auf. Lloyd würde sich schleunigst mit seinen Männern in Verbindung setzen und sie auszahlen. Da der Gutachter der Versicherung sich sehr für ihre Theorie interessiert hatte, bezweifelte sie, dass das Treffen unbeobachtet bleiben würde.
    Es war acht Uhr abends, und Sydney wäre am liebsten früh zu Bett gegangen, doch sie hatte sich von ihrer Mutter zu einem Abendessen im „Le Cirque“ überreden lassen. Margerite hatte sich heute Morgen wegenihres Auftritts am Freitag entschuldigt und wollte sich unbedingt mit ihr versöhnen.
    In einem ärmellosen eisblauen Seidenoverall betrat Sydney das Restaurant. Der Empfangschef erkannte sie sofort und führte sie persönlich an Margerites Tisch. Zu ihrer Bestürzung war Channing ebenfalls anwesend.
    „Da bist du ja, Liebling.“ Margerite war so sicher, dass ihre Tochter sich über den Gast freuen würde, dass sie das Blitzen in Sydneys Augen nicht bemerkte. „Na, ist das nicht schön?“ fragte sie.
    „Ja, wirklich wunderschön“, antwortete Sydney spöttisch und ließ sich schweigend von Channing auf die Wange küssen.
    „Du siehst entzückend aus, Sydney“, sagte er liebenswürdig.
    Der gut gekühlte Champagner konnte Sydneys Verärgerung nicht vertreiben. „Meine Mutter hatte mir nicht gesagt, dass du auch hier sein würdest“, erklärte sie.
    „Es sollte eine Überraschung sein“, antwortete Margerite rasch. „Mein kleines Geschenk, um dich für Freitag zu entschädigen.“ Wie mit Channing ausgemacht, legte sie ihre Serviette beiseite und stand auf. „Wenn ihr beide mich bitte einen Moment entschuldigen wollt … Ich muss mir die Nase pudern.“
    Channing wusste, dass ihm nur eine Viertelstundemit Sydney blieb. Daher fasste er ihre Hand und sagte: „Du hast mir gefehlt, Liebling. Mir scheint, wir hatten seit Wochen keine Minute mehr für uns allein.“
    Geschickt entzog Sydney ihm die Finger. „Es ist wirklich Wochen her, Channing. Wie ist es dir inzwischen ergangen?“
    „Ich war einsam ohne dich.“ Mit der Fingerspitze strich er ihren nackten Arm hinauf. Sydneys Haut war seidenweich. „Wann machst du endlich Schluss mit diesem Spiel bei Hayward Enterprises?“
    „Ich spiele nicht“, antwortete
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