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Verfuehrung im Harem

Verfuehrung im Harem

Titel: Verfuehrung im Harem
Autoren: Teresa Southwick
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stürzen sie sich auf ihre Beute“, sagte er.
    Seine Mutter schüttelte den Kopf und seufzte. „Der Umgang mit Reportern ist zuweilen recht schwierig.“
    „Mit so etwas habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich fühlte mich überrumpelt“, erwiderte Jessica. „Mein aufregendstes Erlebnis bis dahin war, dass ich einmal beim Verlassen eines Geschäftes versehentlich Alarm ausgelöst habe.“
    Der König lächelte nachsichtig. „Meine Liebe, wenn du dich entschließen kannst, hier in Bha’Khar und bei Kardahl zu bleiben, lernst du natürlich, wie du als Mitglied der königlichen Familie mit den Medien umgehen musst.“
    „Kardahl kann es mir bestimmt nicht beibringen.“ In ihren Augen blitzte es humorvoll auf, als sie ihn ansah. „Es sei denn, er will mir zeigen, wie man nicht mit diesen Leuten umgehen sollte.“
    Sein Vater lachte. „Du hast recht, mein Sohn wäre kein guter Lehrer.“ Dann wurde er wieder ernst. „Ich wünsche mir sehr, dass du noch einmal darüber nachdenkst, ob du die Ehe wirklich annullieren lassen willst.“
    „Das ist sehr freundlich, doch …“
    „Deine Großeltern sind gute Freunde von uns“, unterbrach er sie. „Sie würden sich sehr freuen, wenn unsere Familien durch eure Heirat noch enger verbunden wären.“
    „Das kann ich verstehen“, antwortete sie. „Aber ich passe nicht in eine königliche Familie. Obwohl ich Kardahl schon vor meiner Geburt versprochen war, ist mein Leben aufgrund widriger Umstände nicht so verlaufen, dass ich für einen Prinzen die richtige Frau bin.“
    „Du hättest genug Personal, das dir hilft, und meine Frau und ich würden dich …“
    „Wir sollten das Thema beenden“, mischte sich Kardahl ein. Offenbar muss ich sie nicht vor den Paparazzi, sondern auch vor meinem Vater schützen, dachte er und stand auf. „Jessica hat sich klar genug ausgedrückt, und ich lasse nicht zu, dass du sie zu etwas drängst, was sie nicht will.“
    „Kardahl, so solltest du nicht mit deinem Vater reden.“ Seine Mutter blickte ihn vorwurfsvoll an.
    „Doch, denn Jessica ist meine Frau, wenn auch nur vorübergehend, und ich halte selbstverständlich zu ihr. Im Übrigen wollte ich ihr den Palast zeigen, und genau das mache ich jetzt.“
    Überrascht sah Jessica ihn an. Doch ehe sie dazu kam, ihm zu widersprechen, reichte er ihr die Hand und fragte: „Kommst du?“
    „Ja.“ Sie ließ sich von ihm hochziehen. Dann wandte sie sich lächelnd an seine Eltern. „Danke für das wunderbare Essen.“
    „Das war doch selbstverständlich. Wir freuen uns darauf, dich morgen auf dem Empfang zu sehen“, erwiderte seine Mutter.
    „Und auf dich freuen wir uns natürlich auch, mein Sohn“, fügte sein Vater ärgerlich hinzu.
    „Wir werden da sein.“
    Kardahl führte Jessica zu dem Aufzug, der sie ins Erdgeschoss bringen sollte. Dass sein Vater sich über ihn ärgerte, störte ihn nicht, daran hatte er sich gewöhnt. Früher war alles anders gewesen, da hatten er und sein Vater sich gut verstanden. Geändert hatte es sich erst, als seinem Vater die Tradition wichtiger gewesen war als das Glück seines Sohnes. Wenn Kardahl die Frau, die er geliebt hatte, hätte heiraten dürfen, würde sie vielleicht noch leben. Er ballte die Hände zu Fäusten. Heißer Zorn und ein Gefühl der Hilflosigkeit breiteten sich in ihm aus, was immer noch besser war als der bohrende Schmerz, der lange Zeit sein ständiger Begleiter gewesen war.
    Jessica sah ihn besorgt an. „Ist alles in Ordnung?“
    „Klar.“
    „Hm, warum pocht dann der Puls an deinen Schläfen so verräterisch?“
    „Okay.“ Er deutete ein Lächeln an. „Ich korrigiere mich: Es kommt schon wieder in Ordnung.“
    „Danke, dass du mir geholfen hast, aber das war eigentlich nicht nötig. Ich habe mich von deinem Vater nicht gedrängt gefühlt, er meint es nur gut.“
    „Er hat versucht, dir seinen Willen aufzuzwingen. Er will unter allen Umständen an alten Traditionen festhalten, alles andere ist für ihn unwichtig.“
    Jessica verschränkte die Arme und begegnete Kardahls Blick. „Da ich nie in irgendwelchen Traditionen verwurzelt war und keine Verwandten hatte, die mir Lebensweisheiten vermitteln und mir Ratschläge erteilen konnten, bin ich vielleicht nicht in der Lage mitzureden. Dennoch meine ich, dass du dich glücklich schätzen kannst, Eltern zu haben, die zu dir halten und denen dein Wohlergehen am Herzen liegt.“
    In dem Moment kam der Aufzug, und Kardahl ließ ihr den Vortritt. „Du hast
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