Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrung auf Italienisch

Verfuehrung auf Italienisch

Titel: Verfuehrung auf Italienisch
Autoren: Sara Craven
Vom Netzwerk:
auf, dass der Marchese ihre Handtasche in der Hand hielt, die er jetzt achtlos auf den Tisch warf. Autoschlüssel, Brieftasche und ihr Pass fielen heraus auf das blank gescheuerte Holz, und Wut regte sich in Clare. Er war kein Polizist, was also hatte er mit ihren Sachen zu schaffen? Aber er ist reich und mächtig, dachte sie wütend. Wahrscheinlich hat er die ganze Polizei im Umk reis geschmiert.
    "Setzen Sie sich bitte", sagte er in Englisch. Clare verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    "Ich ziehe es vor zu stehen."
    "Wie Sie wünschen." Er schwieg und musterte sie eingehend von Kopf bis Fuß. Sogar ein wenig anerkennend, wie ihr schien. Trotzig hob sie das Kinn und hielt seinem Blick stand.

    "Signorina, könnten Sie mir bitte genau berichten, wie und wo mein Mündel und Sie sich getroffen haben?" hob er an.
    "Das werde ich dem britischen Konsul erzählen", erwiderte sie eisig. "Außerdem verlange ich, meine Patin anzurufen, um einen Anwalt gestellt zu bekommen."
    Er seufzte. "Eins nach dem anderen, Miss Marriot. Zuerst möchte ich wissen, wieso Paola in Ihrem Auto saß."
    "Wie oft soll ich das denn noch sagen?" fauchte sie. "Ich war auf dem Weg zu meiner Patin, nach Cenacchio, und wurde von einem Unwetter überrascht."
    "Und wer ist Ihre Patin?"
    "Signora Andreati in der Villa Rosa."
    Er nickte. "Ich habe von ihr gehört."
    "Ich bin sicher, sie wird entzückt sein." Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. Sein Mund wurde schmal. "Signorina, ich rate Ihnen, Ihre Zunge im Zaum zu halten."
    "Oh, ich bin untröstlich. Zeige ich nicht genügend Unterwürfigkeit, Marchese? Das muss für Sie ja eine ganz neue Erfahrung sein."
    "Die ganze Situation ist eine neue Erfahrung, auf die ich gerne verzichtet hätte", meinte er scharf. "Aber bitte, erzählen Sie."
    Mit einem Seufzer erklärte Clare zum x-ten Mal, wie sie Paola im strömenden Regen auf der Straße angetroffen hatte. "Da sie auf dem Weg hierher eingeschlafen war, dachte ich, ich würde mir diesen Fabio genauer ansehen. Und ihn verscheuchen, falls möglich." Sie zuckte die Achseln. "Ich hielt Sie für Fabio."
    "Dieser Irrtum ist nicht gerade schmeichelhaft für mich."
    "Oh, entschuldigen Sie, dass ich Sie beleidigt habe", meinte sie ironisch, "immerhin hatte ich ja einen wunderbaren Nachmittag." Ihr Ton wurde beißend. "Als Entführerin beschuldigt, umzingelt von bewaffneten Polizisten, verhört und in dieses Zimmer gesteckt, in dem es heißer ist als in einem Backofen."
    "Vielleicht wird Sie das lehren, sich in Zukunft nicht in Dinge einzumischen, die Sie nichts angehen", erwiderte er kalt. "Aber es wird Sie sicherlich freuen zu hören, dass Paola Ihre Version des Hergangs bestätigt."
    "Wirklich?" Clare hob ungläubig eine Augenbraue. "Das überrascht mich. Paola schien mir mit der Wahrheit ein wenig auf Kriegsfuß zu stehen. Ich hatte damit gerechnet, dass sie sich alles Mögliche einfallen lassen würde, um sich möglichst unbeschadet aus der Affäre zu ziehen."
    Der Marchese runzelte verärgert die Stirn, und in Erwartung eines Wutanfalls senkte Clare vorsichtigerweise schon mal den Kopf. Sekundenlang war es erschreckend still, und dann …
    dann lachte der Marchese leise!
    "Sie scheinen ein ausgezeichneter Menschenkenner zu sein, signorina."
    Ziemlich verwirrt schaute sie ihn an. "Man braucht kein Psychologie- Studium, um zu erkennen, dass Paola unberechenbar ist. Vor allem, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt oder sich langweilt. Sie ist noch sehr jung." Sie erlaubte sich ein kleines hämisches Grinsen.
    "Sicherlich haben Sie alle Hände voll mit ihr zu tun."
    "Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung der Situation." Hörte sie da etwa einen Anflug von Ärger in seiner Stimme? "Aber glauben Sie mir, ich bin durchaus in der Lage, die entsprechenden Maßnahmen in Bezug auf mein Mündel zu treffen."
    "Deshalb wollte sie ja auch mit einem halbseidenen Schönling durchbrennen." Clare hielt inne. "Apropos Fabio _ was ist aus ihm geworden? Sitzt er in der Ze lle nebenan?"
    Guido Bartaldi schüttelte den Kopf. "Nein, er wurde nicht festgenommen."
    "Aha", meinte Clare trocken, "dieses Privileg war also allein für mich reserviert."
    "Sie wurden verhaftet, signorina", gab er kühl zurück, "weil die Polizei der Meinung war, dass Fabio nicht allein arbeitete. Sie waren unglücklicherweise zur falschen Zeit am falschen Ort."

    Clare schnappte nach Luft. "Sie bilden sich ein, ich wäre noch gut weggekommen, nicht wahr? Haben Sie eigentlich keine Angst, dass ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher