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Verfuehrung auf Italienisch

Verfuehrung auf Italienisch

Titel: Verfuehrung auf Italienisch
Autoren: Sara Craven
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zu Fabio?"
    "Si."
    Paola nickte stürmisch. "Wir werden heiraten."
    Misch dich da nicht ein, das geht dich nichts an, hörte Clare die Stimme der Vernunft. Bring sie zur nächsten Tankstelle, und dann sieh zu, dass du weiterkommst. Laut fragte sie: "Und wo soll die Hochzeit stattfinden?" Paola zuckte die Schultern.
    "Keine Ahnung. Fabio wird sich um alles kümmern."
    Clare betrachtete das Mädchen nachdenklich. Die Kleine war fast noch ein Kind, und mit ihren Heiratsplänen kam sie vom Regen in die Traufe. Dieser Guido schien kein sonderlich sympathischer Charakter zu sein, aber Fabio ... für Fabio hatte Clare noch weniger Sympathien übrig. Wie konnte er ein junges, naives Ding zu einem so unvernünftigen Plan überreden? Vor allem, wenn dieses junge, naive Ding auch noch eine reiche Erbin war.
    "Wo wollen Sie sich treffen?"
    "In Barezzo, am Bahnhof." Paola sah auf ihre sündhaft teure Armbanduhr und stöhnte auf.
    "Ich werde zu spät kommen. Er wird böse auf mich sein."
    "Wollten Sie einen bestimmten Zug erreichen?" "Nein, aber der Bahnhof ist immer ein guter Treffpunkt. Da sind so viele Leute, dass wir gar nicht auffallen werden."

    Je mehr Clare über diesen Plan hörte, desto weniger gefiel er ihr. "Er scheint ja wirklich an alles gedacht zu haben." Der ironische Unterton war bei Paola völlig verschwendet.
    "Natürlich. In seinem Brief hat er mir genau geschrieben, was ich tun muss." Paola kramte in ihrer Handtasche und murmelte vor sich hin: "Irgendwo muss ich ihn doch haben ..."
    Dann sah sie auf. "Wenn ich zu spät komme, ist alles aus." Ihre Augen nahmen einen flehenden Ausdruck an. "Es sei denn, Signorina, Sie würden mich vielleicht ..."
    Clare stählte sich gegen das schmeichelnde Lächeln.
    "Tut mir Leid, aber Barezzo liegt nicht in meiner Richtung." Paola legte eine Hand auf Clares Arm.
    "Es ist doch nicht weit, und Sie würden mir sooo damit helfen. Außerdem muss ich in Barezzo sein, bevor sie merkt, dass ich verschwunden bin."
    "Sie?" Clare kam nicht mit. Wer war "sie"?
    "Die Signora. Die Frau, die Guido holt, um mich zu bewachen, wenn er nicht da ist."
    "Ist er denn öfter nicht da?"
    "Si. Jetzt ist er auch wieder unterwegs. Und ich muss bei ihr bleiben. Sie ist eine Hexe!"
    stieß Paola inbrünstig hervor. Eine besonders fähige Hexe kann das nicht sein, dachte Clare, sonst hätte sie die Kleine längst wieder zurückgezaubert. "Aber Guido kommt bald wieder zurück, vielleicht schon morgen, und dann wird er wieder alles versuchen, damit ich ihn heirate." Paola erschauerte theatralisch. "Das ist meine letzte Chance zu entkommen."
    Das Bild des aufdringlichen Signor Dorelli tauchte vor Clare auf, und sie presste die Lippen zusammen.
    "Was ... was versucht er denn?"
    "Sie meinen, ob er mit mir schläft?" Paola warf Clare einen Blick zu, den sie ganz bestimmt nicht von den Nonnen gelernt hatte, und schüttelte den Kopf. "Nein, dafür bin ich ihm zu jung. Außerdem hat er ja eine Freundin. Sie wohnt in Sienna."
    Das wird ja immer schlimmer, dachte Clare mit gerunzelter Stirn. "Trotzdem", sie holte tief Luft, "ich denke, Sie sollten sich erst einmal überlegen, was Sie tun wollen, bevor Sie sich so einfach in eine andere Ehe stürzen. Sie kennen Fabio doch kaum, und so ein Urlaubsflirt überlebt nur selten ..."
    "Sie wollen, dass ich wieder nach Hause gehe! In dieses Gefängnis!" Paola schaute Clare vorwurfsvoll an.
    "Na schön, wenn Sie mich nicht nach Barezzo fahren, dann laufe ich eben." Sie beugte sich vor und griff nach ihrem nassen Kleid.
    "Nein, das werden Sie nicht", erwiderte Clare.
    "Ich fahre Sie." Vielleicht konnte sie das Mädchen ja während der Fahrt zur Vernunft bringen. Oder sie zumindest vor jungen Männern warnen, die an den Urlaubsorten des Jet-Set herumlungerten, um eine reiche Erbin zu erobern. Dieser Fabio hatte wohl das große Los gezogen. Immerhin war Paola nicht nur reich, sondern auch extrem hübsch.
    Während Clare den Wagen anließ und langsam anfuhr, dachte sie darüber nach, wie sie das Thema am taktvollsten anschneiden könnte. Als sie nach ein paar Minuten einen Blick auf Paola warf, musste sie feststellen, dass die Kleine friedlich eingenickt war. Als sie eine halbe Stunde später in Barezzo ankamen, schien die Sonne wieder. Clare parkte direkt vor dem Bahnhof und wandte sich Paola zu. Vielleicht war es sogar gut, dass sie eingeschlafen ist. Ich werde mir diesen Fabio erst einmal ansehen, dachte Clare. Ihm ein paar Fragen stellen. Ihn wissen lassen, dass ich seinen
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