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Verfuehrung auf Italienisch

Verfuehrung auf Italienisch

Titel: Verfuehrung auf Italienisch
Autoren: Sara Craven
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"Bei den Bartaldis ist die Goldschmiederei zu einer Kunstform gewo rden, schon seit dem sechzehnten Jahrhundert. Das Haus Bartaldi ist einer der exklusivsten Juweliere der Welt. Und Guido Bartaldi hat das Geschäft auf andere Bereiche ausgedehnt: Boutiquen mit den elegantesten Lederaccessoires und auch herrliche Düfte und Parfüms, für die man sterben möchte." Sie seufzte verträumt. "Sein ‘Tentazione’ ist einfach himmlisch."
    Natürlich würde Guido einen Namen wie "Versuchung" wählen!
    "Der Preis ist bestimmt ebenso sphärisch hoch", gab Clare abfällig zurück. "Jetzt erinnere ich mich ... In Rom wurde gerade eine neue Boutique von ihm eröffnet. Die Damen haben den Laden ja regelrecht gestürmt."
    Violetta lächelte mokant. "Natürlich. In der Hoffnung, ihm persönlich zu begegnen. Er ist attraktiv wie il diavolo, der Teufel. Und noch Junggeselle."
    "Nicht mehr lange. Er wird sein Mündel heiraten." Clare nahm sich noch ein Stück Gebäck.
    "Das arme kleine Ding."
    "Sie tut dir Leid?"
    Violetta schüttelte den Kopf. "Nur wenige Frauen würden sich deiner Meinung anschließen."
    Clare sah ihre Tante an. "Sie will ihn nicht."
    "Die Kleine muss verrückt sein!" Violetta goss Kaffee nach. "Dass ein Mann erfolgreich und wohlhabend ist, das würde ja schon fast ausreichen, aber wenn er auch noch Sex-Appeal hat - eine so wunderbare attrazione del sesso - , dann ist er doch unwiderstehlich." Sie wedelte mit der Hand. "Die kleine Paola wird ihm auch nicht lange widerstehen. Wenn er sie erst einmal in seinem Bett gehabt hat ..."
    Der Kuchen schmeckte Clare plötzlich nicht mehr. Sie stellte den Teller ab und erhob sich.
    "Violetta, Liebes, ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich mich vor dem Abendessen noch ein wenig hinlege. Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen. Der Schock, die Aufregung ..."
    "Meine arme Kleine!" Violettas Mitgefühl war echt. "Und ich plappere und plappere, ohne Rücksicht auf dich zu nehmen. Geh nur, mia cara. Ich werde Angelina sagen, sie soll dir meine Tropfen bringen. Das wird die Kopfschmerzen im Nu vertreiben." Die Kopfschmerzen vielleicht, dachte Clare, als sie die geschwungene Marmortreppe hinaufstieg. Aber was war mit diesem seltsamen, ja schmerzhaften Gefühl der Leere, das so urplötzlich über sie gekommen war?
    Und als sie auf ihrem Bett lag und mit leerem Blick auf den sich drehenden Ventilator an der Decke starrte, sah sie die schwarzen, glühenden Augen Guido Bartaldis vor sich. Sie schienen sich einen Weg direkt in ihren Kopf zu brennen. Dann hörte sie seine Stimme, wie er ihren Namen ausgesprochen hatte Chiara, und es war wie eine Liebkosung. Und das war viel, viel schlimmer als alle Kopfschmerzen der Welt.

3. KAPITEL
    Die Tropfen halfen, und Clare konnte tatsächlich ein paar Stunden schlafen. Nach einem heißen Bad mit wohl duftenden Essenzen stiegen ihre Lebensgeister wieder. Mit weiblicher Neugier machte sie sich daran, die Töpfe, Tiegel, Flaschen und Flacons zu untersuchen, die Violetta zuhauf im Gästebad für Clare arrangiert hatte. Sie schraubte Deckel ab, strich Cremeproben auf ihre Haut und schnüffelte prüfend an Parfümflacons. Normalerweise bevorzugte sie leichte, frische Düfte, aber dieser hier war anders. Exotisch, mit einem intensiven Duft nach Lilien und Jasmin. Obwohl es schwer war, gefiel es ihr. Warum nicht, dachte sie und tupfte sich ein paar Tropfen auf Handgelenk und Nacken.
    Während sie sich anzog, überlegte Clare, wie der Abend wohl verlaufen würde. Da heute keine Gäste eingeladen waren, würden sie und Violetta auf der Terrasse einen Aperitif zu sich nehmen, bevor sie sich zu einem von Angelina delikat zubereiteten Dinner niedersetzten.
    Danach würden sie im salone Musik hören und sich unterhalten. Clare freute sich auf den ruhigen Abend. Da ihre Patentante ihre Abende auch ohne Gäste gern in eleganter Atmosphäre verbrachte, wählte Clare ein Kleid aus ihrer Garderobe, das sie erst kürzlich erstanden hatte. Es war aus seidigem Crêpe, gerade geschnitten, knöchellang, mit einem großzügigen VAusschnitt auf Rücken und Brust. Das tiefe, warme Rot ließ ihr hellblondes Haar strahlen und verlieh ihrer Haut einen sanften Schimmer.
    Sie schminkte sich dezent und drehte sich noch einmal vor dem Spiegel. Einer meiner besten Käufe, dachte sie zufrieden und machte sich auf den Weg nach unten zum salone.
    Als sie den salone betrat, hörte sie von der Terrasse Violettas charmantes Lachen durch die großen Flügeltüren zu ihr dringen. Oh,
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