Verfuehrung auf Capri

wäre in eine andere Person verliebt gewesen, die er jedoch nicht hätte heiraten können. Offenbar hatte es Tomaso geholfen, sich mit der Sache abzufinden.
    Was Lauras andere Großeltern betraf, so hoffte sie, dass sie diese Wahrheit ebenfalls akzeptiert und Tomaso als Großvater sowie Alessandro als Ehemann ihrer Enkelin angenommen hätten.
    Und auch sie und Alessandro hatten so einiges akzeptieren und verzeihen müssen. Laura ließ den Blick zu Tomaso gleiten und lächelte.
    Ja, es stimmte, ihr Großvater hatte Alessandro mit dem Vorsitz gelockt und ihn so dazu bringen wollen, mit ihr nach Rom zu fahren. Und vielleicht hatte er auch der Klatschpresse gegenüber Andeutungen gemacht. Aber, und deshalb war Laura ihm nicht böse, er hatte das alles nur aus einem einzigen Grund getan.
    Tomaso hat es für mich getan, dachte sie. Er wollte, dass ich eine Chance bei Alessandro bekomme, auch wenn er dafür hinter ihrem Rücken kleine Intrigen spinnen musste. Er wollte, dass ich die Chance auf eine glückliche Ehe bekomme!
    Laura lächelte liebevoll, als sie an all die Ränke dachte, die ihr Großvater geschmiedet hatte. Er hatte erreicht, was er wollte, aber das hatten sie und Alessandro auch: Sie hatten einander bekommen. Zärtlich drückte sie die Hand ihres Ehemanns. Die Streiche ihres Großvaters hatten sie ihm längst verziehen.
    Wie auf ein Stichwort wachte Tomaso plötzlich auf. „Hier ist es wirklich idyllisch“, sagte er. „Bei solchem Wetter ist so ein Garten einfach perfekt. Und ich sehne mich schon danach, hier meine Urenkel spielen zu sehen …“
    Laura und Alessandro erwiderten nichts, lächelten sich jedoch heimlich zu und legten ihre ineinander verschränkten Hände auf die bisher noch fast unmerkliche leichte Rundung von Lauras Bauch.
    Natürlich würden sie Tomaso bald davon erzählen, aber erst einmal gehörte dieses große Glück nur ihnen beiden.
    – ENDE –