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Verfuehrung auf Capri

Verfuehrung auf Capri

Titel: Verfuehrung auf Capri
Autoren: Julia James
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versucht, sich aus der Falle zu befreien, die Tomaso für ihn aufgestellt hatte. Schließlich wollte er seinen Ruf retten. Mit dem Posten hatte das keine Sekunde lang etwas zu tun gehabt.
    Und dennoch hatte Alessandro ihn bekommen.
    Einen Moment lang spiegelten sich in seinen Augen Wut und Schmerz. Ja, er war jetzt Vorsitzender des Unternehmens, doch es bedeutete ihm rein gar nichts – nach dem, was Laura ihm angetan hatte.
    Wie hatte sie ihn nur einfach so verlassen können? Er hatte doch geglaubt …
    Ja, dachte er. Ich habe es geglaubt, es mir eingeredet. Aber woran er geglaubt hatte – das hatte es in Wirklichkeit offenbar nie gegeben. Er hatte gedacht, dass Laura ihn ebenso stark begehrte wie er sie – dass er ihr ebenso viel bedeutete. Dass sie sich, wie er …
    Schluss damit, ermahnte Alessandro sich energisch und verbot sich, diesen Gedanken weiter zu verfolgen.
    Er hatte das Gefühl, am Rand eines Abgrunds zu stehen. Auf keinen Fall durfte er das Gleichgewicht verlieren und in die Tiefe stürzen, wo ihn die zerklüfteten Felsen zerschmettern würden.
    Das würde nicht passieren. Und auch den Briefbeschwerer würde er nicht zerschmettern. Er legte die Hand darauf, und einen Moment lang verkrampften sich seine Finger darum. Dann nahm er den Briefbeschwerer beherrscht in die Hand und legte ihn in eine Schublade.
    Es war besser, wenn er ihn nicht sah. Genau wie Laura.

13. KAPITEL
    Die Bauarbeiter sollten eigentlich am nächsten Tag kommen, doch angesichts des strömenden Regens war es unwahrscheinlich, dass sie erscheinen würden. Laura war frustriert. Schließlich wollte sie endlich mit den Renovierungsarbeiten anfangen. Sie brauchte etwas, das sie in Anspruch nehmen und ablenken würde, damit sie sich nicht ständig mit quälenden Gedanken beschäftigte.
    Vor zwei Wochen war sie zurückgekommen und hatte als Erstes die Formalitäten zur Aufnahme der Hypothek abgeschlossen und die Baufirma beauftragt. Dann hatte sie einen umfassenden Zeitplan für die Arbeiten aufgestellt, die bis zum Wintereinbruch erledigt sein mussten – die meisten davon von ihr selbst. Es würde ziemlich mühsam, anstrengend und schwierig werden, aber das störte Laura nicht. Im Gegenteil, es war ihr sogar sehr recht. Denn Wharton wieder herzurichten war alles, was ihr geblieben war.
    Aber bevor du nach Italien geflogen bist, war das doch auch nicht anders, ermahnte sie sich streng. Also hör auf, dich selbst zu bemitleiden. Es hat sich nichts geändert, du bist einfach wieder dort, von wo aus du aufgebrochen bist. Du bist immer noch dieselbe und hast nichts verloren.
    Diese schmerzhafte Erkenntnis stach Laura ins Herz wie ein Messer. Ja, es war die grausame Wahrheit. Sie war einfach noch immer dieselbe Frau, die sie immer gewesen war. Und daran würde sich niemals etwas ändern.
    Delia war aus der Karibik zurückgekehrt. Sie war sonnengebräunt und wirkte sehr verführerisch, als sie bei einer Party auf Alessandro zustolzierte. Er jedoch hatte sich regelrecht zwingen müssen, zu dieser Feier zu gehen.
    „Es war schrecklich langweilig mit Guido.“ Sie legte ihm mit besitzergreifender Geste die Hand auf den Arm und hauchte: „Du hast mir gefehlt, Sandro.“
    Alessandro schob ihre Hand weg. „Delia, cara “, erwiderte er kühl, „vergiss es. Es ist vorbei.“ Er nickte ihr kurz zu und ließ sie stehen.
    Sofort spürte er, dass mindestens drei Frauen in der Nähe ihn abwägend beobachteten. Warum, verdammt noch mal, können sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?, dachte Alessandro gereizt. Hatte er etwa ein Schild mit der Aufschrift „Ich möchte verführt werden“ auf der Stirn?
    Nein, natürlich nicht. Auch „Bin auf Sex mit Frauen aus, die mir nicht das Geringste bedeuten“ oder „Ich wurde wegen Luc Dinardi verlassen“ war nicht auf seiner Stirn zu lesen.
    Mit düsterem Blick presste Alessandro die Lippen zusammen und gestand sich die unangenehme Wahrheit ein: Er hatte sich lächerlich gemacht. Lauras Verwandlung hatte ihn so überwältigt, dass er sich wie der letzte Idiot benommen hatte. Und genau dadurch hatte er sie auf den Geschmack gebracht, denn nie zuvor hatte ein Mann sie voller Begehren angesehen oder sie überhaupt eines zweiten Blickes gewürdigt. Laura hatte sich gefühlt wie ein kleines Kind in einem Süßwarenladen – und offenbar beschlossen, auch noch von anderen Köstlichkeiten zu naschen. Und den Anfang hatte sie mit Luc Dinardi gemacht …
    Bestimmt hat sie seitdem noch ein Dutzend anderer Männer
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