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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe
Autoren: Stephanie Laurens
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vertiefte sich; ihr Blick hielt seinen fest. »Du hattest Recht, mein Fuß befindet sich fraglos in einem besseren Zustand, als er es anderenfalls gewesen wäre.«
    Ihre Miene war unbeschreiblich süß, als sie den Kopf neigte und sich abwandte. Ihre Augen waren so dunkel, dass er nicht sicher sagen konnte, ob das Funkeln, das er flüchtig zu sehen gemeint hatte, echt war oder nur eine Täuschung des Lichts.
    Er stand auf der Auffahrt vor dem Herrenhaus, während Pferdeburschen und Lakaien geschäftig um ihn herumeilten, und schaute ihr nach, wie sie ins Haus trat. Ohne einen Blick zurück wurde sie von den Schatten auf der anderen Seite der offenen Eingangstür geschluckt.
    Das Geräusch von knirschendem Kies, als seine Pferde und die Kutsche zu den Stallungen gebracht wurden, riss ihn aus seiner Versunkenheit. Äußerlich unbewegt, innerlich aber ein wenig grimmig, schritt er zum Eingang von Glossup Hall. Und folgte ihr ins Innere.
    »Simon! Großartig.« Breit lächelnd schloss James Glossup die Bibliothekstür und trat vor.
    Seinen Mantel dem Butler überlassend drehte sich Simon um, um James zu begrüßen.
    Erleichterung stand in James’ Augen, als er ihm die Hand schüttelte. »Du bist gerade rechtzeitig gekommen, um Charlie und mir zur Seite zu stehen.« Mit einem Nicken deutete er zum Empfangssalon; durch die geschlossenen Türen drang das unverwechselbare Geräusch weiblicher und männlicher Stimmen zu ihnen, die höflich Konversation machten. »Charlie ist hineingegangen, um die Lage auszukundschaften.«
    Blenkinsop, der Butler, blieb neben James stehen. »Ich werde Mr. Cynsters Gepäck auf das Zimmer bringen lassen, das er gewöhnlich bei seinen Besuchen hier bewohnt.«
    James nickte. »Danke, Blenkinsop. Wir werden zu den anderen stoßen - nicht nötig, uns anzukündigen.«
    Blenkinsop, ein ehemaliger Oberstabsfeldwebel, groß und mit einer Neigung zur Korpulenz, aber trotzdem tadellos gerader Haltung, verneigte sich und ging. James schaute zu Simon, dann sagte er mit einem Winken zu den Salontüren. »Dann lass uns anfangen.«
    Sie betraten gemeinsam den Salon, blieben nebeneinander stehen, um jeder eine Türhälfte zu schließen. Simon fing James’ Blick bei dem Geräusch des einrastenden Schlosses auf. Portia, die von der anderen Seite des Raumes zusah, nahm an, dass sie sehr wohl wussten, welches Bild sie boten, wenn sie so nebeneinander eintraten.
    Zwei tonangebende Männer der guten Gesellschaft; niemand, der Augen im Kopf hatte, konnte das übersehen, und wenn man sie so nebeneinander sah, verstärkte sich dieser Eindruck noch. Sie waren beide groß, schlank, breitschultrig und sehnig, keiner von ihnen sonderlich schwer. James braunes Haar lockte sich leicht; Simons blondes Haar war mit der Zeit dunkler geworden und wies nun ein helles Braun auf, das immer noch einen goldenen Schimmer besaß und in seidigen Wellen seinen Kopf bedeckte. Simon hatte blaue Augen und eine hellere Hautfarbe, James dagegen braune, seelenvolle Augen, die er schamlos einsetzte.
    Beide waren erstklassig gekleidet, ihre Röcke passten ihnen perfekt, und der Schnitt verriet die Hand des besten Schneiders der Stadt. Ihre Halstücher waren makellos weiß, präzise geknotet und in exquisiten Falten arrangiert; ihre Westen waren Musterbeispiele zurückhaltender Eleganz.
    Sie bewegten sich mit einer lässigen Anmut, als wäre sie ihnen angeboren, wie es ja tatsächlich auch der Fall war. Sie waren Seelenverwandte, wie Brüder - Lebemänner der Hautevolee. Als James die Vorstellung übernahm, war das nicht zu übersehen.
    Charlie Hastings gesellte sich zu ihnen, das dritte Mitglied ihrer Clique, ein ein wenig kleinerer blonder Gentleman von der gleichen sorglosen, gut aussehenden Art.
    Portia betrachtete den Rest der Gesellschaft, die verstreut in dem geräumigen Salon auf Stühlen und Sofas saß, meist mit Teetassen in der Hand. Die einzigen Gäste, die jetzt noch nicht eingetroffen waren, waren Lady Hammond und ihre beiden Töchter, die später am Nachmittag erwartet wurden.
    James führte Simon erst zu dem Gastgeber, seinem Vater Harold, Lord Glossup, einem gut gebauten Herrn mittleren Alters, der allen seinen Gästen ein herzliches Willkommen bereitet hatte. Neben ihm stand George Buckstead, ein gediegener Landedelmann und alter Freund Harolds, der ihm in vieler Hinsicht ähnlich war. Zu der Gruppe um ihn gehörte auch Ambrose Calvin, der sich von den anderen Gästen irgendwie abhob. Er war Mitte dreißig und offenbar zu
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