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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe
Autoren: Stephanie Laurens
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bei Lady Glossup stand. James wurde beauftragt, dieselbe Aufgabe für seinen Großvater zu erledigen. Portia ergriff die günstige Gelegenheit, um sich zu entschuldigen und zu Winifred Archer und Drusilla Calvin zu schlendern - die Gäste, von denen sie annahm, es wäre am unwahrscheinlichsten, dass Simon sich zu ihnen gesellte.
    Sie hatte sich vielleicht geschworen, jeden anwesenden Herrn in Erwägung zu ziehen; das hieß aber nicht, dass sie währenddessen neben einem davon stehen würde.
    Und besonders nicht neben Simon.
    Und ganz bestimmt nicht, solange Lady O. sie beobachtete.
    Simon kehrte zu Lady O. zurück, eine volle Tasse in der Hand. Dann entschuldigte er sich geschickt; die alte Tyrannin entließ ihn mit einem Winken. Nachdem er sich selbst eine Tasse Tee geholt hatte, stellte er sich zu Charlie und Lucy Buckstead ans Fenster.
    Charlie begrüßte ihn mit einem Grinsen, unterbrach seine Unterhaltung aber nicht; er war damit beschäftigt, Miss Buckstead den Kopf zu verdrehen. Nicht, dass er sich etwas dabei dachte; Charlie liebte es einfach zu flirten. Mit seinem lockigen blonden Haar, den dunkelbraunen Augen und seiner gewandten Art war er bei Damen von Geschmack und Urteilsvermögen sehr beliebt.
    Diese Damen fanden gewöhnlich bemerkenswert rasch heraus, dass Charlie in den meisten Fällen viel redete, aber keine Taten folgen ließ. Nicht, dass er sich nicht ab und an mehr erlaubte, wenn es ihm passte; das war nur einfach selten der Fall.
    Sogar Miss Buckstead, so naiv sie auch war, schien unbesorgt, lachte fröhlich und parierte Charlies beinahe gewagte, aber nicht die Grenze überschreitende Bemerkungen.
    Simon lächelte und nippte an seinem Tee. Charlie und er wussten beide, dass sie vor Miss Buckstead sicher waren; sie hatte ein Auge auf James geworfen.
    Unter dem Schutz ihres Geplauders musterte er die Gäste. Bei der Zusammenkunft ging es darum, Verbindungen zu pflegen - das war klar zu erkennen. Die Verbindung mit den Archers, Kittys Familie, und den Bucksteads, alten Freunden, und den Calvins und Hammonds, nützlichen Kontakten. Eine völlig normale Hausgesellschaft, aber angesichts von Lucy Bucksteads Anwesenheit konnte Simon James’ Taktik verstehen, dafür zu sorgen, dass der eine oder andere Gentleman als Verstärkung hinzukam.
    Ihn reuten die Tage nicht, die er James schenkte; es war im Grunde genommen schließlich das, wofür man Freunde hatte. Er fragte sich allerdings, welche Unterhaltung sich ihm böte, um sich die Zeit zu vertreiben, bis er James sicher verlassen und nach Somerset Weiterreisen konnte.
    Sein Blick blieb an den drei jungen Damen an der Fensterreihe auf der anderen Seite hängen. Winifred Archer, Drusilla Calvin und Portia. Die beiden letzten waren etwa gleichaltrig, etwa vierundzwanzig, ein paar Jahre jünger als Kitty, deren überschwängliches Lachen er über das Stimmengemurmel der zurückhaltenderen Gäste hören konnte.
    Portia blickte zu Kitty, dann wandte sie sich wieder dem Gespräch mit Drusilla und Winifred zu.
    Winifred stand mit dem Rücken zu ihrer Schwester und ließ sich durch nichts anmerken, dass sie ihr schrilles Gelächter vernommen hatte. Winifred war älter; Simon schätzte, dass sie ihm mit seinen neunundzwanzig Jahren im Alter näherstand.
    Er schaute zu der Gruppe um Kitty und sah Desmond Winfield zu Portia sehen. Oder zu Winifred? Desmond spannte sich, als wollte er zu ihnen gehen.
    Kitty legte ihm eine Hand auf den Ärmel und stellte ihm eine Frage; er drehte sich zu ihr um und antwortete ruhig.
    Neben ihm lachte Charlie; Lucy Buckstead unterdrückte ein Kichern. Ohne die geringste Ahnung, was gesagt worden war, lächelte Simon sie beide an und nippte wieder von seinem Tee.
    Sein Blick kehrte zu Portia zurück.
    Sonnenlicht fiel auf sie, ließ in ihrem rabenschwarzen Haar blaue Lichter aufschimmern.
    Ungebeten war da wieder der warme Duft, der ihm aus ihren schweren Locken in die Nase gestiegen war, als er sie den Weg hinunter zur Kutsche getragen hatte. Er regte seine Erinnerung an und brachte auch alles andere zurück: ihr Gewicht in seinen Armen, die geschmeidige Anspannung in ihrem Körper, die viel zu weiblichen Rundungen. Die Eindrücke spülten über ihn hinweg und ließen ihn erhitzt zurück.
    Er war sich ihrer als Frau nur zu deutlich bewusst gewesen -etwas, das er nie für möglich gehalten hätte. Es hatte ihn verblüfft, nicht zuletzt die Entdeckung, dass er sich in einer Ecke seines Verstandes gewünscht hatte, sie woandershin zu
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