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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe
Autoren: Stephanie Laurens
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einer politischen Karriere entschlossen, daher rührte - so vermutete Portia - seine Anwesenheit hier.
    Sie war sich nicht sicher, was genau er sich davon versprach, aber sie hatte Erfahrung mit dem Typ; er verfolgte ganz sicher ein Ziel.
    Charlie, der bereits vorgestellt worden war, blieb etwas zurück; als James und Simon sich umdrehten, stellten sie fest, dass Miss Lucy Buckstead ihren Freund mit Beschlag belegt hatte. Heiter und kess, gerade erst zwanzig Jahre alt, hübsch und dunkelhaarig war Miss Buckstead entzückt, Simon die Hand zu reichen, aber ihre Augen kehrten zu rasch wieder zu James’ Gesicht zurück.
    Mit einer galanten Entschuldigung zog James Simon mit sich, um ihn auch mit den anderen Anwesenden bekannt zu machen; Charlie sprang in die Bresche und lenkte Miss Buckstead ab. Portia bemerkte den Blick, den James und Simon tauschten, als sie sich der nächsten Gruppe näherten.
    Zu der gehörte James’ Mutter, ihre Gastgeberin Catherine, Lady Glossup, eine farblos wirkende Matrone mit blassblondem Haar und Augen von einem verwaschenen Blau. Sie strahlte eine gewisse Reserviertheit aus, einen Anflug von Überlegenheit, die sie in Wahrheit nicht besaß. Sie war keine unfreundliche Frau, aber eine, deren Träume nicht wirklich in Erfüllung gegangen waren. Neben ihr saß Mrs. Buckstead -Helen - eine gewichtige, matronenhafte Dame, deren ruhige Heiterkeit ihre Zufriedenheit mit ihrem Los verriet.
    Beide Damen lächelten gnädig, als Simon sich verneigte; er wechselte ein paar Worte mit ihnen, dann wandte er sich ab, um dem Herrn neben ihnen die Hand zu schütteln. Mr. Morton Archer war Besitzer einer Bank, überaus wohlhabend und einflussreich. Als zweiter Sohn eines zweiten Sohnes musste er selbst seinen Weg in der Welt machen und hatte dabei Erfolg gehabt. Die Selbstsicherheit, die ihm das verlieh, lag wie eine unsichtbare Aura über ihm, den teuren Kleidern und seinem gepflegten Äußeren.
    Er gehörte zu Lord und Lady Glossups Generation und war Vater einer weiteren Catherine, die von allen Kitty genannt; wurde und Lord Glossups ältesten Sohn Henry geheiratet hatte. Es war klar, dass Mr. Archer diesen Umstand als Eintrittskarte in die Gesellschaftsschicht betrachtete, in der er verkehren wollte.
    Als er Simon vorgestellt wurde, wurde sein Blick aufmerksam; er hätte unverkennbar gerne länger mit Simon gesprochen, aber James führte ihn geschickt weiter.
    Zur nächsten Gruppe gehörte Kitty Glossup, die in gewisser Weise die zweite Gastgeberin war. Blond, zierlich, aber ein wenig mollig, hatte Kitty einen rosaweißen Porzellanteint und leuchtende blaue Augen; ihre schmalen Hände waren ständig in Bewegung, ihre leicht mit Rouge geschminkten Lippen standen niemals still, lächelten entweder, schmollten oder redeten.
    Sie war nie glücklicher, als wenn sie im Mittelpunkt stand; sie war eitel, flatterhaft - Portia hatte festgestellt, dass sie wenig gemein hatten, aber darin unterschied Kitty sich nicht wesentlich von den meisten Mitgliedern der guten Gesellschaft.
    Kitty hatte sich mit Lady Calvin und Mr. Desmond Winfield unterhalten. Cynthia, Lady Calvin, war eine gestrenge Witwe mit guten Verbindungen, eine kühle, vernünftige Dame, die ihre beiden Kinder - Ambrose und ihre Tochter Drusilla - besonnen durchs Leben geleitete. Als Tochter eines Earls bewegte sie sich in denselben Kreisen wie die Cynsters und Ashfords; sie schenkte Simon ein gnädiges Lächeln und reichte ihm ihre Hand.
    Mr. Winfield war erst vor ein paar Stunden angekommen; Portia musste ihn noch kennen lernen. Seine äußere Erscheinung erklärte ihn zu einem finanziell unabhängigen Gentleman, ernst und eher nachdenklich. Sie nahm an, dass er über die Archers eingeladen worden war; sie fragte sich, ob er für ihre ältere, noch unverheiratete Tochter Winifred vorgesehen war.
    Winifred selbst war bei den nächsten Gästen, zu denen James Simon danach brachte. Außerdem befanden sich darunter noch Henry Glossup, James’ älterer Bruder, Alfreda Archer, Winifreds und Kittys Mutter und damit Henrys Schwiegermutter, und Drusilla Calvin.
    Als langjähriger Freund von James war Simon schon oft auf Glossup Hall zu Besuch gewesen und kannte deswegen Henry gut; sie schüttelten sich die Hände wie alte Bekannte. Henry war eine ältere, ruhigere und gediegenere Ausgabe von James, ein netter Kerl, auf dessen Schultern nun die Verantwortung für den Besitz lag.
    Alfreda Archer war überspannt; Portia konnte selbst von der anderen Seite des
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