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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten
Autoren: Cathy Williams
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jemand, der seit Langem zum ersten Mal wieder verreist, hatte er sich auf eine Urlaubsromanze mit ihr eingelassen, mehr war es für ihn nie gewesen. Und jetzt, da sie die Kraft gefunden hatte, von ihm wegzugehen, war er zurückgekommen, weil sein Urlaub noch nicht ganz vorbei war. Aber ihrer war zu Ende.
    „Ich muss wieder mit meinem Leben weitermachen“, hob sie leise an. „Eigentlich wollte ich gar nicht so lange in Italien bleiben, aber Alberto und ich verstanden uns auf Anhieb so gut. Und als er dann krank wurde, wollte ich ihn nicht allein lassen.“
    „Was hat das alles mit uns zu tun?“ Ein kalter Schauer lief Giancarlo über den Rücken. So oder ähnlich fing wohl jeder gängige Abschiedsbrief an …
    „Ich will nicht weiter bei Alberto leben und darauf warten, dass du am Wochenende ab und an zu Besuch kommst, bis du genug von mir hast und wieder in das Leben eintauchst, das du üblicherweise führst.“
    „Was, wenn ich nichts mehr mit meinem üblichen Leben zu tun haben will? Vielleicht finde ich es gar nicht mehr so toll.“
    Caroline musste lächeln. „Aha. Und deshalb hast du jetzt beschlossen, an den See zu ziehen und Segelstunden für Touristen zu geben?“
    „Du bist genau richtig für mich. Nie nimmst du mich ernst.“
    Im Gegenteil, sie nahm ihn viel zu ernst.
    „Ich kam heute Abend her, um dir zu sagen, dass ich nicht will, dass wir uns trennen. Wir sind gut zusammen.“
    Caroline hörte darin nur die Worte: „gut zusammen im Bett“. Skeptisch schaute sie ihn an.
    „Du glaubst mir nicht.“
    „Ich glaube, dass du dich mit mir gut amüsiert hast und den Spaß gern noch ein wenig länger auskosten möchtest. Doch es wäre verrückt, mehr hineinzulesen.“
    „Mehr? Was zum Beispiel?“, hakte er sofort nach, und Caroline schoss plötzlich die Hitze in die Wangen.
    „Zum Beispiel einen Grund, um sich nicht zu trennen. Einen Grund, weshalb ich länger in Italien bleiben sollte. Oder einen Grund, weshalb ich die Pläne für mein Leben nicht weiterverfolgen sollte, nur weil wir im Bett gut zusammen sind.“
    „Und wenn ich dir sagte, dass ich dich länger in meinem Leben haben möchte als nur ein paar Wochen oder Monate? Was, wenn ich dir sagte, dass ich dich für den Rest meines Lebens an meiner Seite haben möchte?“
    Caroline schnappte schockiert nach Luft und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Du bist nicht der Typ fürs Heiraten. Du lässt Frauen nicht weiter als bis zu deiner Wohnungstür kommen.“
    Er grinste zerknirscht. „Du hast die lästige Angewohnheit, mir meine eigenen Worte vorzuhalten. Und mich nervös zu machen.“
    „Ich mache dich nervös?“ Sie war noch viel zu sehr damit beschäftigt, was er darüber gesagt hatte, dass er sie für den Rest des Lebens an seiner Seite haben wollte. Hatte sie ihn falsch verstanden? Oder war das seine Art, ihr auf umständliche Art einen Antrag zu machen? Einen echten Heiratsantrag …?
    Ihr Verstand weigerte sich, weiter zu denken.
    „Ich bin auch jetzt nervös“, gestand er rau.
    „Warum?“
    „Es gibt Dinge, die ich dir sagen will – dir sagen muss. Verdammt, habe ich schon erwähnt, dass du auch die Angewohnheit hast, mich Dinge sagen zu lassen, die mir früher im Traum nicht eingefallen wären?“
    „Es ist immer gut, offen zu sein.“
    „Ich liebe deine prägnanten Lebensweisheiten.“ Er hielt die Hand hoch, als wolle er sie davon abhalten zu widersprechen, dabei hätte sie so oder so kein Wort rausgebracht, hatte er doch soeben das Wort „Liebe“ ausgesprochen – wenn auch vielleicht nicht in genau dem Zusammenhang, in dem sie es gern gehört hätte.
    „Mir war nie klar, wie sehr meine Kindheit mich geprägt hat, bis du gekommen bist. Meiner Jugend haftete immer der düstere Farbton an, mit dem meine Mutter sie gezeichnet hatte, und ich habe das als Realität akzeptiert. Ich musste nur wissen, dass die Schuld für die finanzielle Unsicherheit bei meinem Vater lag. Später dann, sobald ich alt genug war, lag es an mir, dafür zu sorgen, dass genug Geld vorhanden war. Ich hielt es für mein Schicksal, und ich war ja auch gut darin, es machte mir Spaß. Dass meine Mutter nicht mit Geld wirtschaften konnte, ignorierte ich schlicht. Tatsache ist, dass ich verlernte, jeden Tag neu anzugehen und die kleinen Dinge des Lebens zu genießen, die nichts mit Geld verdienen zu tun hatten.“ Er lächelte schief. „Langweile ich dich?“
    Carolines Herz zog sich zusammen. „Du könntest mich nie langweilen“,
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