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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten
Autoren: Cathy Williams
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für eine Person, und das ist Lucia. Sie kann über nichts anderes reden als über sich selbst, kein Spiegel ist vor ihr sicher. Außerdem hat sie eine extrem bösartige Zunge.“
    „Aber sie ist schön.“ Ja, eigentlich war es gleich, wer von den beiden die Trennung gewollt hatte. Letztlich kam es doch nur darauf an, dass Lucia sein Typ war, während sie, Caroline, es nicht war. Giancarlo zog Spielzeuge vor, Frauen, die nicht zu viel von seiner wertvollen Zeit in Anspruch nahmen und keine Forderungen stellten.
    „Ich habe die Beziehung beendet, und sie hat es nicht gut aufgefasst.“ Er hatte sich nicht erklären wollen, doch ihm blieb ja keine andere Wahl.
    „Ist im Grunde egal.“
    „Offensichtlich nicht, wenn du einen solchen Wirbel darum veranstaltest.“
    Natürlich war es für ihn unwichtig, weil er gefühlsmäßig unbeteiligter war als sie. Wenn sie ihn sehen ließ, wie verletzt sie war, würde ihm klar werden, wie tief sie sich in dieser sogenannten Beziehung verstrickt hatte.
    Was würde er wohl tun, wenn er herausfand, dass sie sich in ihn verliebt hatte? Laut loslachen? Die Beine in die Hand nehmen? Vermutlich beides. Nein, er durfte es nie erfahren. So konnte sie sich zumindest noch mit Würde aus dieser verfahrenen Situation retten.
    Caroline konnte nicht länger ruhig sitzen bleiben, sie stand auf und stellte sich ans Fenster. Sah nach draußen, suchte nach einer Eingebung. Setzte sich schließlich auf die Fensterbank, die Hände unter die Schenkel geschoben, und drängte entschieden die aufsteigenden Tränen zurück. „Ich hatte nicht damit gerechnet, deine Exfreundin hier auf der Schwelle stehen zu sehen. Ich weiß, du kannst nichts dafür, dass sie hier aufgetaucht ist. Sie hat ein paar sehr verletzende Dinge gesagt, aber das ist ebenfalls nicht deine Schuld.“
    Wenn man bedachte, dass er soeben von jeglicher Schuld freigesprochen worden war … er fühlte sich keineswegs besser. Vor allem gefiel ihm ihr gefasster Gesichtsausdruck nicht. Ihm wäre es viel lieber, wenn sie getobt und gewütet hätte.
    „Doch es hat mich daran erinnert, dass das, was wir hier tun … Wir müssen damit aufhören.“
    „Erkläre mir das genauer. Eine Frau taucht uneingeladen an meiner Wohnungstür auf, und du entscheidest plötzlich, dass das, was wir haben, keine gute Idee mehr ist? Wir beide sind erwachsen, Caroline. Wir fühlen uns zueinander hingezogen.“
    „Wir täuschen einen alten Mann. Ich hätte von Anfang an auf mein Gewissen hören sollen. Es ist doch nicht mehr als ein Flirt, ohne jede Konsequenzen.“
    Giancarlo lief rot an, es hatte ihm die Sprache verschlagen. Wäre Lucia noch hier, wäre er ihr wahrscheinlich an die Gurgel gegangen. Unfassbar, wie schrecklich falsch der Abend gelaufen war. Caroline entglitt ihm, sie zog sich zurück, und er konnte nichts tun, um es aufzuhalten.
    „Tatsache ist, die Frau hatte recht. Ich bin nicht dein Typ.“ Sie hielt einen Augenblick inne, ließ eine Pause, damit er widersprechen konnte. Vergeblich. „Und du bist nicht mein Typ. Wir hatten unseren Spaß und haben Alberto leider denken lassen, es wäre mehr.“
    „Dieses dumme Argument mit dem ‚Typ‘.“ Frustriert fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Das Wort „Spaß“ wiederholte er besser nicht, das würde alles nur verschlimmern.
    „Vielleicht, wenn Alberto nicht beteiligt gewesen wäre, wäre alles anders gelaufen.“
    „Ist es nicht ein bisschen spät, um jetzt noch die Moralische zu spielen?“
    „Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun.“
    „Und eine Frau, die mir wie ein Klotz am Bein gehangen hat, bringt dich zu dieser Erkenntnis?“
    „Ich bin aufgewacht.“ Ihre Kehle fühlte sich an, als hätte sie Glas geschluckt. Ihre Nerven spannten sich an, als Giancarlo aufstand und auf sie zukam.
    Alles an ihm war ihr so vertraut, sein Duft, seine geschmeidigen Bewegungen. Sie konnte sich das Spiel seiner Muskeln unter dem Hemd lebhaft vorstellen. Sie wandte sich ab, als sie merkte, dass ihr Atem schneller ging. Unter keinen Umständen durfte er sie jetzt berühren.
    „Es ist zwar schon spät, aber ich denke, ich würde gern zur Villa an der Küste zurückkehren.“
    „Das ist doch verrückt!“
    „Ich muss …“
    „Von mir wegkommen? Weil du Angst hast, dass dein Körper die Entscheidung für dich trifft, wenn du in meiner Nähe bleibst?“ Er fluchte unter angehaltenem Atem, als sie schwieg. „Vergiss es! Du kannst morgen früh losfahren, und ich werde darauf achten, dass ich dir
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