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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten
Autoren: Cathy Williams
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Das Lächeln erstarb allerdings, als sie eine große Blondine auf der Schwelle stehen sah.
    „Wer sind Sie?“ Die langbeinige Frau mit der blonden Mähne fragte zuerst, bevor Caroline ihre Verwirrung überwinden konnte. „Was tun Sie hier? Weiß Giancarlo, dass Sie hier sind? Sind Sie die Putzfrau? Falls ja, ist das wohl kaum der richtige Aufzug für einen Hausputz. Und jetzt lassen Sie mich endlich rein.“
    Sie schob sich an Caroline vorbei, die völlig überrumpelt zur Seite trat. Die Blonde ließ ihr keine Möglichkeit, auch nur einen Ton hervorzubringen. Jetzt stand sie in ihrem schicken Designerkostüm auf übertrieben hohen Stilettos in der Wohnung und sah sich erst mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch um, um dann den Blick wieder auf Carolines hochrotes Gesicht zu lenken.
    „Also?“ Die Blondine verschränkte die Arme vor der Brust. „Antworten Sie schon.“„Wer sind Sie überhaupt?“ Caroline musste den Kopf in den Nacken legen, um die andere ansehen zu können. „Giancarlo hat nichts davon gesagt, dass er Besuch erwartet.“
    „Sie nennen ihn Giancarlo? Seit wann erlauben Putzfrauen sich solche Freiheiten? Warten Sie nur, bis er davon erfährt“, meinte die andere streng.
    „Ich bin keine Putzfrau, sondern …“ Er würde nicht wollen, dass sie sich als seine Verlobte bezeichnete, nicht, wenn diese Scharade nur um Albertos willen existierte. „Wir … wir sind zusammen.“
    Die Lippen der Blondine verzogen sich, weiter und weiter, bis sie laut herauslachte. Caroline stand wie angewurzelt auf der Stelle, der Verstand versagte ihr den Dienst. Sie wusste nur, dass sie sich neben dieser umwerfenden Schönheit wie eine komplette Närrin vorkam.
    „Sie belieben zu scherzen!“
    „Nein, keineswegs.“ Caroline riss sich zusammen und reckte die Schultern.
    „Er würde sich niemals mit jemandem wie Ihnen abgeben.“ Gutmütige Geduld troff aus jeder Silbe der anderen, als hätte sie es mit einer beschränkten Person zu tun. „Ich bin Lucia, Giancarlo und ich waren ein Paar, doch vor ein paar Monaten habe ich unsere Beziehung beendet. Ich arbeite als Model, und der ständige Termindruck … Ich enttäusche Sie wirklich nur ungern, aber ich bin der Typ Frau, mit dem Giancarlo seine Zeit verbringt.“
    Caroline filterte die wichtigen Botschaften aus dieser kleinen Rede: Giancarlo verabredete sich mit Models. Er bevorzugte große schlanke Blondinen mit endlos langen Beinen, nicht dralle kleine Brünette. Sie wünschte, sie könnte der anderen einen sprühenden Solitär am Finger unter die Nase halten, doch bisher waren sie noch nicht beim Juwelier gewesen, um einen Verlobungsring zu besorgen, trotz Albertos behutsamem Drängen.
    „Richten Sie ihm einfach aus, dass ich hier war, ja?“
    Caroline sah Lucia – ein eleganter Name für eine elegante Frau – nach, wie sie zur Tür ging und sich noch einmal umdrehte.
    „Sagen Sie ihm“, mit blauen Augen musterte sie Caroline von Kopf bis Fuß, „dass er recht hatte. Es ist wirklich verrückt, ständig über die ganze Welt von Shooting zu Shooting zu hetzen. Ich werde eine Weile kürzertreten. Er kann mich also jederzeit erreichen, wenn er will.“
    „Wozu?“ Carolines Mund war staubtrocken.
    „Wozu glauben Sie wohl?“ Lucia hob eine Augenbraue. „Hören Sie, Sie mögen mich für gemein halten, wenn ich das jetzt sage, aber glauben Sie mir, es ist wirklich nur zu Ihrem Besten. Giancarlo mag sich eine Weile mit Ihnen amüsiert haben, weil er sich nach der Trennung von mir ablenken musste. Aber mehr werden Sie für ihn nicht sein – eine Ablenkung. Tun Sie sich selbst einen Gefallen und machen Sie einen Rückzieher, solange Sie noch können. Ciao!“
    Nach Lucias Abgang blieb Caroline minutenlang wie betäubt auf der Stelle stehen. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, der dumpfe Schmerz machte sie benommen.
    Das hier war Giancarlos echtes Leben, mit schönen Frauen, die zu seinem schnellen, schillernden Leben passten. Davon hatte er sich eine Auszeit genommen und war im Verlauf dann irgendwie mit ihr im Bett gelandet – mit einer Frau, der er unter normalen Umständen keinen zweiten Blick gegönnt hätte. Mit einer Frau, die er eher als Putzfrau anstellen würde.
    Was sie noch mehr quälte, war die Vorstellung, dass sie einfach da gewesen war – als nützliche Verbindung zwischen ihm und seinem Vater. Die Brücke über eine Kluft, die sonst vielleicht nicht zu überwinden gewesen wäre. Und als Bonus war sie dann in sein Bett
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