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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten
Autoren: Cathy Williams
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nur beherrscht von der letzten Unterhaltung mit Caroline, reichte. Er war zu einem Entschluss gekommen. Und damit kehrte auch sein selbstsicheres Auftreten zurück.
    Der erste Schritt war die Ankündigung, dass er jetzt gehen würde – die mit ungläubiger Überraschung aufgenommen wurde. Giancarlo verließ eine Sitzung vorzeitig? Das war noch nie vorgekommen!
    „Roberto.“ Er sah zu dem jüngsten Teammitglied hin, ein ehrgeiziger junger Mann, den lange Arbeitsstunden nicht schreckten. „Das ist Ihre Chance, sich zu beweisen. Sie werden die Leitung übernehmen. Sie erhalten sämtliche Vertragsdetails. Für eventuelle Rückfragen bin ich jederzeit mobil zu erreichen, jedoch gehe ich davon aus, dass Sie mit den Formalitäten klarkommen. Für eine abschließende Entscheidung holen Sie natürlich meine Zustimmung ein.“
    Wenigstens einer in der Runde strahlte.
    Schritt zwei: der Anruf bei seiner Sekretärin. Innerhalb von Minuten war seine Reise zur Küste arrangiert. Auf den Hubschrauber verzichtete Giancarlo, er nahm den Zug. Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Im Zug checkte er sein Handy ein letztes Mal und schaltete es ab, genau wie er seinen Laptop wegsteckte. Arbeit war jetzt das Letzte, was er gebrauchen konnte. Gedankenversunken starrte er aus dem Fenster hinaus auf das vorbeifliegende Farbspiel der Landschaft.
    Es war eine gute Entscheidung gewesen, Mailand zu verlassen. Irgendwann nach der Hälfte der Fahrt fasste er den Entschluss, dass es Zeit wurde, mehr zu delegieren und seinen Leuten mehr Verantwortung zu übergeben. Er konnte sich auf sein Team verlassen, aber er stand einsam an der Spitze der Firma, und immer warteten alle darauf, dass er die Richtung vorgab. Zum Teufel, seit Jahren hatte er keine Zeit mehr für sich gehabt!
    Es war längst dunkel, als Giancarlo beim Haus ankam. Einen Moment lang blieb er davor stehen und schaute an den Mauern hoch, bewunderte die Lage und die Architektur. Als Rückzugsort war dieses Haus perfekt, nur wurde es viel zu wenig genutzt. Er fand nie wirklich die Zeit, um auszuspannen. Ausspannen war immer etwas für die anderen gewesen.
    Er betrat das Haus und steuerte direkt die Terrasse hinter dem Haus an. Die Routine hatte sich inzwischen eingespielt – sein Vater würde draußen sitzen und die Seeluft genießen, die, wie er behauptete, viel belebender war als das stehende Wasser des großen Sees.
    „Das macht das Salz!“, hatte er gleich am ersten Tag begeistert betont, und Giancarlo hatte lachend einen wissenschaftlich fundierten Beweis verlangt.
    Es dauerte, bis Alberto die Gestalt in den Schatten wahrnahm, und noch einen Augenblick länger, bevor Caroline registrierte, dass sie nicht mehr allein auf der Terrasse waren. Sie hatten hier draußen gesessen, ohne die Lampen anzuzünden, und das Schauspiel des aufziehenden Abendrots am Himmel mitverfolgt.
    „Giancarlo!“ Caroline sprang auf, fast erschreckt, weil seine Silhouette im schwindenden Abendlicht noch größer und eindrucksvoller wirkte. Sein Gesicht lag im Schatten, sodass sie es nicht erkennen konnte.
    „Wir hatten nicht mit dir gerechnet, mein Junge.“ Alberto sah abschätzend von einem zum anderen und wedelte dann mit der Hand, eine Geste die Caroline galt. „Setz dich wieder, Mädchen. Du bist doch hier nicht beim König.“
    „Was machst du hier?“
    „Muss es einen bestimmten Grund geben, wenn ich in mein eigenes Haus komme?“
    „Ich dachte nur, nach dem, was passiert ist, würdest du in Mailand bleiben.“
    „Nach dem, was passiert ist?“
    „Ich habe deinem Vater alles gestanden, Giancarlo. Wir brauchen den Schein nicht länger zu wahren.“
    Jähes Schweigen hing in der Luft, senkte sich drückender und drückender, bis Caroline vor Nervosität die Schweißperlen auf die Stirn traten. Sie wünschte, Giancarlo würde sich rühren, würde endlich auf die Terrasse treten und nicht dastehen wie eine steinerne Statue. Sie sah Hilfe suchend zu Alberto und war froh, als er auf ihren hektischen Blick reagierte.
    „Ich war natürlich zutiefst enttäuscht über die Neuigkeiten“, hob er traurig an. „Ich bin ein alter kranker Mann. Wahrscheinlich habe ich unangebrachten Druck auf euch ausgeübt, sodass ihr euch gezwungen saht, etwas vorzugeben, nur um mich glücklich zu machen. Sollte das wirklich der Fall sein, mein Sohn, wäre das unentschuldbar.“
    „Ist das nicht ein wenig zu dramatisch, Alberto?“ Giancarlo kam auf die Terrasse hinaus, die Hände in die Hosentaschen geschoben.
    „An
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