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Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas
Autoren: Marie Ferrarella
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aufgegeben. Es wäre ein Wunder, wenn Graham doch noch seine Liebe zu ihr finden würde. Und auf ein Wunder wollte sie lieber nicht warten.
    „Also gut”, sagte sie widerstrebend. Wenigstens hatte er verstanden, dass sie es hier nicht länger aushielt. Das war schon einmal ein kleiner Fortschritt.
    Ein Streifenwagen blieb zur Vorsicht vor ihrem Haus, ein anderer parkte vor Caitlins Laden. Graham teilte ihr mit, dass der diensthabende Polizist Reynolds hieß.
    „Wie lange wollt ihr mir eigentlich noch Polizeischutz gewähren?” fragte Caitlin neugierig.
    „Bis ich die Sache abblase.”
    „Und warum braucht ihr auf einmal zwei Männer? Du warst vorher doch auch allein.”
    Sie stieg aus dem Auto.
    „Ja, aber vorher lag der Fall ja auch noch anders. Schließlich bist du jetzt meine Frau.”
    Zumindest theoretisch, dachte Caitlin bitter.
    Sie konnte sich eine letzte spitze Bemerkung nicht verkneifen. „Es wäre schön, wenn du mir das hin und wieder zeigen würdest.” Damit schlug sie die Wagentür hinter sich zu.
    Mit sehr gemischten Gefühlen sah Graham ihr nach.
    Als Caitlin ihr Geschäft betraf, wurde sie von Kerry begrüßt. Eva, so teilte sie ihr gleich mit, lag mit einer Grippe zu Hause im Bett.
    „Gott, bin ich froh, dich wiederzusehen”, sagte Kerry bewegt. „Natürlich sind auch Sie uns herzlich willkommen, Detective.”
    Graham hatte hinter Caitlin den Laden betreten und nickte ihr stumm zu.
    „Wie ist es denn bisher so gelaufen?” erkundigte sich Caitlin und sah sich kritisch im Raum um. Zwei Kundinnen beäugten gerade die neue Ware, ansonsten war es ruhig.
    „Na ja, es ging”, gab Kerry zurück. „Leider ist der Umsatz ein wenig zurückgegangen, obwohl wir uns alle Mühe gegeben haben. Es ist einfach nic ht dasselbe, wenn du nicht da bist.”
    „Kein Problem, jetzt bin ich wieder da”, versicherte Caitlin ihr. „Und ich habe auch vor, zu bleiben.”
    Schweigend beobachtete Graham sie dabei, wie sie rasch wieder das Kommando übernahm. Ja, hier ist sie in ihrem Element, dachte er, obwohl ihm bei der ganzen Sache immer noch nicht wohl war. Aber natürlich war ihm nicht entgangen, wie deprimiert sie in den letzten Tagen ausgesehen hatte. Davon war jetzt nichts mehr zu merken, im Gegenteil, Caitlin blühte förmlich auf.
    Sie arbeitete ohne Pause bis zum Mittag. Dann verspeiste sie mit Kerry ein paar Sandwiches.
    „Du siehst ziemlich geschafft aus”, sagte sie mitfühlend zu ihrer Freundin. „Wenn du möchtest, kannst du gern nach Hause gehen und dich ein wenig ausruhen.”
    Kerry sah sie schuldbewusst an. „Macht es dir wirklich nichts aus?”
    „Im Gegenteil. Ich bin so froh, hier zu sein, dass ich am liebsten gar nicht mehr weg möchte. Ich werde heute nachmittag endlich die neue Ware einräumen.”
    „Na gut, wie du willst.” Erleichtert griff Kerry nach ihrer Tasche. „Ach, übrigens”, sagte sie und zog einen kleinen weißen Umschlag aus der Schublade der Ladentheke,
    „das hier habe ich ganz vergessen. Es kam am Montag für dich.”
    Der weiße Umschlag roch stark nach Parfüm. Caitlin erkannte es sofort, sie musste gar nicht nach dem Absender schauen.
    „Von Mutter”, sagte sie und verzog das Gesicht.
    Graham war Zeuge des Gesprächs gewesen. Jetzt streckte er die Hand aus.
    „Vielleicht gibst du ihn besser …”
    Caitlin schüttelte den Kopf, „Nein, nicht nötig, Graham. Nichts, was sie sagt, kann mich noch treffen.” Seit dem letzten Mal hatte sie von ihrer Mutter nichts mehr gehört.
    Natürlich hätte sie sich gern mit Ihr versöhnt, andererseits erwartete sie auch keine Wunder mehr. Entschlossen öffnete sie den Umschlag und las den Brief rasch durch.
    Sie zögerte kurz, dann knüllte sie ihn zusammen und warf ihn in den Abfalleimer.
    „So, da gehört er hin.”
    „Magst du mir nicht wenigstens sagen, was drin steht?” erkundigte Graham sich vorsichtig.
    „Das Übliche”, gab Caitlin achselzuckend zur Antwort. „Sie muss von irgend jemandem erfahren haben, dass wir geheiratet haben. Und sie stellt mir ein Ultimatum: Entweder lassen wir uns sofort scheiden, oder sie enterbt mich auf der Stelle.”
    Graham wusste, es ging um viel Geld. Er konnte auf gar keinen Fall zulassen, dass Caitlin seinetwegen ihr Erbe riskierte.
    „Nun, dann solltest du ihr besser erklären, dass wir …”
    Neugierig sah Kerry von einem zum anderen. „Was soll sie ihr erklären?”
    Natür lich hatte Caitlin ihr verschwiegen, dass es sich bei ihrer Hochzeit nur um eine Zweckheirat
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