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Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas
Autoren: Marie Ferrarella
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nicht, dachte Caitlin. Das schien typisch für Polizisten zu sein.
    „Ich sehe einmal nach, ob ich im Kühlschrank noch eine kalte Cola für Sie habe”, meinte sie freundlich. „Sekunde!”
    Ohne auf seine Zustimmung zu warten, ging sie ins Hinterzimmer. Daneben befand sich noch eine kleine Abstellkammer, in der der Kühlschrank stand Caitlin holte die Coladose heraus. Die kühle Luft tat ihr ausgesprochen gut.
    Gerade wollte sie den Kühlschrank wieder zumachen, da wurde sie plötzlich von hinten gepackt. Ihr Herz machte einen Satz. Sie wollte sich umdrehen, aber der Mann hielt sie fest wie in einem Schraubstock. Dieser eisenharte Griff, kam ihr vertraut vor.
    Er hatte sie schon einmal so festgehalten - damals im Schnellrestaurant.
    Aber wie war das möglich? Nur wenige Meter entfernt von ihnen stand doch der Polizist. Oh, nein! Er war der Polizist! Caitlin versuchte, sich umzudrehen.
    „Taylor?” flüsterte sie, starr vor Entsetzen.
    „Richtig.” Die Stimme des Mannes war voller Hass. Triumphierend sagte er mit gedämpfter Stimme: „Ich bin’s, du Schlampe. Und jetzt wirst du dafür zahlen, dass du mich verpfiffen hast.”
    Während der Fahrt kam Graham plötzlich ein schrecklicher Gedanke. Nach dem Anruf hatte er vollkommen impulsiv gehandelt. Er hatte sich in seinen Wagen gesetzt und war losgefahren — ohne noch einmal mit dem Krankenhaus Rücksprache zu halten.
    Sofort griff er nach dem Autotelefon. Ein Anruf bei seiner Mutter bestätigte seinen Verdacht. Jake lag keineswegs im Krankenhaus, sondern saß über seine Schularbeiten gebeugt. Es war eine Falle gewesen, und er war blind hineingetappt! Seine Mutter sagte ihm auch noch, dass Celia und ihr Anwalt darauf verzichtet hatten, in Revision zu gehen. Aber so sehr Graham sich normalerweise auch darüber gefreut hätte, jetzt hatte er nur noch einen Gedanken. Eiskalte Furcht ergriff ihn. Er schnappte sich die Notsirene aus dem Handschuhfach und setzte sie sich aufs Dach. Dann machte er mitten auf der belebten Straße kehrt und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit denselben Weg zurück.
    Bei dem Gedanken an die Gefahr, in der Caitlin nun schwebte, brach ihm der kalte Schweiß aus. Reynolds war noch nicht lange Polizist, er hatte keinerlei Erfahrung mit gefährlichen Verbrechern wie Horace Taylor. Verdammt, wie hatte er nur so dumm sein können?
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er schließlich mit quietschenden Bremsen vor Caitlins Laden anhielt und hineinstürmte. Das Geschäft war wie ausgestorben. Grahams Nase sagte ihm sofort, dass hier etwas nicht stimmte. Wo war Reynolds? Und, noch wichtiger, wo war Caitlin? Wenn dieser Bursche ihr auch nur ein Haar krümmte, würde er …
    „Caitlin!” rief Graham verzweifelt. „Wo bist du?”
    Verdammt, er hatte etwas gemerkt! Taylor hatte mit mindestens fünf Minuten mehr gerechnet. In seiner Frustration bog er Caitlins Arm so weit zurück, dass sie laut aufschrie.
    „Wenn du schreist, mache ich dich kalt”, sagte er drohend. „Gibt es noch einen anderen Ausgang?”
    Caitlin schüttelte den Kopf. „Nein, nur die Vordertür”, stieß sie hervor.
    „Gut, dann nehmen wir die Vordertür.”
    Der Mann war nicht normal, das spürte sie ganz genau. Bei dem Gedanken, dass er Graham etwas antun könnte, wurde ihr noch schlechter.
    „Bitte, tun Sie ihm nichts”, flehte sie. „Ich mache alles, was Sie wollen, wenn Sie ihm nur nichts tun.”
    Taylor lachte sein irres Lachen. „Weißt du auch, wieviel mir eine Leiche mehr oder weniger bedeutet?” Er schnipste mit den Fingern. „Für das, was du mir angetan hast, wirst du zusehen müssen, wie ich ihn umbringe.”
    Und dann begann er, Caitlin durch das Hinterzimmer in den Laden zu zerren. Er hielt die Pistole gegen ihre Schläfen gerichtet.
    Graham wurde ganz weiß bei ihrem Anblick.
    „Lassen Sie sie los, Taylor”, sagte er. „Lassen Sie sie gehen und nehmen Sie dafür mich.”
    „Ach, wie rührend”, bemerkte Taylor spöttisch. „Wer hier geht, bestimme immer noch ich. Sie lassen jetzt schön Ihre Knarre fallen, denn sonst ist es um Ihre Braut geschehen.”
    Der Mann ist verrückt, dachte Caitlin schreckensbleich. Ihm schien das Ganze regelrecht Spaß zu machen. Und nicht nur das, er hatte jetzt auch seine Pistole auf Graham gerichtet. Er würde ihn umbringen, ohne jegliche Skrupel!
    Mit dem Mut der Verzweiflung rammte Caitlin ihm ihren Ellenbogen in den Magen.
    Der Schuss, der eigentlich Graham gegolten hatte, ging ins Leere, und die Wucht des
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