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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts
Autoren: Rhonda Stapleton
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achtete. Sie waren alle viel zu sehr damit beschäftigt, ihre eigene verlorene Liebe zu beweinen, um das überglückliche neue Liebespaar wahrzunehmen.
    Maya kam an den Tisch und stellte ihr Essen hin. »Hallo, wie geht’s?«
    »Ganz gut. Und dir? Läuft es zu Hause wieder besser?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Glaub schon. Ich habe gestern endlich mit meinen Eltern geredet und ihnen gesagt, dass sie mir mehr Freiraum lassen müssen. Ich packe die Schule und einen Freund, ohne dass meine Noten darunter leiden müssen.«
    »Das ist super!« Es freute mich riesig, dass Maya sich endlich gewehrt hatte. Sie gab immer ihr Bestes, um ihre Eltern zufrieden zu stellen. Es war nicht fair von ihnen, sie so zu behandeln. »Und was haben sie gesagt?«
    »Sie waren zwar nicht sonderlich begeistert, aber sie haben es geschluckt. Ich bin froh darüber, denn ich werde Scott nicht aufgeben. Wenn ich müsste, würde ich mich einfach wegschleichen und mich heimlich mit ihm treffen.« Sie sah sich suchend um. »Wo ist eigentlich Andy?«
    »Sie holt was zu essen«, sagte ich und machte eine dramatische Schweigepause. »Zusammen mit Bobby Loward.«
    »Was?«, fragte sie. Die Verwirrung war ihr ins Gesicht geschrieben.
    »Sie sind jetzt zusammen. Und sie werden auch zusammen auf den Schulball gehen.«
    » Wie bitte ?«, fragte sie und hob die Hände. »Nicht so schnell! Seit wann sind sie zusammen?«
    Ich lachte. »Seit ungefähr fünf Minuten, glaube ich.«
    Andy und Bobby kamen mit ihren Tabletts zurück.
    Ich überließ es Andy, Maya alle saftigen Details zu erzählen, während ich mich zurücklehnte und schwieg. Maya kicherte und jubelte mit Andy über deren neue Beziehung. Es war Andys großer Moment, und ich wollte mich nicht einmischen.
    Außerdem hatte ich die beiden noch nicht einmal zusammengebracht. Anscheinend drehte die Liebe immer noch ihre Runden an unserer Schule, egal ob ich die Finger im Spiel hatte oder nicht. Eigentlich hätte diese Vorstellung mich trösten müssen, aber stattdessen erinnerte sie mich nur daran, wie schlecht ich meinen Job als Liebesgöttin machte.
    Als die Mittagspause zu Ende war, packte ich meine Sachen zusammen und ging zu Bio, wo noch mehr deprimierte Schüler über gebrochene Herzen jammerten.
    Mittlerweile ging es mir auf den Keks. Meine Nerven lagen von den vielen Klagen blank. Ich glaubte nicht, noch eine solche Schulstunde zu überstehen. Ich brauchte einen Augenblick Ruhe und Frieden, wenn auch nur auf der Mädchentoilette.
    Ich ließ mir von der Lehrerin die Erlaubnis geben, rauszugehen, indem ich vortäuschte, dass mir schlecht sei und dass ich zur Schulschwester gehen wolle. Anschließend sprintete ich regelrecht zum Klo. Ich brauchte dringend einen ruhigen Moment, um mich wieder zu sammeln.
    Ich schlüpfte in eine Kabine und setzte mich auf den Klodeckel. Dann zwang ich mich, ruhig durch die Nase ein- und durch den Mund auszuatmen. Vielleicht war dies der richtige Zeitpunkt für ein paar Entspannungstechniken der Zenmeditation, die ich von Andys Mutter gelernt hatte. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, auf einem Berg in Tibet zu sein und in den Sonnenaufgang zu schauen.
    Schon wenige Minuten später fühlte ich mich erstaunlich ruhig. An diesem Meditationszeug war was dran. Ich sollte es öfter ausprobieren. Vielleicht war Andys Mutter ja doch nicht so übergeschnappt.
    Okay, ich würde die Situation locker meistern. Wichtig war nur, sie im Auge zu behalten und mir etwas einfallen zu lassen, wie ich den angerichteten Schaden wiedergutmachen konnte. Vielleicht könnte ich etwas kürzer treten und pro Tag weniger Liebesbande herstellen und sie dafür sorgfältiger auswählen. Ich könnte abends zu Hause bleiben, statt auszugehen, bis ich alle zusammengebracht hatte, die jetzt unglücklich waren.
    Gut, das Zuhausebleiben würde nicht gerade aufregend werden, aber es gehörte nun mal zu meinem Job und es war deswegen sinnlos, darüber zu jammern. Schließlich würde sich die Sache nicht von allein erledigen. Es gab nur einen Menschen, der alles wieder ins Lot bringen konnte – und der war ich.
    Mit diesem Gedanken erhob ich mich und wollte gerade an den Türgriff fassen, um die Kabine zu verlassen. Da hörte ich die Stimmen von mehreren Schülerinnen, die die Toilette betraten … darunter auch Mallory.
    Ich unterdrückte ein Stöhnen und parkte mich wieder auf dem Klodeckel. Ich wollte auf keinen Fall eine weitere Konfrontation mit Ihrer königlichen Hochnäsigkeit.
    »O Mann,
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