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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts
Autoren: Rhonda Stapleton
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über unsere gute Freundin Felicity. Sie ist verliebt. Und ihr dürft dreimal raten, in wen.«

20
    A ls ich hörte, wie Mallory mich so frech und unverschämt verriet, rastete ich total aus. Ich würde auf keinen Fall zulassen, dass sie gut dastand, weil sie mich bloßstellte.
    Na ja, sozusagen.
    Nein, lieber würde ich mich selbst »outen«.
    Meine Fingernägel bohrten sich in meine Handflächen, während ich mit fester Stimme laut sagte: »Du kannst dir die öde Story ruhig sparen, Mallory.« Ich wandte mich an Derek, der mich anstarrte. »Sie meint dich, Derek. Ja, ich bin seit der ersten Klasse in dich verknallt. Was soll ich sagen? Du bist ein toller Typ. Wer wäre nicht gern mit dir zusammen?«
    In der ganzen Cafeteria wurde es totenstill. Es schien, als wären alle geschockt darüber, dass ich meine Gefühle laut in der Öffentlichkeit preisgab.
    Sogar Mallory flatterte nervös mit den Augenlidern. Sie war offensichtlich nicht sicher, was sie tun sollte.
    Dereks Augen weiteten sich und er sah mich mit offenem Mund an.
    Bevor er etwas sagen konnte, redete ich weiter, während mir die Tränen in die Augen stiegen. »Aber keine Angst – ich werde mich dir nicht an den Hals werfen.«
    Ich holte tief Luft. Meine Kehle war rau. Durch den Tränenschleier hindurch sah ich Mallory an. »Weißt du, ich bin vielleicht nicht die Klügste oder Schönste, aber wenigstens kann ich jeden Abend dankbar dafür sein, dass ich nicht so bin wie du.«
    Mit diesen Worten drehte ich mich auf dem Absatz um und floh aus der Cafeteria. Ich blieb nicht einmal stehen, um mich bei denen zu entschuldigen, die ich anrempelte. Ich lief hastig den Gang entlang und flüchtete in die Bücherei. Dort, in dem stillen Raum, in dem Derek und ich uns immer getroffen hatten, ließ ich meinen Tränen freien Lauf.
    Den Rücken an ein Bücherregal gelehnt, weinte ich mehrere Minuten lang. Meine Brust schmerzte vor Scham. O Gott, wie hirnverbrannt von mir! Es hätte doch nie funktionieren können. Er war doch absolut unerreichbar für mich.
    Und jetzt hatte ich mich zur Witzfigur gemacht. Sie würden sich ewig das Maul über mich zerreißen, und ich war sicher, dass sich die Nachricht über meine dramatische Liebeserklärung innerhalb von einer Stunde wie ein Lauffeuer in der ganzen Schule ausbreiten würde. Wahrscheinlich lachten sie sich in der Cafeteria gerade über mich kaputt.
    Na ja, vielleicht nicht Derek – diese Art von Typ schien er nicht zu sein –, aber ich hatte ihn wahrscheinlich ernsthaft schockiert. Er würde sicher nicht mehr mit mir auf den Schulball gehen – jetzt, da unser »Kumpelabkommen« gesprengt war.
    Auf alle Fälle müsste ich nach meiner netten kleinen Beichte jetzt ins Kloster gehen. Ich schniefte laut und versuchte mir vorzustellen, wie das Leben als Nonne wäre. Sicher wäre es ein glückliches, lustiges Leben, so wie in dem Musical The Sound of Music , in dem die Nonnen ständig auf Hügeln herumtanzten und fröhlich sangen.
    Vielleicht war die Idee gar nicht so schlecht. Keine fiesen Leute, die versuchten, einen bloßzustellen. Keine Probleme wegen Dates.
    Aber auch keine Chance, jemals Liebe zu finden.
    Nein, ich musste hier in der realen Welt ausharren und versuchen, sie zu meistern. Wenn ich aufs College ging, würde ich die meisten dieser Leute sowieso nicht wiedersehen.
    Aber ich war gezwungen, sie wiederzusehen, sobald ich diesen Zufluchtsort verließ – und für den Rest des Schuljahrs.
    Und das ganze nächste Jahr.
    Oh Graus. Ich fragte mich, ob es eine Möglichkeit gab, auf eine andere Schule zu wechseln. Vielleicht könnte mich Mom auch von jetzt an zu Hause unterrichten.
    Plötzlich hörte ich ein leises Husten und hob den Kopf. Im Türrahmen stand Derek.
    Ich wich seinem Blick aus und wischte mir die Tränen aus den Augen, als hätte ich nicht geweint. Als hätte ich nicht meine Seele auf die schlimmstmögliche Weise vor aller Welt nach außen gekehrt. Was mir zu dem Zeitpunkt mutig erschienen war, wirkte im Rückblick völlig bescheuert.
    Derek kratzte sich am Nacken und sah mich mit diesem intensiven Blick an. »Ich muss mit dir reden.«
    Er wirkte fast wütend. War er etwa sauer auf mich, weil ihm mein Auftritt peinlich war? Daran, dass meine öffentliche Beichte ihn verärgern könnte, hatte ich gar nicht gedacht.
    Wir starrten uns einen gedehnten, unangenehmen Moment lang schweigend an. Dann senkte ich den Blick. Ich wusste nicht, was ich noch zu ihm sagen sollte, vor allem, da ich ja eigentlich
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