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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts
Autoren: Rhonda Stapleton
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hast du das Kleid gesehen, das Mitzi heute anhat? Was für ein billiger Fetzen!«, sagte eines der Mädchen.
    »Iiih, ich weiß!«, stimmte eine zweite Stimme ein. Jetzt hörte ich schmatzende Geräusche – eine von ihnen schien sich gerade neuen Lippenstift aufzulegen. »Wer trägt heute noch Schulterpolster? Das ist so Achtziger.«
    »Finde ich auch«, sagte Mallory. Ihre Stimme klang etwas mau.
    »So, jetzt sehe ich wieder superheiß aus. Ich bin fertig«, sagte das erste Mädchen.
    »Geht schon mal voraus. Ich komme in einer Sekunde nach. Ich muss … mal aufs Klo«, erwiderte Mallory.
    Ich hörte die Tür zuklappen.
    Na klasse. Ich war mit einer Erzfeindin alias Satans zukünftiger Braut auf dem Klo eingesperrt. Genauso hatte ich mir meine Ruhepause vorgestellt.
    Plötzlich hörte ich ein Schniefen. Gleich darauf hallten ein paar unterdrückte Schluchzer von den gefliesten Wänden wider.
    Wow, weinte sie etwa? Ich hatte gar nicht gewusst, dass Mallory eine Seele besaß … oder gar Gefühle.
    Dann wurde es mir klar – die Tatsache, dass James und Mitzi zusammen waren, haute sie sicher um. Zu sehen, wie die beiden glücklich strahlend zusammen waren, musste sie fertigmachen.
    Verdammt, was sollte ich tun?
    Wenn ich aus der Kabine herauskäme, würde sie sich womöglich dafür schämen, beim Heulen erwischt worden zu sein. Aber so traurig hatte ich sie noch nie erlebt, und in gewisser Weise tat sie mir leid. Vor allem, da ich diejenige war, die ihr Elend verursacht hatte, weil ich die beiden miteinander verkuppelt hatte. Es machte keinen Unterschied, dass sie meine Nemesis war – ihr zu helfen war meine Berufspflicht.
    Also: jetzt oder nie.
    Ich machte behutsam die Tür auf und lugte ums Eck. Mallory beugte sich über das Waschbecken und tupfte sich die Tränen vom Gesicht. Ich schlich mich an das Waschbecken ganz hinten. Sie bemerkte mich aus dem Augenwinkel, schrak zusammen und richtete sich sofort auf.
    »Mann, hast du mich erschreckt«, sagte sie und zog automatisch die Mundwinkel hoch. »Warte mal – hast du uns etwa belauscht?«
    Ich verdrehte die Augen. »Als würde eure Unterhaltung mich interessieren. Weißt du, es gibt auch noch andere Gründe, auf die Toilette zu gehen.« Nicht, dass ich wirklich aus diesem Grund hier war, aber das ging sie nichts an.
    Sie ging zur Tür. »Wie dem auch sei.«
    Bisher war es nicht wirklich gut gelaufen. Vielleicht war es doch keine gute Idee.
    »Hör zu, wenn es dir schlecht geht, tut mir das leid«, sagte ich.
    Sie blieb stehen und drehte sich langsam zu mir um. »Es – geht – mir – gut«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Und selbst wenn es mir nicht gut ginge, brauche ich noch lange nicht dein Mitleid.«
    »Weißt du was?«, gab ich zurück, weil ich ihr Herumgezicke satt hatte und mich nicht länger zurückhalten konnte. »Ich habe nie irgendetwas getan, um dein mieses Verhalten mir gegenüber zu verdienen. Ich weiß, du glaubst, ich sei scharf auf James gewesen, aber das war ich nie. Ich habe es nicht nötig, einer Freundin ihren Typen auszuspannen.«
    Vor allem nicht, wenn der Typ James war. Bah!
    Sie starrte mich einen Augenblick lang mit offenem Mund an. Dann schob sie wütend das Kinn vor und sah mich von oben herab an.
    »Wie dem auch sei«, sagte sie hochmütig. »Als du es müde warst, zu versuchen, mir meinen Freund auszuspannen, hast du dich auf den Nächsten gestürzt.« Sie hielt inne, legte den Kopf schräg und klopfte sich mit dem Zeigefinger aufs Knie, als müsste sie überlegen. »Hmm, ob Derek wohl ahnt, wie scharf du auf ihn bist? Ich weiß, dass du seit dem ersten Schuljahr in ihn verknallt bist. Er sitzt gerade in der Cafeteria. Vielleicht sollte man es ihm stecken.«
    Mallory riss die Tür auf und marschierte aus der Mädchentoilette. Ihre hohen Absätze klapperten über den Fliesenboden des Flurs.
    Mit heftig klopfendem Herzen folgte ich ihr dicht auf den Fersen, während ich verzweifelt überlegte, was ich tun sollte.
    »Bleib stehen«, sagte ich mit zugeschnürter Kehle. Sie ging weiter.
    Wir rissen die Tür zur Cafeteria auf und gingen schnurstracks zu dem Tisch, an dem Derek saß, umgeben von seinen Footballfreunden und eine paar Mädchen aus Mallorys Clique.
    Mallory setzte sich auf einen freien Stuhl. Ich blieb neben ihr stehen. Das hier passierte gerade nicht wirklich, oder?
    »Hey, ihr«, sagte sie mit weit aufgerissenen Augen, während sie sich umsah und Dereks Blick erhaschte. »Ich habe eine interessante Info
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