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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls
Autoren: Andre Norton
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gewarnt?«
    »Nein. Da waren einige, die euch auflauerten. Sie wollen verhindern, daß der Schatz von hier fortgebracht wird. Aber sie kamen zu spät. Ich glaube, daß der Kampf am Tor gewissermaßen ihre Pläne durchkreuzt hat.«
    Foss hatte unserem Gedankenaustausch nicht folgen können, und so berichtete ich ihm, was ich von Maelen erfahren hatte.
    Sein Gesicht war grimmig. »Wenn wir diesen Schatz transportieren sollen, dann werden sie ihn uns bringen müssen. Von uns betritt kein Mann mehr den Planeten!«

 
2
 
Krip Vorlund
     
    Manus Hunold, unser Astrogator, hatte den Visischirm eingeschaltet, und wir drängten uns alle um das Sichtgerät in der Steuerkabine, um zu sehen, was draußen vor sich ging.
    Männer strömten auf das Feld und umringten die LYDIS – allerdings zeigten sie dabei einen gesunden Respekt vor ihren Startraketen und hielten sich in weiser Entfernung vom Startbereich. Sie gehörten nicht der Miliz der Regierung an, obgleich sie bewaffnet waren und in ihrer Konfrontation des Schiffes sogar eine gewisse Disziplin einhielten. Wie sie uns zu einem offenen Kampf zwingen wollten, solange wir drinnen blieben, war mir allerdings ein Rätsel.
    Jetzt sahen wir das Stadttor vor uns, durch das wir erst vor kurzem geflüchtet waren. Eine stark bewaffnete Truppe in Uniform kam auf das Feld, das erste Anzeichen einer organisierten Attacke gegen die Rebellen. In ihrer Mitte führten die Soldaten einen Karren mit sich, auf den eine langnasige, gewichtig aussehende Röhre montiert war, die von einigen Männern im Halbkreis hin- und hergeschwenkt wurde und den Mob bedrohte, der unser Schiff umringte. Die Rebellen begannen sich aus der Feuerlinie zurückzuziehen, und dann liefen die ersten davon, erst hier einer und dort einer, dann zu zweit und schließlich in ganzen Gruppen. Wir hatten keine Ahnung von den stärkeren Waffen auf Thoth, aber dies war offenkundig eine, vor der die Eingeborenen großen Respekt hatten. Die Belagerer gaben noch nicht ganz auf, zogen sich jedoch widerwillig immer weiter vor der ständig anwachsenden Anzahl von loyalen Soldaten, die durch das Tor nachdrängten, zurück.
    »Jetzt ist es soweit!« sagte Lidj und wandte sich der Schiffsleiter zu. »Ich würde sagen, daß sie gleich die Ladung bringen. Sollen wir die Ladeluke öffnen?« Unter normalen Umständen war das Laden allein seine Sache, aber da es jetzt vor allem um die Sicherheit der LYDIS ging, lag die Entscheidung bei Foss.
    »Bewachen Sie die Luken mit Betäubungsstrahlern, öffnen Sie die obere zuerst, dann warten wir ab, wie sie vorankommen«, lautete die Antwort des Kapitäns.
    Minuten später waren wir in der oberen, geöffneten Luke. Ich hatte ein unangenehmes Gefühl, als ich auf meinem Posten wartete, den Kalkulator am Handgelenk befestigt, um meine Hand frei zum Gebrauch meiner Waffe zu haben. Griss Sharvan, Zweiter Ingenieur, zum Wachdienst abgestellt, stand auf der gegenüberliegenden Seite der Ladeluke, die auf höchste Energie geschaltete Waffe in der Hand.
    In unserem jetzt begrenzten Sichtfeld waren keine Rebellen mehr zu sehen. Die Rohrwaffe vor dem Stadttor schwenkte immer noch von links nach rechts und wieder zurück. Das Tor selbst war jetzt weit geöffnet, und die ersten schwer beladenen Transportfahrzeuge wurden sichtbar. Die Thothianer besaßen motorisierte Wagen, die flüssigen Brennstoff verbrauchten. Uns erschienen diese Wagen sehr langsam, mit den sonnenenergiebetriebenen Fahrzeugen der inneren Planeten verglichen, aber immerhin waren sie besser als die von Tieren gezogenen Karren der wirklich primitiven Welten. Und jetzt krochen drei dieser Lastwagen über das Feld auf die LYDIS zu.
    Die Wagen wurden von Priestern gefahren, an ihrer Robe erkennbar, aber Soldaten bewachten die Ladung mit bereitgehaltenen Waffen, die Köpfe geschützt durch groteske topfförmige Helme.
    Die Priester waren willige, aber ungeschickte Arbeiter. Ich bediente den Kran und half ihnen so gut wie möglich. Dabei versuchte ich, nicht an die Möglichkeit eines Zufallsschusses der Menge des Mobs zu denken, denn aus einiger Entfernung waren immer wieder Schüsse zu hören. Eine Kiste nach der anderen wurde eingebracht, vorsichtig, trotz der dicken Verpackung, da wir uns wohl bewußt waren, daß es sich um unersetzbare Schätze handelte. Der erste Wagen, leer, fuhr zur Seite, aber die Männer blieben, die Priester, um beim Abladen des zweiten zu helfen, die Soldaten, um vereinzelte Rebellen zu verjagen. Ich überwachte weiter
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