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Verbrechen ist Vertrauenssache

Verbrechen ist Vertrauenssache

Titel: Verbrechen ist Vertrauenssache
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Stadion, auf den Parkplatz fuhr, war kein Kombi. Er hielt kurz an, dann erloschen die Scheinwerfer. Im Dunkeln kroch er über den Asphalt, hielt zwei-, dreimal an, fuhr langsam weiter und wandte sich, scheinbar willkürlich, mal hierhin, mal dorthin.
    Liss? Mit Freunden? Dicht am Zaun warf Parker sich auf den Bauch, die Flinte fest an die Seite gedrückt, und beobachtete den Wagen, der über den Parkplatz kurvte wie ein Hund, der die Spur verloren hat.
    Schließlich entdeckten die Leute im Wagen den Container und steuerten, noch immer ohne Licht, darauf zu. Sie hielten neben dem Container an, und zwei Männer stiegen aus, einer vorn, einer hinten. Als sie die beiden Türen auf der rechten Seite des Wagens öffneten, ging die Innenbeleuchtung an, und Parker sah, dass keiner von beiden Liss war. Auch der dritte nicht, der Fahrer. Die Männer schlossen die Türen, so dass das Licht erlosch, gingen zum Eingang des Containers und fummelten an dem Vorhängeschloss herum.
    Parker setzte sich auf, die Schrotflinte in beiden Händen. Sollten sie versuchen, das Schloss aufzubrechen, würde er gegen sie vorgehen müssen. In seiner Hemdtasche waren zwar ein paar weitere Patronen, doch er konnte nur zwei Schüsse abgeben, ohne nachzuladen. Er musste näher an sie herankommen, damit er mit einem Schuss die beiden an der Tür und mit dem zweiten den im Wagen erwischen konnte. Damit die beiden ein wenig abgelenkt waren, während er nachlud.
    Leise und langsam erhob er sich und bewegte sich nach rechts, so dass der Container zwischen ihm und den Neuankömmlingen war, doch noch während er näher schlich, gingen die beiden wieder zurück zu ihrem Wagen. Parker duckte sich, und in dem kurzen Augenblick, in dem die Innenbeleuchtung den Wagen erhellte, sah er, dass die drei miteinander stritten. Geräuschvoll legte der Fahrer den Gang ein, und der Wagen setzte sich mit einem Ruck in Bewegung.
    Sie hielten noch einmal an, drüben beim Stadion. Wieder schaltete sich die Innenbeleuchtung ein, als die beiden ausstiegen und zu dem Scherengitter gingen, mit dem das breite Zugangstor verschlossen war. Sie schienen nichts Besonderes zu planen. Es waren tatsächlich Hunde, die die Spur verloren hatten.
    Schließlich stiegen sie wieder in den Wagen, und diesmal fuhr er durch die Ausfahrt des Parkplatzes und verschwand. Zwei Minuten später erschien dort ein zweites Paar Scheinwerfer, und als Parker neben dem Container in die Hocke ging, um die Silhouette des Wagens erkennen zu können, sah er, dass es der Kombi war.
    Der Fahrer schaltete das Standlicht ein, fuhr quer über den Parkplatz zum Container und hielt an. Brenda saß am Steuer, Mackey auf dem Beifahrersitz.
    Mackey war umsichtiger als die Männer in dem anderen Wagen und hatte die Innenbeleuchtung ausgeschaltet, so dass es dunkel blieb, als er ausstieg, zu Parker ging und sagte: »Hast du die Typen erkannt?«
    »Nie gesehen«, sagte Parker. Er hielt noch immer das Gewehr in der Hand und sah zur Einfahrt.
    »Es hat ein bisschen länger gedauert«, sagte Mackey, »weil sie das Motel beobachtet haben. Als Brenda losgefahren ist, um mich abzuholen, sind sie ihr gefolgt. Sie hat sich Zeit gelassen und sie erst abgeschüttelt, und dann ist sie gekommen und hat es mir erzählt. Unterwegs hatten wir sie drei Blocks von hier auf einmal direkt vor uns. Wir haben angehalten und sie hier rein- und wieder rausfahren sehen. Was haben die hier gemacht?«
    »Sie sahen aus, als hätten sie sich verfahren«, sagte Parker. Er lehnte die Flinte an den Container und stellte die Kombination des Vorhängeschlosses ein. »Sie wissen was oder glauben was zu wissen, aber nicht genug. Sie sind ausgestiegen und haben am Container herumgeschnüffelt, aber es sah nicht so aus, als wüssten sie, dass hier was zu holen ist. Eher als würden sie denken, dass wir noch hier irgendwo sind, nur dass sie nicht genau wissen, wo. Sie haben versucht, ins Stadion zu kommen, als wären wir vielleicht noch dadrin.«
    »Freunde von Liss?«
    »Oder von Carmodys Freundin.« Parker öffnete die Tür des Containers. »Jedenfalls sind zu viele Leute unterwegs.«
    »Zeit, den Standort zu wechseln«, stimmte Mackey ihm zu. Er öffnete die Heckklappe des Kombis, und dann holten Parker und er die drei Seesäcke aus dem Container und legten sie nebeneinander in den Kofferraum. Sie sahen aus wie Postsäcke. Parker legte die Flinte zu den anderen beiden in den Büroraum und steckte das Kabel der Bombe in die Steckdose neben dem Schreibtisch. Er
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