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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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einem Fuß auf den anderen. Würden sich alle so benehmen, bis die verdammten Daimonenmale verblasst waren? Da fiel mein Blick in der Nähe der Kasse auf ein Briefpapierset mit Meeresmotiven. » Das hätte ich auch noch gern. «
    Das Mädchen nickte und das gesträhnte Haar fiel ihr übers Gesicht. Sie konnte mich nicht direkt ansehen und rechnete meinen Einkauf ziemlich schnell ab.
    Draußen vor dem Laden setzte ich mich auf eine der weißen Bänke an der Straße und kritzelte ein paar Zeilen. Nachdem ich den Umschlag zugeklebt hatte, überquerte ich die Straße und huschte zwischen einem Buchladen und einem Geschenkartikelgeschäft hindurch.
    Ich brauchte mich nicht umzusehen, um zu wissen, dass der Wachmann mir noch immer folgte. Zehn Minuten später stieg ich die breiten Stufen hoch, die zu Lucians Strandhaus führten, und schob die Nachricht durch den Schlitz unter der Tür.
    Gut möglich, dass er sie gar nicht bekommen würde, aber wenigstens hatte ich versucht, mich bei ihm zu bedanken. Dann hätte ich ein weniger schlechtes Gewissen dabei, das kleine Vermögen von ihm für meine Schulgarderobe auszugeben. Schließlich konnte ich nicht das ganze Jahr über die grüne Uniform oder Sportsachen tragen.
    Schnell verließ ich die Veranda für den Fall, dass er tatsächlich zu Hause war und mich vor der Tür erwischte. Mit meiner gut duftenden Tasche in der Hand machte ich mich auf den Rückweg zu der vom Covenant kontrollierten Insel.
    » Miss Andros? «
    Ich stieß einen tief empfundenen Seufzer aus und wandte mich zu dem Wachposten um, der sich als Stalker betätigt hatte. Jetzt stand er mit ausdrucksloser Miene wieder neben seinem Partner. » Ja? «
    » Wenn Sie das nächste Mal den Covenant zu verlassen wünschen, bemühen Sie sich doch bitte um eine Genehmigung. «
    Ich verdrehte die Augen, nickte aber. Damit war ich wieder genau dort, wo ich bei meiner Rückkehr an den Covenant gewesen war. Ich brauchte immer noch einen Babysitter.
    Als ich wieder auf dem Campus war, legte ich noch einen Halt ein, bevor ich mich mit Caleb traf, und zwar im Innenhof. Hibiskus war Moms Lieblingsblume gewesen, und ich fand mehrere blühende Büsche. Mir gefiel der Gedanke, dass sie tropisch dufteten, aber eigentlich hatte ich an den Blüten noch nie etwas gerochen. Mom hatte sie einfach gemocht, weil sie so hübsch waren. Ich pflückte ein halbes Dutzend Blüten und verließ den Garten.
    Als ich mich dem Wohnheim der Mädchen näherte, entdeckte ich Lea, die zusammen mit anderen halbblütigen Mädchen auf der Vorderveranda saß. Sie sah viel besser aus als bei unserer letzten Begegnung.
    Sie nickte knapp, als ich an ihr vorbeiging, und warf sich mit einer tief gebräunten Hand ihr wunderbar glänzendes Haar über die Schulter. Das Schweigen zwischen uns zog sich in die Länge, doch dann öffnete sie doch den Mund.
    » Du siehst netter aus als sonst. « Sie trat von den dicken Säulen weg und biss sich auf die üppige Unterlippe. » Wenigstens lenken die Bissmale von deinem Gesicht ab. Auch nicht schlecht, was? «
    Ich wusste nicht, ob ich lachen oder ihr ins Gesicht boxen sollte. So oder so war es, wie lächerlich es auch klingen mochte, ein gutes Gefühl, dass Lea ihre Zickigkeit wiedergefunden hatte.
    » Was? « Herausfordernd runzelte sie die Stirn. » Hast du gar nichts zu sagen? «
    Ich dachte darüber nach. » Tut mir leid… du bist so braun, dass ich dich für einen Ledersessel gehalten habe. «
    Mit einem selbstgefälligen Lächeln stolzierte sie an mir vorbei. » Wenn du meinst. Missgeburt. «
    Gewöhnlich hätten diese Worte eine nicht endende Flut gegenseitiger Beleidigungen ausgelöst, aber dieses Mal ließ ich ihr die Bemerkung durchgehen. Ich hatte Besseres zu tun. In meinem Zimmer sortierte ich die dicken Kerzen und die kleinen Boote, die dazu dienten, Geister ins nächste Leben zu führen, sorgfältig auseinander. Ihre Bedeutung war rein symbolisch, aber da es weder einen Körper noch ein Grab gab, war mir nichts Besseres eingefallen.
    Ich nahm mir Zeit mit dem Zurechtmachen, denn ich wollte nett aussehen– nun ja, so nett wie möglich, während mein Körper mit Daimonenmalen übersät war. Als ich zu meiner Zufriedenheit davon überzeugt war, dass mein Haar mir nicht kraus vom Kopf abstand und das Kleid, das ich zu den letzten Trauerfeiern getragen hatte, nicht voller Flusen war, griff ich nach einer leichten Wolljacke. Ich hängte sie über die Schultern, nahm mein Zeug und ging, um mich mit Caleb zu
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