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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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das schwarze Shirt über seinem Körper hoch und enthüllte eine Reihe angespannter Muskeln. Vor meinem inneren Auge flammte das Bild einer Katze auf. So bewegte er sich, katzenartig und raubtierhaft. Von unvergleichlicher Eleganz, die weder menschlich noch typisch für ein Halbblut war.
    » Weißt du eigentlich, was dein Name bedeutet? Dein richtiger Name– Alexandria? «
    Ich schüttelte den Kopf.
    Er schmunzelte. » Auf Griechisch bedeutet er Beschützer der Menschen. «
    » Ach. Das klingt cool. Und was bedeutet dein Name…? «
    Plötzlich beugte er sich aus der Hüfte heraus vor und schoss auf mich zu. Er war so verdammt schnell, dass ich nicht einmal zurückzucken konnte. Und das wäre eine ganz natürliche Reaktion gewesen, als der Apollyon dermaßen schnell auf mich zukam.
    Er strich mir mit den Lippen über die Stirn und verharrte nur so lange auf der Haut, dass ich den sanften Kuss spürte, den er mir gab, bevor er sich wieder aufrichtete.
    » Gute Nacht, Alexandria, Beschützerin der Menschen. «
    Verblüfft murmelte ich so etwas wie einen Abschiedsgruß, aber er war schon verschwunden, bevor ich die Worte ausgesprochen hatte. Mit den Fingern strich ich über die Stelle, die er mit den Lippen berührt hatte. Seine Aktion war unheimlich, unerwartet, irgendwie falsch und… niedlich.
    Ich legte mich langsam hin und streckte die Beine aus. Dann starrte ich an die Decke und fragte mich, was die nächsten Monate wohl für mich bereithielten. Größtenteils fiel mir nichts ein. Alles hatte sich verändert– ich hatte mich verändert. Aber eins war sicher: Von Aiden und Seth würde ich eine Menge lernen.
    Am nächsten Nachmittag fiel mir die Karte von Lucian wieder ein, die ich auf den Tisch geworfen hatte. Ich schob den Finger unter den Falz und riss sie auf. Das Geld ließ ich herausrutschen, und dann las ich zum ersten Mal, was er geschrieben hatte.
    Es war nicht schlimm oder zu aufgesetzt, aber in meinem Herzen rührte sich nichts, als ich seine elegante Handschrift studierte. Mit noch so viel Geld, das er mir schickte, und mit noch so vielen selbst geschriebenen Briefen konnte er sich weder meine Liebe erkaufen noch das Misstrauen zerstreuen, das ihn wie eine dicke Wolke umgab.
    Aber von seinem Geld würde ich mir bald ein paar ziemlich coole Schuhe kaufen.
    Mit diesem Gedanken duschte ich und suchte mir etwas zum Anziehen heraus, das die schlimmsten Bissmale verdeckte. Beim Hals half es mir, das Haar offen zu tragen, obwohl es nicht alle Wunden verdeckte.
    Zu meinem Erstaunen hielten die Wachposten mich nicht an, als ich die Brücke zur Hauptinsel überquerte. Als ich jedoch die Hauptstraße entlangschlenderte, fühlte ich mich beobachtet. Ein rascher Blick über die Schulter bestätigte meinen Verdacht. Einer der Wachposten hatte sich von seinem Partner auf der Brücke getrennt und folgte mir in diskretem Abstand. Vielleicht sorgten sich Lucian oder Marcus, ich könne noch einmal davonlaufen… oder etwas anderes, unglaublich Unverantwortliches anstellen.
    Ich warf dem Wachposten ein aufreizendes Lächeln zu und flitzte dann in einen der Touristenläden an der Strandpromenade, deren Besitzer Reinblüter waren, obwohl sie von Sterblichen betrieben wurden. Der Laden, in den ich mich gestürzt hatte, bot eine Auswahl handgefertigter Kerzen an, Mosaikfliesen aus Muschelsplittern und Badezusatz aus Meersalz. Ich lächelte in mich hinein, denn ich spürte schon, dass ich einen Teil von Lucians Geld hier ausgeben würde.
    Ich war ganz aufgeregt über den ganzen Mädchenkram, den ich mir gönnen wollte, und überlegte, dass man oft die einfachen Freuden des Lebens übersieht, wenn man sich darauf vorbereitet, Daimonen zu töten. Da standen Schaumbäder meist ziemlich unten auf der Liste. Ich griff nach ein paar weißen Votivkerzen, die in winzig kleinen Booten aus Kiefernholz standen, und nach einer Handvoll dicker, klobiger Kerzen, die wie ein ganzer Parfümerieladen rochen.
    An der Kasse sah ich darüber hinweg, dass die offensichtlich sterbliche Verkäuferin meinen Hals anstarrte. Reinblüter setzten geistigen Zwang gegen die Sterblichen ein, die in der Nähe des Covenants lebten. Sie versuchten sie davon zu überzeugen, dass alle jene Merkwürdigkeiten, die sie erlebten, normal seien. Dieses Mädchen sah aus, als könne sie eine frische Dosis davon gebrauchen.
    » Wäre das alles? « Beim letzten Wort geriet sie ins Stottern und zwang sich, den Blick von meinen Narben loszureißen.
    Ich trat unbehaglich von
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