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Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Titel: Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)
Autoren: Alison Kent
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worden.
    Jeder Mann trug die gleiche 9-mm-Beretta. Die Waffen hatten keine Seriennummern mehr. Keine von ihnen war vorher jemals abgefeuert worden. Weder bei einem Verbrechen noch bei einem Test irgendeines Waffenherstellers. Es existierten keine ballistischen Kennzeichen in irgendeiner Datenbank.
    Den Lieferwagen hatten sie gestohlen, während der Servicetechniker seine Mittagspause gemacht hatte. Er lag nun wie ein Paket zusammengeschnürt, geknebelt und mit verbundenen Augen auf dem Boden des Wagens, sollte aber spätestens in einer halben Stunde wieder
einsatzfähig sein, da die Männer höchstens die Hälfte der Zeit benötigen würden, um in die Sandwich-Bar einzudringen, ihren Auftrag zu erledigen und wieder zu verschwinden.
    Danh Vuong machte sich nicht die geringsten Sorgen, erwischt zu werden. Er hatte alles minutiös geplant und alle nötigen Vorkehrungen getroffen. Falls irgendetwas Unvorhergesehenes geschehen sollte, würden sich seine Männer darauf einstellen und improvisieren. Man hatte ihnen eingedrillt, mit solchen Situationen fertig zu werden.
    Niemand, der für Son Cam arbeitete, überlebte lange ohne diese besondere Fertigkeit, und Danh arbeitete nun schon beinahe zwölf Jahre für den Mann.
    Ein Dutzend Winter, in denen er italienisches Leder, Kaschmir und Wolle getragen hatte.
    Ein Dutzend Sommer, in denen er deutsche Luxuswagen gefahren und in klimatisierten Räumen hinter kugelsicherem Glas gesessen hatte.
    Er hatte es weit gebracht für jemanden, der einst als zehnjähriger Junge von einem anderen Kontinent als blinder Passagier auf einem Containerschiff im Hafen von Los Angeles angekommen war und seinen Verstand und seine Hände und seinen Mund auf eine Art und Weise benutzt hatte, um sich quer durch die USA durchzuschlagen, wie es eigentlich kein Kind auf dieser Welt jemals tun sollte.
    Sein Ziel war New York gewesen. Nichts anderes war für ihn in Frage gekommen. Denn er hatte Pläne gehabt.
Große Pläne. Und die Vergangenheit, die ihn hierher gebracht hatte, war nun nichts mehr weiter als eine entfernte, unwirkliche Erinnerung.
    Danh überprüfte noch einmal den Inhalt seiner Taschen. Sein Handy war ein im Voraus bezahltes Wegwerfgerät, das er nur benutzen würde, wenn er keine andere Wahl hätte. Die Kabelbinder garantierten für seine Sicherheit und ebenso für die eines jeden Unbeteiligten, den er möglicherweise in seine Gewalt würde bringen müssen.
    Er hatte nichts mehr von seiner Kontaktperson bei Marian Diamonds gehört, seit Spectra IT begonnen hatte, sich in Mr. Cams Geschäfte einzumischen. Das war eine höchst unbefriedigende Situation, die Danh heute zu bereinigen gedachte.
    Während der letzten Runde um den Block hatte er aus dem Lieferwagen beobachten können, wie der Kundschafter von Spectra den Sandwich-Shop betreten hatte. Als die Ampel an der Ecke wieder auf Grün gesprungen war, hatte die Kontaktperson von Marian kurz den Laden betreten und war dann wieder verschwunden.
    Danh würde das nicht dulden. Mr. Cam hatte Danh ein Zuhause gegeben, als er keins hatte, eine Ausbildung, als er glaubte, niemals lesen zu lernen, und Essen und Kleidung, von der er nicht gewusst hatte, wie er sie bezahlen sollte.
    Er hatte ihm angeboten, ihn auf dieselbe Weise zu bezahlen, wie er für seine Reise von L. A. nach New
York bezahlt hatte, aber Mr. Cam hatte abgelehnt und Danh seine erste echte Lektion erteilt.
    Mit einer Familie im Rücken war man niemals allein. Selbst wenn es nicht Blut war, was die Familie verband, sondern ein Schwur.
     
    Obwohl Glory doppelt überprüft hatte, dass die Tür zum Lagerraum abgeschlossen war, zögerte Tripp, da er sich nicht sicher war, ob sie ihn dort festhalten oder niemanden hereinlassen wollte. Es war nur ein kleiner, aber feiner Unterschied in seinen Augen, den wohl die meisten Männer gar nicht machen würden, aber er tendierte nun einmal dazu, alles zu analysieren.
    Diese Eigenschaft stand in krassem Gegensatz zu seiner Vorliebe, nur sehr wenig ernst zu nehmen, aber genau das hatte Hank Smithsons Aufmerksamkeit geweckt, als der ältere Mann damit beschäftigt gewesen war, sich die Fakten für Tripps bevorstehenden Prozess beim Militärgericht einzupauken, weil der vor seinen Vorgesetzten in Kolumbien geflohen war.
    Es war Tripp ein Rätsel, wie Hank an seine streng geheimen Unterlagen gekommen war, und der alte Mann würde sein Geheimnis wohl mit ins Grab nehmen. Nicht einer der Mitglieder des SG-5-Teams wusste, wie oder warum er sie
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