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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut
Autoren: Inka Loreen Minden
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Zulassung mehr, war dem Alkohol verfallen. Ich ging zu den anonymen Alkoholikern, Marc gab ich zu meiner Mutter – aber ich hab’s geschafft, mir was Neues aufzubauen. Ich hab viele Jahre hart gekämpft, am Anfang hab ich oft nicht mal gewusst, wie ich die nächste Miete bezahlen sollte, doch ich hab’s geschafft. Ganz legal.« George seufzte. »Und später war ich doppelt wütend, weil Marc was mit Joshua hatte. Meine Männer hatten das relativ schnell herausgefunden. Ich hatte so eine Panik, dass Joshua irgendwie von uns wusste und er meinem Sohn sagte, sein Dad sei …« George räusperte sich erneut. »Es hat mich frustriert, dass mein Sohn schwul ist. Offenbar hat meine Erziehung versagt. Marc sollte nie dieselbe Bürde wie ich tragen, aber anscheinend hat er überhaupt keine Probleme mit seiner Homosexualität …«
    George hatte so schnell geredet, dass Jason glaubte, sich verhört zu haben. »D-du hast mich geliebt?«, fragte er zögerlich.
    Georges Gesicht wurde knallrot. Er zog seine Hand zurück, drehte sich herum und vergrub sein Gesicht in einem Kissen. »Nun kennst du die ganze Wahrheit«, sagte er so leise, dass Jason ihn kaum verstand. »Jetzt möchte ich einfach nur allein sein und mich schämen. Du wirst mich sowieso verachten.«
    Wie erstarrt saß Jason neben ihm.
    George hatte ihn geliebt.
    Zitternd holte Jason Luft. »Ich weiß, wie viel dich dein Geständnis gekostet hat und dass du dir jetzt, nach all den Jahren, deine Gefühle eingestehen kannst. Ich werde gehen, aber nicht, weil ich dich verachte, Gott nein, das tu ich nicht, George. Ich werde nur gehen, damit ich dich nicht gleich in den Arm nehme, um dich zu trösten, und du mir dann nicht den Kopf abreißt, weil ich dir zu nah gekommen bin. Auch ich will ehrlich sein, George. Ich bin schwul, bin es immer gewesen. Ich hab mir so sehr die Schuld an Beas Tod gegeben, dass ich einen Job in Afrika annahm. Ich hatte ein Angebot von einem Krankenhaus in Kapstadt bekommen, das sich verlockend anhörte. Ich hab mich in die Arbeit gestürzt, mir sogar eine Frau gesucht, nur um dich zu vergessen, um alles zu vergessen. Ich wollte nur noch möglichst weit weg von dem Mann , den ich so sehr liebte und der mich jetzt nur noch hasste.« Jason zog die Nase hoch und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Plötzlich verspürte er den Drang, sich alles von der Seele zu reden. »Meine Frau wusste nie, dass ich homosexuell war. Ich war ihr bestimmt kein guter Ehemann und hab sie kurz nach der Geburt von Joshua verlassen. Was war ich nur für ein erbärmlicher Mistkerl. Aber die Schuldgefühle wurden immer schlimmer, sie richteten sich gegen alles und jeden. Ich hab Shania geheiratet, obwohl ich schwul war, und ich hab sie mit unserem Kind allein gelassen. Jetzt will ich das bei Joshua wiedergutmachen, auch wenn ich nicht weiß, ob es dafür nicht längst zu spät ist.« Seufzend fuhr er sich durchs Haar. »Ich hatte ihnen allen was vorgemacht. Ich wollte nicht, dass mein Sohn mich für einen Versager hält und schon gar nicht, dass er erfährt, dass ich schwul bin. Als mir Shania dann beichtete, dass Joshua homosexuell ist, wollte ich plötzlich für ihn da sein, ihn unterstützen. Aber er kam ganz wunderbar allein zurecht, daher hab ich ihm nie erzählt, dass ich Männer liebe. «
    »Verrückt, was?«, wisperte George. »Wie ähnlich das bei uns abgelaufen ist.«
    Jason nickte. »Da ich mitbekommen habe, wie sehr du Schwule verachtest, auch wenn ich nicht weiß warum, ist es wohl besser, unsere Wege trennen sich jetzt, bevor die Situation wieder eskaliert. Ich empfinde nämlich noch zu viel für dich.«
    »Was?« Georges Kopf wirbelte herum. »Wie kannst du das, nach allem, was war?«
    »Liebe macht eben blind«, flüsterte Jason, die Augen geschlossen. George sollte nicht schon wieder sehen, dass er weinte.
    Plötzlich legte sich eine kräftige Hand in seinen Nacken und Jason wurde an Georges Körper gepresst. Er fiel regelrecht auf ihn, spürte die Hitze seiner Haut, roch seinen Duft, männlich und herb.
    Jason riss die Lider auf. Georges Gesicht war ebenso feucht wie seines. Er spürte Georges Herz, das genauso wild wie sein eigenes gegen seine Brust klopfte.
    George zog ihn näher, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Georges Atem streifte seinen Mund, als er sagte: »Ich habe nur behauptet, Schwule zu hassen, um mich zu schützen. Mein Stolz war zu verletzt. Ich hatte alles verloren durch meine Dummheit.«
    Jason schob seine Finger in
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