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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut
Autoren: Inka Loreen Minden
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an.
    »George?!« Jasons Herz legte an Tempo zu.
    »Ich will ehrlich sein«, flüsterte George, dann sah er Jason an. »Bitte lass uns von nun an immer ehrlich sein.«
    Er schluckte. »Was hast du mit Josh gemacht?«
    »Ich … habe ihn betäubt, als ich ihn entführte.«
    »Was?« Jason konnte kaum glauben, was George ihm erzählte. »Womit?«
    »Midazolam.«
    Frustriert schlug Jason auf die Küchenplatte. »George, verdammt!« Das konnte doch nicht wahr sein!
    Beschwichtigend hob George die Hände. »Das Mittel war clean, ich … hab noch Beziehungen.«
    Jason schüttelte den Kopf. »Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    »Nichts«, erwiderte George kaum hörbar und schnaubte. »Ich war schon immer ein Dummkopf und werde wohl immer einer bleiben. Ich habe alles falsch gemacht.«
    »Sag so was nicht.«
    »Ich hätte ihm niemals mit Absicht geschadet, das musst du mir glauben«, hauchte George, den Kopf gesenkt. »Ich habe doch selbst ein Kind.«
    Jason erwiderte lange Zeit nichts. Das Schweigen war zermürbend. Tief holte er Luft. »Dieses Haus … hast du dir das auch von illegalen Geschäften geleistet?«
    Plötzlich lag aufrichtige Bestürzung in Georges Gesicht. »Das hab ich alles mit ehrlicher Arbeit verdient! Ich hab zwar noch Kontakte zur Szene, aber hab sogar einige Männer aus dem Milieu geholt und ihnen legale Jobs verschafft.«
    Ist es ehrlich, einen jungen Mann zu entführen und den Vater zu erpressen? , dachte sich Jason lieber anstatt es laut auszusprechen, denn er wollte George nicht erneut erzürnen. Dessen Temperament war wohl noch immer dasselbe. Jason erkannte allerdings, dass sich George von selbst aus dem Dreck gezogen hatte. »Das ist doch etwas, worauf du stolz sein kannst.«
    »Ts.« George ließ den Kopf hängen und sagte nichts mehr.
    Jason wusste nicht, was er jetzt noch tun sollte. Es sah so aus, als wolle George im Moment niemanden an sich heranlassen. »Ich werde dann mal Josh holen«, sagte Jason. Als George immer noch nichts erwiderte, ging er schweren Herzens in Richtung Treppenhaus. Wie würde es zwischen ihnen weitergehen? Wenn Jason mit seinem Sohn dieses Haus verließ, würde er dann jetzt George zum letzten Mal gesehen haben? Vielleicht war es besser so. George hatte sich verändert, auch wenn Jason glaubte, noch immer den Mann unter der Oberfläche erspüren zu können, der George einmal gewesen war.
    Plötzlich hörte er Schritte hinter sich und fühlte Georges Hand auf seiner Schulter. »Du kannst hier bleiben. Du …« Hastig zog George sie wieder weg. »Du kannst dir meinen Rasierer ausleihen.«
    Jason hielt die Luft an. George wollte tatsächlich, dass er blieb? Erstaunt drehte er sich um. »Sehe ich so schlimm aus?« Erneut fuhr sich Jason über seine Bartstoppeln.
    George kratzte sich an einer Braue, wobei sich seine Lippen leicht kräuselten. »Du siehst gut aus.« Er räusperte sich hart und deutete auf die Treppen. »Also, du musst nicht bleiben, ich kann verstehen, wenn du fahren magst.«
    »Ich …« Vor Jasons Augen drehte sich alles. Er malte sich aus, dass es zwischen ihnen so werden könnte wie früher. Na ja, fast so wie früher. Es stand zu viel zwischen ihnen. Es wäre allerdings schön, George wieder zum Freund zu haben, auch wenn sie im Moment meilenweit davon entfernt waren. »Ich bleibe«, sagte er und folgte mit wild klopfendem Herzen George die Treppen nach oben.

***

    Josh seufzte und kuschelte sich eng an Marc. Sie lagen immer noch auf dem Bett, hielten sich einfach nur fest, streichelten und küssten sich. Dabei sahen sie durch die breite Terrassentür nach draußen. Dort stand die Sonne wie ein glutroter Ball über dem Horizont. Marc hatte wirklich eine tolle Aussicht.
    »Ich bin froh, dass alles so glimpflich ausgegangen ist«, sagte Marc. »Hörst du? Die beiden sind in Dads Zimmer. Sie reden ganz in Ruhe miteinander.«
    »Ich trau dem Frieden noch nicht ganz«, erwiderte Josh und schob seine Hand unter Marcs Hemd. »Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber in meinen Augen ist dein Dad ein …« Josh stockte. Er sollte lieber den Mund halten.
    »Sag es ruhig.« Seufzend schloss Marc die Lider. »Psychopath.« Joshs Atem stockte, als Marc nichts erwiderte. »Ist er?«
    Es dauerte eine Weile, bis Marc antwortete. »Er hatte schon immer einen Hang zum Extremen. Ich denke, es liegt einerseits an seinem Charakter, andererseits daran, was er alles durchgemacht hat. So wie in den letzten zwei Tagen hab ich ihn allerdings noch nie
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