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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut
Autoren: Inka Loreen Minden
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habe alles zerstört.« Sein Körper begann zu beben. »Mein Gott, beinahe hätte sich mein Sohn wegen mir das Leben genommen!«
    Jason verspürte das plötzliche Bedürfnis, ihn in den Arm zu nehmen. »Komm erst mal ein wenig zur Ruhe.« Fürs Erste nahm Jason lieber seine Hand. Dabei klopfte sein Puls in einem wilden Rhythmus. Rau fühlten sich Georges Finger an und Jason spürte die Kraft in ihnen.
    »Fass mich nicht an«, zischte George, wobei er den Arm wegzog. »Nicht vor meinem Sohn, verdammt!«
    Jasons Herz sank. Er hatte gehofft … Ja, was genau hatte er eigentlich gehofft? »Die beiden sind gerade nach oben gegangen«, erwiderte er leise. Als George sich zuvor auf ihn gestürzt hatte und er ihm so nah gewesen war, hatte Jason für einen Moment geglaubt, es würde noch eine Verbindung zwischen ihnen geben. Da hatte etwas in Georges Augen gelegen, ein ganz besonderer Ausdruck, als er ihm mit dem Daumen ihre gemeinsamen Tränen von seinem Gesicht gewischt hatte. Dabei war Georges Mund dem seinen verdammt nah gekommen, als hätte er Jason küssen wollen. Fast wie früher.
    George wirbelte herum; sein Blick streifte Jason flüchtig. »Ich brauch jetzt einen Drink.« Er eilte den Gang entlang, weg von Jason. Der lief ihm hinterher, bis er George in einer großen Küche wiedertraf. Wie edel alles in diesem Haus aussah. George musste unvorstellbar reich sein. Hatte er sich das alles mit illegalen Geschäften zusammengespart?
    George kniete auf dem Boden und räumte einen Unterschrank aus, bis er von ganz hinten eine Flasche hervorzog. Es war Whisky.
    Jason trat neben ihn. »Ich dachte, du bist …«
    Hastig schaute George nach oben. Erneut glitzerte Feuchtigkeit in seinen Augen. »Ich bin Alkoholiker, ja, verdammt. Aber ich habe seit zwanzig Jahren keinen Tropfen mehr getrunken.«
    Langsam ging Jason in die Knie. Er fühlte sich irgendwie verantwortlich für Georges Zustand, auch wenn vieles auf Missverständnissen beruht hatte. »Dann solltest du jetzt nicht wieder damit anfangen.«
    George drehte den Verschluss auf und schloss die Augen. Jason konnte das Aroma des Whiskys riechen. Er könnte jetzt selbst einen kräftigen Schluck vertragen.
    »Ich will einfach nur vergessen«, flüsterte George.
    Jason hatte mehrmals einen über den Durst getrunken und wusste, was George meinte. »Der Alkohol wird dir dabei nicht helfen.«
    »Ich weiß.« George seufzte und roch an der Öffnung. Dann öffnete er die Lider. Er sah Jason dabei derart traurig an, dass er ihn wirklich fast umarmt hätte.
    »Im Moment will ich einfach nur alles ausblenden«, wisperte George. »Alles. Verstehst du?«
    »Wirklich alles ?«, fragte Jason leise und hätte sich dafür am liebsten eine Ohrfeige verpasst. Er hatte ja eben erst bemerkt, was George von Homosexualität hielt. Offensichtlich verabscheute er sie. George war doch früher nicht so gewesen? Was hatte seine Meinung geändert?
    Vorsichtig zog Jason ihm die Flasche aus der Hand. Ohne lang zu überlegen, schüttete er den Whisky ins Waschbecken. »Hast du noch mehr Flaschen im Haus?«
    »Das war meine einzige.« George seufzte und lehnte sich im Sitzen gegen die Küchenzeile. Den Kopf in den Nacken gelegt, schaute er zu Jason auf. »Ist dir übrigens klar, dass du soeben tausend Dollar in den Abfluss gekippt hast?«
    Jason lächelte matt auf ihn herunter. »Vielleicht kann ich dir dabei helfen, deinen Schmerz zu verarbeiten. Lass uns reden.«
    »Ich hasse reden, Doc«, hauchte George. »Aber eine heiße Dusche könnte ich vertragen. Ich bin klitschnass.«
    Jason schluckte. Er selbst war ebenfalls durchgeschwitzt. Erst jetzt bemerkte er, wie Georges Shirt an dessen Brust klebte. Jason konnte die gut definierten Brustmuskeln erkennen. George war für sein Alter in Topform. Er sah auch sonst verdammt gut aus.
    »Ähm, okay.« Jason kratzte sich an der Wange, die ganz stoppelig war. Seit gestern hatte er sich weder rasiert noch ein Auge zugemacht. »Ich werde in ein Hotel fahren.« Er fühlte sich plötzlich unendlich erschöpft. »Josh nehme ich mit.«
    George stand auf und starrte auf die leere Flasche Whisky, die im Spülbecken stand. »Es tut mir so leid, Jason. Ich … ich hätte deinem Sohn nie etwas getan.«
    Jason schnaubte. »Du hast ihm gedroht, etwas abzuschneiden und dann die Aktion zuvor … Ich dachte wirklich, du wolltest ihm die Spritze in den Hals rammen! Auch wenn ich wusste, dass sie leer war – du hättest ihn damit verletzen können.«
    George blickte ihn nicht
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